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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Käfer in Monaco/Bären im Motorenboot

ACHTUNG! Ich lese live aus dem Blog und zum jemals ersten Mal. Am 28.4. im Besser Leben. Gemeinsam mit Martina Hefter, Laura Friedrich und Giorgio Ferretti. Wie jeder Mensch überprüfe ich mich in Spiegeln, vergewissere mich, dass die Haare sitzen und ich keinen Dreck im Gesicht habe. Manchmal gehe ich an Spiegeln vorbei und nehme die Reflektion aus dem Augenwinkel war - und einmal, vor 2 Tagen, da blieb ich stehen und sah diesen Körper und auch in die Augen, die mich aus der Mitte des Kopfes in dieser Quecksilberscheibe anschauten. Da bekam ich ein bisschen Angst, dem Blickduell nicht standzuhalten, die Handlungen sind gerade so Cowboyfarben zu Zeit, aber dann dachte ich: Kaum zu fassen, dass das der selbe Körper sein soll, den ich vor 25 Jahren auch schon hatte, dass das der selbe Mensch ist. Stand nicht mal irgendwo, dass sich der Körper aller sieben Jahre komplett erneuert, also alle Zellen einmal ausgetauscht sind? Dann kann das doch gar nicht der selbe sein, die selben Knochen, di

Feigenvlies/Walfischfilet

Dies ist die totale Pergamentwoche - ich, ein dünnes Blatt Papier, schon leicht angegilbt vom Licht der Jahr und langsam vom Regen aufgeweicht und perforiert. Seine Tropfen, die warteten schon seit Monaten auf diese Woche - klopften Nachts ungeduldig wie Finger auf die Fensterbleche - während ich stundenlang schlaflos auf den Gehwegplatten hockte und Geschichten der Wesen um mich in mich fließen, auf meine Pergamenthaut schreiben ließ, ganz durchlässig - bis ich mich entschloß aufzustehen und stolperte, meine Beine nicht spürte und mit den Knien auf den Beton aufschlug - lachen musste, weil meine Beine den Schlaf gefunden haben, während meine Arme, mein Herz und mein Kopf von äußerster Wachheit bestimmt waren.  Eine Wachheit, die mich auch die nächsten Tage begleitete, wach und müde, "I'm so tired/I can't sleep" - hatte wohl zu viel vom zu lang gezogenen Earl Grey Tea. Und aus dieser Wachheit heraus kommt diese Durchlässigkeit - das der Alltag und die weniger alltägl

Lyrikküken/Rotlichtrampe

"Zieh die Schuhe drin an und dann rennst du ganz schnell raus"  - das wäre eine lustige Methode, um den Begegnungen und Gesprächen auf dem  fremden Hausflur zu entkommen. Aber darf ich als erwachsener Mensch so kindisches Verhalten an den Tag legen, es mir zurecht legen als sei es ein Spiel? Da stellt sich mir sofort die frage, warum überhaupt gespielt wird.   Als Kinder spielen wir Dinge nach, um uns auszuprobieren, die Dinge zu erlernen - ich war viel mit Lego beschäftigt und weniger draußen als andere, erschuf Welten aus Bausteinen über die ich die Kontrolle zu haben glaubte und war auch bei Spielen mit anderen (Filme nachspielen, Flugzeug spielen, Krieg spielen) immer recht bedacht darauf, es so real und damit in sich geschlossen wie möglich zu halten. Denke ich heute darüber nach, glaube ich, dass da auch ein ordentlicher Anteil Weltflucht mit drin steckt.  Der Anteil ist meiner Meinung nach auch größer als der des sozialen Lerneffekts. Diesen Effekt zieht man eher aus G

Dwäh/Gleitend

Ich war 14, wir waren am Meer - so ein Kiffgäng-Urlaub, nur, dass ich dir einzige war, der nicht rauchte - aber es gab ja noch Bier und Wein. Ich fuhr mit dem alten lila-pinken Fahrrad meiner Mutter mit dem sie einige Jahre vorher in der Innenstadt in die Straßenbahnschienen geraten war mit meiner Schwester auf dem Kindersitz und sich dabei das Knie verletzt hat, während ich hilflos anhielt und dabei stand. Mit dem Fahrrad bin ich auf der Hinfahrt zu dem Meeresurlaub auf irgendeinem brandenburgischen Umsteigebahnhof umgekippt - ein bisschen so wie Anfang diesen Jahres - also aus Verlust des Gleichgewichts. Nur damals hatte ich bestimmt schon ein zwei Bier gekippt, die dafür reichten, dass ich umkippte. Und mit diesem Kippen ging wie so oft ein Zauber, eine Leichtigkeit verloren.  Denn bis dahin war die Fahrt von Freiheit bestimmt, ich war ohne Eltern unterwegs und fühlte mich gut. Doch von eine Moment auf den anderen war etwas anders, die Realität kam zurück in meinen freie Renegatenwe