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Es werden Posts vom 2024 angezeigt.

Orter-Torte/Retro

P. schickt mir eine Nachricht per Diktierfunktion, die Sprache wirkt lustig entstellt. Genau wie bei den lustigen Applikationen, in denen man sein Gesicht verändern lassen kann, macht diese Diktierfunktion doch nur deutlich, das unsere Telefone in "beide" Richtungen genutzt werden. Was soll das heißen? Die ganzen Gesichtsverwandlungs-Späße helfen nicht nur den Benutzern dabei, etwas Zeit totzuschlagen oder "Spaß" zu haben - sie helfen genau so, die Datenbanken der Gesichtserkennung zu füllen und die Software zur Gesichtsmanipulation zu verbessern. Und bald schon kann man ein Verbrechen begangen haben, von dem man gar nicht wusste - in dem ein Video als Beweismittel angeführt wird, in dem ein Körper zu sehen ist, der einen anderen totschlägt und auf diesem Körper ist der eigene Kopf. Täter überführt, den Machthabern unliebsame Person eingebuchtet.  Und die Diktierfunktion: Macht sie nicht deutlich, dass das Telefon unsere Sprache analysieren kann? Und vor allem, dass

Gesunder Mansonverstand/Üwel

Auf einer öffentlichen Toilette liefen Märchenhörspiele und ich dachte: "Wenn deine Texte genutzt werden, um Fürze zu übertönen, hast du's geschafft." Keller sind Orte der Dunkelheit, aber es gibt Tageszeiten zu denen auch dort hin Licht fällt. Am frühen Morgen dringt es durch die kleinen Schächte, die früher zum Schütten der Kohle genutzt worden, in die Gemäuer ein. Dünne Streifen oder dicke Striche schneiden hell über eingestaubten Besitz, der nicht wert genug ist, um in der Wohnung zu stehen aber auch zu schwer oder zu sperrig ist, um ihn schnell entsorgen zu können. Natürlich leben dort auch die Gegenstände, von denen man glaubt, sie könnten doch noch von Nutzen sein. Der Hang zum Messitum beginnt in den nicht sichtbaren Bereichen. Und so fristen dort Wasserkocher und zerlegte Pressspanmöbel gemeinsam ihr Dasein. Ich hatte den Auftrag, genau solche, aus zusammengeleimten Spänen hergestellte Platten in einen Keller zu bringen. Über Nacht hatte ich sie, die vorgaben mas

Ein Pullover aus dem Haar anderen Menschen/Blätterpanzer

Am ersten warmen Tag des Jahres tauchen die Schildkröten aus den tiefen des Tümpels auf und beleben ihre Leiber in der Sonne, auf ihren Panzern bleibt eine Kruste von Schlamm und Algen zurück, die langsam trocknet und zu Staub zerfällt. Ich lege mich mit leicht verstopfter Nase für ein paar Minuten hin. Das linke Bein habe ich über den Rand des Bettes angewinkelt auf dem Fußboden, so als wäre es ein Anker, der mich in der Wirklichkeit bleiben lässt. Die Wärme liegt wie eine Hülle auf meinem Körper und das Sonnenlicht dringt durch meine Augenlider und macht sie rötlich transparent mit Übergängen ins Grün. Einmal zog ich an einem Joint und drehte danach meinen Kopf mit geschlossenen Augen in die Sonne in der Hoffnung auf der Innenseite meiner Augenlider würden Dinge entstehen, aber es waren nur rote und grüne Flächen.  Das Kraut hat bei mir nie eine Wirkung gezeigt, außer die sowieso schon vorhandenen Denkknoten noch komplexer zu gestalten und irgendwie sah ich darin keinen nutzen. Es ka

Katzenkuchen/Weidenturm

In der Nacht habe ich ein Gewicht auf mir gespürt. So als würde ein Wesen sich auf mich legen. Im Halbschlaf frage ich mit schwerer Zunge und schwacher Stimme: "Wer bist du?" und noch einmal "Wer bist du?" und eine tiefe Stimme spricht von hinten, schwer verständlich zu mir: "Ich bin Siris" . Dann bin ich wach und irgendwie geschockt - aber da ist es auch schon wieder vorbei. Nur etwas Angst und Anspannung bleibt und der Gedanke, dass sich hier unter dem Dach unter dem ich schlafe vielleicht alle Toten sammeln, die in diesem Haus starben. Und aus meiner Erinnerung fällt eine Situation in meine Wirklichkeit, mit der ich mich lange nicht beschäftigt habe: Als Kind fing ich irgendwann an, draußen zu spielen oder ich wurde aufgefordert doch nicht immer nur in meinem Zimmer zu hocken. Es muss in einem Frühling gewesen sein, die Luft wurde langsam wärmer und der Geruch von Dünger und einem Hauch verbrannten Laubs und aufgewirbelten Staub zog mir in die Nase,

Welt der Erde/Menschgewerk

Ich betrachte die Menschen: Unterwegs auf den Straßen oder sitzend in den Bars und versuche mir vorzustellen, wie sie sich verhalten würden, wenn ein Krieg losbrechen würde. Diese zwanghaften Fantasien habe ich nicht erst, seit "Krieg" ein Wort geworden ist, dass etwas beschreibt, was in meiner unmittelbaren Nähe stattfindet und nicht mehr, wie lange davor viele tausend Kilometer entfernt oder lang vergangen in Büchern und Filmen festgehalten wurde und damit zu einer Art Mythe geworden ist.  Die Fantasien sind näher an die Wirklichkeit gerückt. Mit einer sich stetig steigernden Unruhe sinniere ich über die Wehrhaftigkeit der in einer sicheren Welt aufgewachsenen Bürger, die bei aufkommendem Hunger einfach in den Supermarkt gehen können und bei ganz schlimmem Durst, wissen, dass man das Wasser aus der Leitung trinken kann. Und ich überlege, wie diese Menschen reagieren würden, wenn eine Armee in die Stadt einmarschiert: Olivgrüne LKW rollen durch die Straßen und verkünden übe

Abfackelung/Tot durch Tod

Eine Horde kleiner Kinder, vielleicht gerade in die Schule gekommen, läuft den Fußweg entlang. Alle tragen diese neonfarbenen Schutzwesten, die von Verkehrsvereinen nach Sicherheitsschulungen verteilt werden. Als ich ein Kind war und so eine Schulung bekam, schenkte man uns lediglich Mützen und diese waren nicht mal neon-farben. Die Kinder tippeln also heran und eine ihrer Betreuerinnen spricht zu ihnen über einen Film. Sinngemäß sagt sie: " Wenn ihr alt genug seid, schaut euch mal einen Film an. Da kommt ein roter Ballon drin vor. Und danach wollt ihr keinen Ballons mehr auf der Straße hinterher rennen." - zunächst verstehe ich nichts, sehe dann aber einen blauen Luftballon zwischen zwei Autos liegen. Die Kinder wollten ihn wohl aufheben, bzw. ihm nachlaufen.  Aber warum versucht die Erzieherin die Kinder davon abzuhalten, in dem sie von einem Film erzählt, den die Kinder noch nicht gesehen haben? Ich bin erstaunt über diese pädagogische Maßnahme, die sich auf zukünftiges be

Rauchen im Raumschiff/Klingeln im Bauch

Ich stehe auf einem Fußweg und halte den Kopf in die Sonne. Für einen Moment erinnere ich mich an die Kräfte des Frühlings, die Freuden der Erwärmung. Diesmal aber werden diese Empfindungen anstatt nach ein paar Tagen, schon nach zehn Sekunden abgelöst durch die Vorstellung einer brennenden Sonne unter der ich dahinkrieche. Es ist durchaus möglich, dass diese Vorstellung das angenehme Gefühl nicht komplett ersetzt, sondern beide einfach gleichzeitig vorhanden sind. Und das gilt es dann auszuhalten.  So wie für den Jahresanfang typisch, ein recht warmer Tag zu Ende gehen kann, den man draußen verbracht hat, an dem man durch die Landschaft gelaufen ist und die Wärme auf der Haut und das Betrachten der sich verändernden Vegetation des noch nicht komplett toten Waldes (80% der Wälder in Deutschland sind krank oder tot) ausreichen, um zufrieden zu sein. Geht dieser Tag dann zu Ende, kehrt mit der Dunkelheit eine Kälte zurück, die schon fast vergessen war, obwohl sie doch vor zwei Wochen noc

Warntöne/Nebelglänzer

Nach einer Saufeskapade am Fluss entlang: Die Sonne bewegt sich hinter einer sanften Nebelwand langsam nach oben. Die Einfachheit und Stille der Natur, tropft beständig in das schwammig alkoholisierten Gehirn. Die Scham des Trinkers ist noch ein paar Stunden entfernt, aber ich rede bereits halb laut bereits über dass, was in mir entsteht: Erkenntnisse über die Verhältnisse zwischen Menschen und mir, Ängste, die Schönheit des Morgens...dann bleibe ich mit dem Vorderrad in einem den Weg begrenzenden niedrigen Strauch hängen und stürze nach vorn auf den Boden. Ich hänge halb in dem Strauch und gebe eine Geräuschmischung aus Lachen und Stöhnen von mir. Ein Vorbeifahrender erkundigt sich danach, ob es mir gut geht. Ich gebe ein "ja, schon okay" von mir und bin unerwartet gerührt von dieser solidarischen Nachfrage des Fremden. Gleichzeitig deute ich bereits den Sturz und nehme mir vor, den Rest des Weges zu schweigen. Der Tag vergeht im Halbschlaf und ich beobachte einen Alligator

Mondlichtritt/Trottoirtour

Ich gehe in einen Nebenraum, um meinen Pullover auszuziehen, der inzwischen schon einige Löcher bekommen hat. Ich trage ihn trotzdem, denn er hält warm. Aber genau deshalb will ich ihn jetzt ablegen. Denn der Hauptraum aus dem ich komme, ist nicht nur gut ausgeleuchtet, sondern auch ordentlich beheizt. Während ich durch die Tür in das Nebenzimmer trete, bemerke ich einen Mann, der im hinteren Teil des Raumes mit den Armen nach vorn an die Wand gestützt steht. Vor ihm auf dem Heizkörper sein Telefon. Er hört einer Person zu. Ich höre unweigerlich, was der Mensch am anderen Ende der Leitung - gehen Telefongespräche überhaupt noch durch Leitungen oder inzwischen schon komplett durch die Luft? - berichtet. Es ist die Stimme einer älteren Frau, schwach, brüchig und im Klang schwingt Schmerz mit. Sie spricht davon, dass es nicht geht, dass es brennt wie Feuer. Und der Mann spricht von einem neuen Termin, den "wir" nochmal ausmachen und dass dann noch einmal gemeinsam gefeiert wird

Riechen wollen/Wie andere Leben

Zwei mit Müll gefüllte Regentonnen wackeln auf dem LKW sanft hin und her. Wir entfernen uns von einer Garage, die wir entrümpelt haben und in der 8 Wolfsspinnen wohnen und nähern uns einem der Wertstoffhöfe dieser Stadt. Wie immer sind wir dem Bediensteten-Roulette auf diesen städtischen Höfen unterworfen. Bei meinen letzten Besuchen hatte ich Glück und bin immer an den netten, mit einem merkwürdigen zwischen brandenburgisch und hanseatisch mäanderdem Akzent rundlichen Typen geraten, der weiß, was er tut, es einen aber nicht permanent spüren lässt. Diesmal aber sehe ich den Branseaten nicht. Stattdessen nähert sich ein Hofarbeiter der bereits heruntergekurbelten Scheibe auf der Fahrerseite und gibt ein Geräusch von sich, dass vor langer Zeit mal ein "Guten Tag, was haben Sie denn dabei?" gewesen sein muss, nach Jahren der Arbeit hier aber auf einen kurzen tonalen Laut zwischen "hmpf" und "uh-hum" reduziert wurde. Denn macht das denn noch einen Unterschi

Garaus/Windrinde

Ein Wildschwein rennt durch die Straßen. Es hat auf seinem Rücken langes Fell, dass mindestens genauso hoch wie es selbst nach oben aufgestellt ist, eigentlich so aussieht, als sei es geföhnt und an den Kanten ganz sauber geschoren und in die Form eines Quaders gebracht. Das Schwein wird von Hunden gejagt und der Fellquader auf seinem Rücken verwandelt sich in einen weiteren Hund. Die Menschen dort greifen nicht ein. Ich bemerke, dass ich meine eigene Hand halte. Ich bin nicht verängstigt, versoffen oder verzweifelt, erinnere mich aber an Momente, in denen ich in solchen Zuständen erwachte und mir selbst versuchte durch sanftes reiben der Oberarme Halt zu geben, mir selbst die Hand hielt, um nicht allein zu sein mit der Übelkeit und den pergamentenen Zuständen, in denen sich Körper und Geist nach Feierein befinden.  Aber schon Baron Münchausen wusste, dass er sich und sein Pferd nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen konnte und auch ich bin mir klar, dass mein Mir-Selbst-Die-

Balanceakt/Kakaoesplanade

Umarmungen, ein Thema, dem ich ambivalent gegenüber stehe. In Abgrenzung zu den mich umgebenden Post-Hippies in meiner frühen Jugend verwehrte ich diesen Art des Grußes, war verkannt als der Hand-Junge. Mich störte die Entwertung der Geste durch ihren inflationären Gebrauch. So vergingen ein paar Jahre - Barthaare kamen, Barthaare wurden grau und ab und zu gab es dann Momente, in denen ich gerne umarmt hätte, es mir aber nicht traute. Im Rausch war’s natürlich möglich, aber den Rauschhandlungen haftet auch immer etwas fremdliches an. Und wie M mir letztens in Erinnerung brachte, endete eine solche Rauschumarmung mit einem schottischen Bekannten in einer Rangelei, die den ganzen Nachhauseweg durch die morgendliche hallesche Innenstadt dauerte und damit endete, dass ich auf dem Marktplatz plötzlich vor den Schienen einer in die Haltestelle einfahrenden Bahn lag. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, was der Grund war. Im Rückblick bleibt nur arge Verwirrung, weil die Be

Fanfare/Totale

Mehr und mehr konkretisiert sich in mir die Vorstellung aktiv in einen Krieg verwickelt zu sein - war es früher eine abstrakte Angst vor etwas, von dem ich wusste, dass es sowieso nicht eintritt, ist es inzwischen eine aktive Angst vor einer ziemlich konkreten Bedrohung, vor etwas, dass unüberschaubar und doch sehr real ist. Langsam schlich sich diese Vorstellung in mein Leben.  Es fing an einem Sonntag morgen vor sehr vielen Jahren an, als ich bei einem Schulfreund übernachtete. Wir waren in einem Alter, in dem wir mit Panzern und so etwas spielten und im verrauchten Wohnzimmer auf dem Teppich umherkrochen. Der Vater, er hatte, so glaube ich mich zu erinnern, ein Glas Wein vor sich, begann uns sehr ausführlich die Geschichte des zweiten Weltkriegs zu erzählen. Ich glaube sogar, er fing beim ersten Weltkrieg und dem Mord am österreichischen Thronfolger. Ich war erstaunt, wie viel Wissen in diesem Mann wohnte. Aber ich hatte auch Hunger und es gab nur ein paar Rosinen. Später habe ich m

Neongräser/Glasbauch

M. fragte mich, nach dem ich etwas vorgelesen hatte, ob ich noch wütend sei. Das war eine einfache und präzise Frage. Ich antwortete darauf, was ich nicht hätte tun müssen. Aber, wie so oft, konnte ich den Impuls nicht an mir halten und da ich an diesem Abend sowieso sehr offen und gleichzeitig abwesend war, sagte ich: " Ja, klar bin ich noch wütend. Aber auch freundlich." Das kam in den letzten Jahren dazu und ich glaube ja, das wütend und freundlich sein, das selbe sein kann, bzw. beide Regungen genauso beschämend sein können. Zumindest, und das wollte ich hier schon länger mal zur Sprache bringen, wundere ich mich über mich, wenn ich freundlich bin, aber auch, wie sehr freundlich sein helfen kann. Nicht unbedingt, um eigene Interessen durchzusetzen, sondern auch auf der Straße, um zu signalisieren, dass ein mir entgegenkommender Mensch keine Angst haben muss, dass ich ihn umfahre. Denn viele Menschen sind gereizt unterwegs in den Straßen. Die Signalisierung guter Intentio

Affenecho/Röntgenigel

So ein Tag - wie viele Dinge und Fakten man gleichzeitig mit sich rumträgt und abwägt, Ängste und Meinungen. Einerseits ist man beschäftigt, klar zu kommen mit den Kriegen die jetzt, also GERADE jetzt stattfinden und Menschenleben kosten, andererseits gilt es auch die Überlegung anzustellen, was man sich zu Essen einkauft, mit wem man sich trifft, streitet oder küsst. Die Gleichzeitigkeit dieser Ebenen verwirrt mich - und ich frage mich, ob sich die Entscheidungen in den Ebenen untereinander auch vermischen oder getrennt bleiben, wie bei verschiedenen Farb- oder Lackschichten. Da kommt es auch immer auf die Art der Farbe an. Bei manchen bleibt jede für sich, bei manchen gehen die Schichten ineinander über. Aber es ist ja alles in einem Kopf, es ist ja alles auf einer Erde und so glaube ich, dass sich alles vermischt.  Wir standen ja auch eben an der Ecke am Tunnel, in der Kälte und unterhielten uns übers Lackieren und das Zähneknirschen des Kindes, wenn ein neuer Zahn durchs Zahnfleisc

Etwas langsam zwischen den Ohren/Trotzhimmel

Ich lag auf dem Bett und atmete. Es war morgens, soweit ich es beurteilen kann. Der Himmel war bedeckt - seit Wochen und so wurde es nie richtig hell. Die Wirklichkeit lag schwer auf mir, wie eine unsichtbare Gelatineschicht auf einer selbstgemachten Torte mit Fertigboden. Ich war eine der Früchte, und besagte Gelatine, drückte mich in den Pudding unter mir, jede Bewegung und jeder Gedanke schien durch die Schicht gebremst. Mir reichte das langsam und so versuchte ich mich auf meinen Atem zu fokussieren, während ich meine Arme leicht von meinem Frucht-Körper weg streckte. Dabei, so lernte ich es einst, macht es einen großen Unterschied, ob man die Handflächen nach unten oder nach oben dreht. Ich war verblüfft, wie anders es sich anfühlt. Mit den Handflächen nach unten strömt die Energie der Anspannung aus ihnen in den Boden und, so stellte ich es mir vor, kann sie gar nicht entweichen, sondern prallt immer wieder an den Händen ab und bleibt letztlich an ihnen kleben. Nach oben gedreht

Sätze kommen herein / Doch wollen nicht bleim

Kaulquappen aus dem Schulgarten mitnehmen - von stehlen kann hier nicht die Rede sein. Eine Quappe gehört niemandem außer sich selbst, es sei denn sie lebt auf der Farm eines Froschschenkelexporteurs. Die Quappen kommen in einem Glas mit nach Haus, das Glas verborgen im Ranzen. Die Quappen ganz durchgeschüttelt dann ins alte Aquarium zusammen mit Seewasser und ein paar Algen. Eigentlich war es Vaters Idee, der hatte auch mal welche von einem kleinen Teich mitgebracht. Jeden Tag wurden die Tiere etwas größer und veränderten sich. Von kleinen schwarzen Kugeln mit einem fadenartigen Schwänzchen, entwickelten sie sich zu Lebewesen mit richtigen Augen und auch Knochen. Ihnen wuchsen erst Hinterbeine und dann kleine Arme, die Schwänze schrumpften und dann krochen sie auf das kleine Stück Land im Aquarium. Dann wurden es weniger. Ich hatte erst die Katze verdächtigt, die sie vielleicht rausgefischt hat. Aber als dann nach und nach auf den Zimmerteppichen kleine vertrocknete Frosch- und Molchl