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Es werden Posts vom Januar, 2020 angezeigt.

Tonne brennt/Langfinger an der Tür

Was einen selbst ausmacht, erkennt man am besten an Orten, an denen man vorher noch nicht gewesen ist. So fragte mich ein Menschen der aus der Toilette hinter mir her lief, wo ich den hinwolle und was ich da eben an der Tür gefummelt habe. Man hätte mich ab jetzt im Auge. Ich sagte: "Das fängt ja gut an."  Ein anderer fragte mich, warum ich so missmutug drein schaue. Daraufhin konnte ich sagen, dass liegt nur an meinen Augenbrauen und meinem langen Gesicht. Ich bedankte mich für die Frage, da sie mir die Möglichkeit einräumte, mich und meine Physiognomie zu erklären.  Und ich fragte mich, wie oft Menschen schon von mir dachten, dass ich wohl ein grimmiger, trauriger Mensch sei. Und ob ich es womoglich bin, weil ich so aussehe. Also das nicht nur das Innere das Äußere prägt, sondern auch umgekehrt. Ich bin ein grimmiger und trauriger Mensch. Ich rutsch da auch gerade wieder etwas unkontrolliert rein. Und das sehen die Leute dann. Da lohnt es sich nicht drüber zu

Jesus als seine Mutter/Redend Alleinsein

An vielen Morgen erwache ich aus Träumen. Vereinzelt lachend, gehäuft verwirrt. Meistens aber respektiere ich den Inhalt des Traums als Teil meiner Wirklichkeit und beginne mich zu fragen, was, um ein Beispiel zu nennen, meine Teilhabe an einer Schulaufführung von "Jesus Christ Superstar" mit Bruce Springsteen als Regisseur bedeuten soll. Der zeigte uns, den Schülern, wie wir das Leiden von Jesus am Kreuz darstellen können, in dem wir uns eigener Gefühle bedienen.  Kommt die Kreuzigung in dem Musical überhaupt vor? Ich habe das nie gesehen. Überhaupt sind religiöse Motive in meiner Welt ein Element des Unterbewussten. Denn weder bin ich religiös erzogen worden, noch hatte ich göttliche Erscheinungen. Und hier im Osten ist die Kirche sowieso nicht so präsent. Jedenfalls hat Bruce Springsteen uns gezeigt, wie wir leiden sollen. Sollte ich den Jesus spielen? Ich weiß es nicht mehr genau, der Traum ist schon etwas älter.  Ganz aktuell erwachte ich aus einer Szene,

Den Auswurf nicht vor dem Abend loben/Ein Ring aus Freaks

Sie fing letzten Montag an schlechte Laune zufälligen Passanten Querschlägern gleich um die Ohren zu schießen. Jetzt verabschiedet sie sich mit dem befreienden Krachen, dass einem sich lösenden Husten eigen ist. Dazwischen flog sie Angriffe mit Napalmbomben in meinem Rachen bei jedem meiner Versuche etwas von ihr aus mir heraus zu kriegen. In den letzten Tagen habe ich gelernt mich ihr hinzugeben, allein zu sein mit ihr und nur, wenn ich etwas gefragt wurde zu sprechen. Ich lag wieder viel im Bett, was ich das früher öfter tat. Sie ließ mich die Welt mit anderen (geröteten) Augen sehen. Ich hatte Zeit, das Buch "Entsichert" zu lesen, dass mir ein sehr freundlicher und gesprächiger Militärhistoriker empfahl. Es verhandelt die These, dass unser neoliberaler Alltag durchsetzt ist von Kriegs- bzw. Militärrethorik und wir uns spätestens seit dem 11. September 2001 in einem kriegsähnlichen Zustand befinden, der unser Konsumverhalten und unser Bild eins starken Staate

Einen Schmetterling in den Klub tragen

Letztens am Tage in einer Bar. Einige leere Getränkekästen standen auf dem abgewetzen Holzfußboden, der im Sonnenlicht, dass milchig durch den bedeckten Himmel fällt, so alt aus sieht wie er ist. Und wer im Raum steht und den Blick in seine Richtung senkt, merkt die Zeit an sich kratzen. Ein LKW fuhr vor und alle Menschen im Raum beteilgten sich daran, die Kisten in den leeren Laderaum zu packen. Er wurde immer voller und einer sah es als seine Aufgabe an, die Koordination der Stapelung zu übernehmen, damit Platz für neue Flüssigkeit geschaffen werden kann, die dann wieder ausgetrunken wird und als Urin in den Toiletten landet.  Toiletten sind etwas alltägliches. Geduldig nehmen sie alles auf, was in sie hereingeschüttet wird. Man kann dem Irrglauben erliegen, dass was in die eigene Toilette gelangt für immer verschwindet, aber es fließt mit allen anderen Toiletteninhalten zusammen zu einem großen Haufen. Aus dem wiederum wird im besten Fall Energie gewonnen. Und trotzdem erl