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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

Tuhula Sapap

Irgendwann werde ich ein Musikvideo auf einem Spielplatz drehen. Dieser befindet sich in Halle, (dem neuen Altenburg) und wurde hier auch vor einiger Zeit erwähnt. Langsam komme ich mir recht heimatlich vor, weil ich so oft von meiner Geburtsstadt schreibe, obwohl mir die Heimatliebe doch ziemlich ab geht. Heisst das so? Sei's drum, wenn der Spielplatz cool ist, ist er cool. Er ist schon recht alt und wurde im Stile russischer Folkloristik gestaltet. Schwurbelige Figuren, Betondrachen und Schildkröten und kleine Türme und Rundbauten. Das hat alles gelebt und regte mich dazu an, mal was anderes zu spielen, als Soldat oder sowas. Da war ich ein Ritter oder ein Fuchs.  Und: dort habe ich im alter von 19 Jahren schaukeln gelernt. Am Tag vor meiner Mathematik-Abiturprüfung. Ich saß dort mit Queen C und wir machten eine Pause von verzweifelten Lernversuchen, Mirky Mirk hatte uns davor Beistand geleistet und mit Hilfe eines Abiturprüfungsbuches, dass ich aus einer Buchhandlung gestoh

Die Nachtgewesenen

So! Ich war gestern schlichtweg nicht motiviert, etwas zu schreiben. Findet die Leserschaft die zurzeit auftretenden Unregelmäßigkeiten meiner Bloggierung eigentlich ärgerlich oder fügt sie sich ins allgemeine Chaos ein, so wie ein Stück Schafsmilchseife im Badewasser zergeht? Oh ja, ich hab Bäder genommen. Die ersten dieses Jahr und dann gleich 2 innerhalb von 3 Tagen. Dadurch ging es mir gleich ein bisschen besser und jetzt? Cthulhu ist angekommen. In einem schwarzen Truck, korrigiere: in einem dunkelgrauen Truck. Es geht drunter und drüber in den Schädeln, in den Ländern und mich rüttelt das alles sehr auf und ich versuche, die Schutzmechanismen zu erkennen, die mein Hirn und mein Körper aktivieren.  Da wäre a) das Kranksein und Tresensport und b) die Informationsverarbeitung und das Anwerfen meines Assoziationsapparats. Die Informationen des gestrigen Abends, es gab einen gewaltsamen Vorfall auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin, bei dem mehrere Menschen starben, prassel

Salziger Aus-Fluss

Ich schritt im dunkeln durch die Stadt aus der ich komme. Schweigend, weil allein, ging ich über dunkle Wege und dachte daran, dass der Fluss, der durch diese Stadt fließt, Saale heisst. Saale heisst: salziger Fluss. Ein salziger Fluss der durch eine Gegend voll salzigem Boden fliesst. Wer hat hier geweint, dass der Fluss so salzig ist? Mutter Erde? Vater Staat? Sind die beiden ein Gegensatzpaar?  Privat und Staat mischen sich zum Ideen-Beton für einen Song. So schrieb ich es mir letztens auf. Tränen mischen sich mit Schweiß und der Verblüffung mit der ein ich, das Weltgeschehen betrachtet. In Gesprächen mit meinem Schreib-Partner-In-Crime, verbrachten wir einige Stunden damit, festzustellen, dass das was gerade passiert, einerseits mindestens absurd, aber auch witzig ist, witzig wäre, wenn die Figuren, um die es geht, nicht in solch machtvollen Positionen angesiedelt wären.  Es geht um Trump (ab das Bier) und Erdogan und (setze hier einen weiteren Autopilot-o-kraten deiner Wa

Kroketten aus Beton

Immer wenn alles okay scheint...denke ich gerade, wenn ich zurück schaue in meinen letzten Blogeintrag (imaginär, den ich schaue nur in meinem Kopf und nicht in den Monitor). Da schrieb ich davon, dass ich soziale Wärme in mir spürte. Echte soziale Moves und ich fand das toll.  Das Pendel schwang um, es schwang über, beschleunigt an den Orten der Wahl und Menschen waren nah. Dann schwang es zurück. Manche werden sagen: ja, so ist das, mit dem Pendel der Gefühle. Mal schwingt es ins rosa, mal ins blau. Aber Timm sagt: so ROT und so TIEFBLAU? Wirklich? Naja, Hauptsache es bewegt sich was. Das ist auch eine Erkenntnis der letzten Wochen. Wer sich in Bewegung setzt, setzt keine trüben Gedanken an. Oder zumindest weniger. Diesem inneren Rad und Rat bin ich gefolgt und wie bereits gesagt, rollte ich damit erstaunlich gut durch die Soziale Gegend.  Dann überrollte es mich und ich war gerädert und meine Adern traten hervor. Am Fenster war Eis von innen und ich lag wieder da, wo ic

Alles Alaska

Liebe Gemeinde, ich bin ein bisschen auf Durchzug geschalten oder sollte ich schreiben, ich habe den Zug am Montag verpasst? So oder so: Deshalb heute ein Mittwochs-Geschreibe. Woran das liegt mögt ihr euch vielleicht fragen. Ob das wirklich so ist, kann ich von meinem digitalen Elfenbeinturm aus gar nicht sagen. Denn ihr, meine geehrten Leser, erscheint ja für mich nur in Form von Zahlen oder diesen Kurven, die mir zeigen, wie viele von euch wann klicken. Aber, sei's drum. Manche von euch, klopfen mir ja doch mal im RL auf die Schulter und dann flüstere ich ein Danke. Und warum zur Hölle schreibe ich gerade so sozial? Verändere ich mich oder liegt es daran, dass die Welt gerade neu verfugt wird mit fragwürdigem Führungskitt und die zittrigen Zitterspinnen-Denker näher zusammen rücken? Ihr wisst was ich meine und ich hab mir auch so ein paar Gedanken zu IHM gemacht und DENEN, die hinter ihm stehen. Bin sogar dabei, IHN und seine Moves für meine Kunst zu nutzen. Kein Protest-So

An sich nicht verwerflich

Soeben schlug ich eine digitale Seite der Sueddeutschen auf und erfreute mich, davon zu lesen, dass der Psychoanalytiker H-J. Maaz in einem TV-Talk zu Wort kam. Ich kenne ihn über Special-K, der ihn mir in Zusammenhang mit dem ostdeutschen Gemüt im Allgemeinen und dem leeren Gestüt meiner Selbst näher brachte. In seinen Thesen geht es vorrangig um Selbstbewusstsein. Er spricht vom Größenklein und Größenselbst, dass auf Grund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Prägung in Ost- und Westgermany dazu geführt hat, wie Menschen sich geben und leben. Ich hatte an dieser Stelle schon öfter darauf hingewiesen, dass auch ich annehme, dass viele sogenannte "Abgehängte" Ost-Welse und Welsinnen, die sich jetzt in den schlammigen Gründen von AFD-Becken sammeln, ihre anerzogene unterdrückte Wut in Kombination mit Hörigkeit und eben nicht zum Ausdruck gebrachter Unzufriedenheit, Luft verschaffen. (Sorry für den langen Satz).  Ich schliesse mich da nicht aus. So merke ich doch im pr

Sound So

Wäre es nicht an der Zeit, mehr Umarmungen zu verteilen? Geschätzte Menschen und auch die weniger geschätzten mit den Armen zu Umrahmen? Als muffiger Teen schrieb ich mal die Zeile: "Umarmen heisst, du schüttelst dir nur selbst die Hand." und ich brach damit meiner Verachtung Bahn, die ich all denen entgegensetzte, die sich glücklich gaben. Denn in meiner Auffassung der Welt, hätten sie niemals glücklich sein können und waren permanent dabei, sich selbst und gegenseitig etwas vorzumachen. Nur der finstere, traurige Genosse der Gosse wagte es, der Welt ein ehrliches Gesicht zu zeigen. Und so rechtfertigte die edle Tugend der Ehrlichkeit seine schlechte Laune.  Das ist lang her, zwischenzeitlich gerate ich in Phasen der Güte und fühlte mich so zum Beispiel vor einigen Tagen ermuntert dazu, eine herzliche Umarmung zu geben und ihnen für ihr weiteres Schaffen viel Erfolg zu wünschen. Das fühlte sich in dem Moment gut an, auch tanzte ich mit einem netten jungen Mann zu "

Was sollen

Ich hasse Zelturlaube. Harte Untergründe, Spinnen und keine Decken sondern diese Dinger namens Schlafsäcke. Ich verachtete sie. Bis vor ein paar Tagen. Da nämlich war ich gezwungen dazu, in einen solchen zu kriechen, um die Nacht darin zu verbringen. Vor 2 Jahren hat sich im Ausrüstungsbereich meiner Band ein herrenloser Schlafsack angefunden. Ich nahm ihn an mich, weil es ja doch immer zu einer Ausnahmesituation kommen kann und Krieg ausbricht oder Ausserirdische erscheinen und dann heisst es: schnell die Sachen gepackt und das Bett bleibt hier. Wie auch immer, ich stieg in den Schlafsack, verschloss ihn und es war WUNDERBAR. Ich konnte mich komplett von der Außenwelt abschotten und fühlte mich ganz wunderbar für mich allein. Das habe ich dann noch eine zweite Nacht so gemacht und neige jetzt fast dazu, jegliche Stunde, die ich schlafend verbringe, dem Schlafsack zu geben. Meine zweite neueste Entdeckung und Veränderung, die ich an mir feststelle: Ich kann auf einmal ganz s

Stutzende Füsse

Ich habe in den letzten zwei Tagen viel Zeit damit verbracht, den Song "Ivy" von Frank Ocean zu begleiten. Während er aus meiner Musikanlage erschallte, saß ich davor und schlug die passenden Akkorde auf meiner Gitarre an: C Dm Am Dm.  Frank sagt, dass es okay ist jemanden zu hassen, so lange das Gefühl tief drinnen gut ist. Und wenn dir jemand letzte Woche das Herz gebrochen hat, dann wird es bis zum Wochenende wieder geheilt sein. Und dann glaubst du zu träumen, wenn dir jemand sagt: "Ich liebe dich." Das entspricht so ziemlich meinem Inneren. Ich schwelge in der Erinnerung an den ersten Kuss einer Frau, die mein Leben durchwirbelt hat. Vor genau einem Jahr. Es fühlt sich an wie ein Traum, ein guter. Und das ist der Moment, in dem ich hier zum ersten Mal stocke beim schreiben, wo doch sonst die Worte immer fließen. Weil ich gar nicht weiß, wie ich das beschreiben soll.  Ich lasse einfach ein paar Zeilen offen und genieße die Stille der Erinn

To be: Not in the lake/Nicht in der Lage sein

Ich schwamm durch eine natürliche Hafenbucht, ein Hafenbecken. Das Wasser war dunkelblaugrau, der Himmel verregnet. Meine Geschwindigkeit war unnatürlich hoch, da ich Schiffsschrauben an meinen Füßen hatte. Bei der Durchquerung des Beckens (ich bewegte mich von einer Seite einer Stadt zur anderen, so in etwa von der guten auf die schlechte oder umgekehrt) sah ich die Rückenflossen mehrerer Haie die Wasseroberfläche durchschneiden.  Es waren Weiße Haie. Neben den Schiffsschrauben hatte ich wohl auch noch ein Funkgerät eingebaut. War ich ein Schiff? In jedem Falle verkündete ich durch dieses Funkgerät, dass sich mehrere Weiße Haie im Hafen und Badebereich befinden. Später erkannte ich, dass zumindest einer der Haie ein Hammerhai war. Und ich schloss daraus, dass auch die anderen "nur" solche Haie waren. Hoffen wir mal, dass ich recht hatte. Als ich an Land ging, hatte ich nichts an. Ich betrat eine Bar und saß gesenkten Hauptes am Tresen. Und dieses Mal zahlte sich das

Lebende Liegende/Addicted to Korn

Wer liegt, der lebt. Meistens. So beobachtete ich es an mir selbst. Ich wanderte neulich auch mal durch die herbstliche Gegend und fühlte mich ganz gut damit, dass sich die innere und äußere Grauheit etwas angleichen. Seit neuestem versuche ich auch Jazz zu hören. Swaggy Flo drückte mir nen ganzen Stapel CDs in die Hand und ich mich dem Experiment hingegeben, für ein paar Tage nur Jazz zu hören. Mal sehen, wie mich das verändert. Hoffentlich zum Guten. Was mir auf jeden Fall nicht gut tut, ist die Band Korn zu hören. Mit 16 genoss ich ihre Musik sehr und hatte zwischen durch immer mal eine Phase, in der ich mich den ersten beiden Alben (Korn und Life is Peachy) hingegeben habe. Aber ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Korn sich nicht gut aufs Gemüt auswirkt.  Also, irgendwie ist es schon gut, denn die teilweise witzige Groove- und Schreiverzweiflung bietet es an, sich darin zu verlieren und im Mondlicht badend im Lotussitz mit dem Oberkörper (gekleidet in schwarz) leicht

Attribute unter Planen/Sterben im Wald

Was bedeutet es nur, wenn die Art, wie ich auf der Straße stehe oder meine Aussagen gehäuft mit dem Attribut "süß" versehen werden? Dass ich ein anderer bin als ich zu glauben scheine? Dass ich mich, obwohl ich immer glaube, total stumpf zu sein, weicher verhalte als erwartet, weil ich keine Ahnung habe? Oder weil ich einfach total gut darin bin, Leuten etwas vorzumachen? Oder bin ich einfach süss, weil ich viel Süßes esse? Die Welt ist kein Schwarz/Weiss-Film. Leider. Denn zumindest, dass was ich bisher von einem großen Schwarz/Weiss-Filmemacher sah, fand ich sehr gut. Er heisst Antonioni. Und ich sah von ihm den Film "La Notte", auf deutsch: Die Nacht.  Ein klassischer Beziehungsfilm aus männlicher Sicht. Schon allein dadurch, dass er eben schwarz/weiss ist. Die erkaltende Beziehung eines Ehepaars, sie Angehörige einer reichen Familie, er mehr oder weniger erfolgreicher Autor. Beide reden kaum, scheinen auseinander zu gehen. Sie besuchen einen sterb

Phoenix aus der Tasche/Knüppel in den Sack

Ich muss es tun, ich will es tun:  Heute ist ein Feiertag. Der Tag der Einheit. Ich lebe in dem Land, dass gerade am meisten Kloppe ausgeteilt hat und deshalb auch die meiste Dresche zurück bekommt: Sachsen.  Und ich komme aus dem Land, auf das selbst Sachsen mit Verachtung blickt: Sachsen-Anhalt.  Die Leute von dort, sollen äußerst DUMM sein, sagte mir mal ein Mitarbeiter im Zoo, bzw. kündigte er schlimme Wochen an, weil demnächst "die Idioten aus SA* Ferien haben und uns (den Zoo im Allgemeinen und die Eisstände im besonderen) überrennen werden." Ich meinte, ich käme auch von da. Und ich kann mich gerade gar nicht dran erinnern, ob er dann einfach gegangen ist oder den legendären Beschwichtigungssatz brachte: "Naja, bei dir ist das was anderes."  Oder hat er vielleicht gesagt: "Du bist der Beweis."? Ich habs vergessen, zu viel Hirnfrost damals.  Dieser "Naja, bei dir..."-Beschwichtigungssatz fällt ja auch oft in Zusamme

Ruf mein Gesicht an

Ich bin endlich wieder komplett.  Nach der großen Entraubung vor der Entlaubung (aka Herbst) und milde Gaben durch mir nahe stehende Männer hab ich mein Geld für neue Sonnenbrillen ausgegeben. Der Sommer ist ja jetzt vorbei, die Sonne steht wieder tiefer und beisst sich damit direkter in die Augen rein. Meine sind schon ganz verbrannt. Ich hab direkt zweimal das selbe Exemplar gekauft, weil: lieber zwei Tage hungern, als im Ernstfall nicht bebrillt zu sein.  Dandy-Life.  Leipzig, das New York der 80er.  Bisher haben die Nadeln, die die Straßen pflastern noch nicht meine Schuhsohlen durchstochen. Können wir vielleicht auch was neues machen, also irgendwas 2016? Ist Reproduktion und Zitiat so angesagt, weil es Sicherheit vermittelt und wir alle ängstlich sind?  Ein bisschen Ausblick gewährt die Rap und R'n B Scene. Aber ich verliere mich schon wieder im Kulturpessimismus des alten Sacks, denn gefühlt bin ich schon seit zehn Jahren 60 (damit zitiere

Vom dreckigsten Glas zur traurigsten Kehle

Sonst hacke ich ja immer direkt ins Blogdialogfenster, da wo es Internet gibt. Heute breche ich mal mit meinen Zwängen und sitze in meinem Zimmer und kaue an einem ganz okayen Käsebrötchen, halte mich am Strohhalm des Kakaos fest und da läuft auch schon „Ivy“ der zweite Track von Frank Oceans Album „Blonde“ los. Was für ein Album! Das ist eines von denen, mit denen ich meinem Umfeld in den Ohren lag, dass es (das Umfeld) es unbedingt hören muss.  So zerbrechlich und traurig und doch stark. Und natürlich fragmentarisch. Das interesiert mich grade sehr. Formelle Disziplin ausarbeiten und dann entfernen, bzw. frei damit jonglieren. Haha, hier redet wieder einer von Dingen, die ne Nummer zu hoch für ihn sind. Aber ich schrieb mir ja letztens auch auf, dass ich ein weisser Ferrari ohne Fahrer sei. „White Ferrari“ auch n Song von dem Album. Dieser Frank Ocean plaudert da über dieses und jenes gebrochene Herz und es fliesst so schön dahin. Die erste Zeile des ersten Songs „Nikes“ kli

Mein Kampf am laufenden Band

Ich kannte eine Frau, die war wie der 11. September. Sie veränderte meine Glaubens- und Moralvorstellungen von einem auf den anderen Tag und diese Veränderungen wirkten sich viele Jahre aus. Gedankenkonstrukte stürzten Zusammen, nachdem ihre Radikalideen hinein flogen. Kriege wurden geführt ohne wirklichen Grund. Vielleicht lag es daran, dass sie am 11. September geboren wurde.  Im letzten Jahr schenkte ich ihr einen Strauß Blumen obwohl wir uns bereits ausgiebig hassen gelernt haben. Und dann klirrte das letzte Geschirr im leeren Spülbecken in tausend neue Möglichkeiten. Überhaupt: wer viel Geschirr zerschmeisst, ist kein Tollpatsch sondern Hilft dem Glück nur etwas auf die Sprünge.  Der Schmerz wird weniger, doch verschwinden wird er nie. Er tritt zur Seite und macht Platz, dem süssen Zynismus, macht Platz für Scherze, Optimismus und neue Herzen. Hey, es geht uns doch ganz gut, oder? (Stille am anderen Ende der Leitung) Bleiben wir bei Nein-I-lewen: Im Jahr 2001 ve

Waldo

Die Straßenbahnfahrerinnen und Fahrer in Leipzig werden jünger und attraktiver. Ich sehe sie in ihren Kabinen sitzen, wenn ich auf dem Fußweg parallel zu ihren Schienen gehe. Manchmal sitzen sie zu zweit, einer den anderen einweisend, betreuend. Seltener ist bei den jungen zu sehen, ein Talisman, eine Diddlmaus, ein großäugiges Plüschtier, wie es sie an Tankstellen zu erwerben gibt. Diese baumeln häufig schon mit leicht eingedunkeltem Fell an den Rucksäcken und Taschen älterer Semester. Ihre Jugendlichkeit ergibt sich für mich dadurch, dass sie mir im Alter näher erscheinen. Und plötzlich realisierte ich, nicht sie werden jünger, sondern ich werde älter. Dödödöööööööö (absteigende Tonfolge, dramatisch).  Dieses Jahr fragte ich mich selbst und wurde auch erstmalig gefragt: "Was hast du eigentlich die letzten 10 Jahre getan?". Gelebt könnte ich antworten. Gelebt im Sinne von Atmen, Nahrungsauf- und Abgabe. Ich habe mich viel geärgert, hab getrunken, hab gelacht, meist über

Rebound & Backup & Rebound vom Rebound

Nachdem ich letzte Woche erfolgreich meinen Eintrag Nummer 100 in demotivierter Manier eintippte, glitt die Woche auf einer entbehrungsreichen Sommerrodelbahn dahin. Es begann damit, dass ich mir zwei Dokumentationen ansah. Die erste handelte von der Entwicklung der Darstellung des Satans in den vergangenen Jahrhunderten, bzw. im Christentum. Dabei wurde deutlich, dass Lucifer, der am Anfang übrigens die Farbe blau für sich beanspruchte, nicht immer so ein Bad Guy war. Die Geschichte von seiner Verbannung aus dem Himmel kennt ihr ja. Der Knackpunkt aber war, dass die Kirchendudes damit begannen, Satan/Lucifer ein dämonischens, anmimalisches, grobes aussehen zu geben, um den ursprünglichen Religionen in den Ländern, die es zu bekehren galt, etwas böses anhaften zu lassen. Denn in diesen (Natur)Religionen gab es häufig Gottheiten, die in Aussehen und Habitus etwas tierisches oder grobes hatten. In der griechischen Mythologie zum Beispiel Pan (in der Grundschule spielte ich den Elfen P