Ich zähle Gegenstände und höre ein dumpfes Klirren und Scheppern. Ich zucke zusammen, denke sofort an Geister, die mir Zeichen geben. Ganz konkret an den Geist von Wolfgang Herrndorf. Denn wenn der Wind und die Zugluft durch die Räume wehen, in denen ich mich gerade befinde, glaube ich, dass es der Geist des Herrndorf ist. Ich habe das mal so fest gelegt, als ich gerade eins seiner Bücher las. Ich gehe sofort, sehr vorsichtig durch die Räumlichkeiten und sehe, dass ein Kühlschrankgitter voller Bierflaschen auf einer Seite abgerutscht ist. Die Flaschen drängen sich von innen an die Glastür. Ich öffne sie ganz vorsichtig und lasse einig der Flaschen auf Decken fallen, die ich vor der Tür auf dem Boden gelegt habe. Es funktioniert. Und ich beruhige mich wieder. Die Geisterfurcht begegnete mir in den letzten Wochen häufiger und eben nicht nur in der Nacht im Halbschlaf, als Gefühl, dass etwas im Raum ist, dass ich nicht sehe, aber dessen Präsenz ich spüre. Nein, auch tagsüber fallen Dinge
Timm Völkers dunkle Sprüche, gute Gerüche und Gerüchte.