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Es werden Posts vom Juli, 2017 angezeigt.

Appe Titan Reger/The Chosen Sommersongs

Es verwundert mich und es macht mich traurig: lasse ich den Blick schweifen, wenn er sich von gekühlten Kellerwänden oder überhitzten Dachgeschosses ablöst mit einem nassen Saug-Geräusch, nehme ich meine Umwelt war. War? Oder heißt es wahr? Ich glaube zweiteres, weil es um das Wahrnehmen, also für wirklich nehmen. Und nicht wie es einst war. Das passt auch ganz gut, da ich dazu neige, die Wahrheit nicht zu sehen. Ich belüge mich nicht, aber halte mich doch von ihr fern.  Hebe ich dann also den Blick in den beiden Städten in denen ich mich zuvorderst zur Zeit aufhalte, sehe ich nach Glück suchende Gesichter. Das Glück flüchtig ist, ließ ich ja schon öfter vom Stapler fallen, vom Gabelstapler fallen. Dennoch sind alle auf der Suche danach und ich beobachte, Frau und Mann findet es im Konsum jeglicher Art. Sei es von Schokolade, à la carte Speisen, Drogen, Sex oder Musik, Kleidung oder ganz einfach dem Kontakt zu anderen Menschen. Alles Varianten von Metadon statt Glück. Substitution

667 Days of Matthias Sammer

Ein Teil von dir Den dein Spiegelbild nicht sieht Deine Augen Die Projektoren für den Film deiner Wirklichkeit Einmal ist alles egal Und nichts berührt dich Ein anderes Mal kommen dir die Tränen Wenn du nur den Rost am Lenker eines Fahrrads siehst Unterträglich Du möchtest sterben Weil es so schwer erscheint Am Leben zu sein Ein Einkaufswagen voller Bounty-Eis Am Meer im Sommer durch den Sand schieben Der Ausblick ist schön - doch schmilzt Zu einer klebrigen braunweißen Soße Die ihren leckeren kokos-süßen Sinn schneller verloren hat Als man sie schlingen und schlucken kann Du begibst dich ins Internet Und betrachtest zur Überwindung deiner Gleichgültigkeit Bilder von Opfern des Giftgasangriffs, Der sich an Morgen deines 30. Geburtstages ereignet hat Eine Mischung aus Wut, Ungerechtigkeit und Trauer Erfasst dich bei diesem Anblick Aufgereihte tote Kinder Ihre Kleider sind nach oben geschoben So dass quadratische weiße Pflaster auf i

Angreifen/Begreifen/Angriefen/GehTrauern

Aber ich könnte doch behaupten, ich habe gerade eine ganz gute Zeit, die ich damit verbringe, Zweifel zu verdrängen, das einfache Glück zu spüren und nicht frierend sondern angenehm dünstend in den deutschen Tag zu leben und auch mit meiner Musik gut voran zu kommen. Im großen und ganzen also OKAYes Leichtes Leben. Doch einst war dies schon ein Lied meiner selbst, in dem es hieß: Das leichte Leben, ich bin wohl dagegen. Ich bin die ungewaschene Hand/Die ihr schüttelt/Der ihr dankt. Und wie es eben so kommen muss, denke ich aus diesem Grund daran, dass ich mich im Moment arrangiere mit meinem Leben, ab und zu mal besinnungslos vor meiner Tür aufwache und nicht weiß, wie ich da hin gekommen bin, aber ansonsten die Existenz, die ich mir geschaffen habe, in Ordnung finde und ich vielen Dingen und Zusammenhängen angenehm gleichgültig gegenüber stehe. Sicher ist das nur der Moment, bevor es wieder kippt in die uferlose Trauer und Leere, weil ich mich sehe und nicht weiß, wo ich stehen soll.