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Pandemonia 74 - Zurück in der SRK

Erster Gedanke beim Erwachen heute:
Freiheit macht nur Spaß, so lange das Leben nicht bedroht wird.

Davor: Heftiger Alkohol-Filmrisstraum.

Ich war auf einer Art von Festival als Musiker. Ich stand unter dem Einfluss von Substanzen. Ob ich gespielt habe oder nicht, weiß ich nicht. Ich schlich aber durch die Backstagebereiche und lungerte bei einer älteren englischen oder amerikansichen Band herum, die einen sehr großen Raum in einer Villa als Unterkunft hatte. Sie waren amüsiert von mir, aber es war auch zu merken, dass sie lieber ihre Ruhe hätten und ich eindeutig ihre Privatsphäre störte.

Dann verbrachte ich Zeit in einem kleineren Raum, in dem eine Band, die aus 4 oder 5 sehr jungen Frauen bestand residierte. Sie trugen alle Kleider und waren sehr freundlich und aufgedreht. Wir alberten herum und ich führte mich auch wie ein lustiger Teenager, was nicht mal als ich Teenager war, meine Art war. Hier verschwimmen die Erinnerungen und ich erwachte einen Tag später und ahnte, dass das Erlebte nicht ohne Folgen bleiben würde.

Da ich mich an nichts genaues erinnerte, schaute ich auf mein Telefon. Keine Anrufe, keine Nachrichten. Deshalb zog ich das Fotoalbum zu rate. Darauf war ein älterer Herr an einem runden Tisch in einem großen Raum zu sehen, der mit leicht verzerrtem Lächeln und einer abwehrenden Handgeste in die Kamera schaute. Andere verwackelte Aufnahmen ließen tobende Körper in einer Kissenschlacht oder ähnlichem erahnen.

In diesem Moment erhielt ich eine Nachricht, deren Inhalt vermittelte, dass was gestern geschehen sei, hoffentlich okay war und keine weiteren Spuren hinterlassen habe. Es folgte eine Reihe von Fotos, die mich in Anzug neben einer sehr jungen Frau mit einer dunklen Bobfrisur in Brautkleid zeigten. Es war zu sehen, wie wir beide eine Treppe herunterschritten. Auf einem anderen Foto sah ich die Detailaufnahme zweier Hände. Die eine steckte der anderen gerade einen Ring auf.

Ich begriff, dass gestern eine Heirat stattgefunden haben musste. Und war mir sehr unsicher, ob es nur ein Spiel unter Kindern (hoffentlich) oder eine echte Heirat gewesen ist (bitte nicht). Ich rieb mir den Kopf, fühlte mich sehr unwohl und zögerte auf die Nachricht zu antworten. Ich war erfüllt von Panik. Aus der Ferne ertönte eine Stimme aus einem kratzigen Lautsprecher untermalt vom Geräusch eines laufenden Kompressors.

Erst in diesem Moment realisierte ich, dass es wirklich nur ein Traum gewesen ist und mit geschlossenen Augen lächelte ich in den neuen Tag und war erfüllt von einem Gefühl der Entspannung.

Die Stimme, die ich hörte, war real. Die Feuerwehr in der Nähe überprüft einmal in der Woche ihre Drehleitern und Teleskoprettungskörbe, die sie zu voller Höhe ausfahren. Dabei werden irgendwelche Kommandos über die Dächer der Stadt gesprochen. Diesmal klang die Stimme, wie die eines jungen Mädchens oder Kindes, dass ein Lied aus den Charts immitiert.

Am Ende hörte ich die Stimme sagen: "Ja, ich mag dieses Lied wirklich." Und war mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich wach war.


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