Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2016 angezeigt.

Stutzende Füsse

Ich habe in den letzten zwei Tagen viel Zeit damit verbracht, den Song "Ivy" von Frank Ocean zu begleiten. Während er aus meiner Musikanlage erschallte, saß ich davor und schlug die passenden Akkorde auf meiner Gitarre an: C Dm Am Dm.  Frank sagt, dass es okay ist jemanden zu hassen, so lange das Gefühl tief drinnen gut ist. Und wenn dir jemand letzte Woche das Herz gebrochen hat, dann wird es bis zum Wochenende wieder geheilt sein. Und dann glaubst du zu träumen, wenn dir jemand sagt: "Ich liebe dich." Das entspricht so ziemlich meinem Inneren. Ich schwelge in der Erinnerung an den ersten Kuss einer Frau, die mein Leben durchwirbelt hat. Vor genau einem Jahr. Es fühlt sich an wie ein Traum, ein guter. Und das ist der Moment, in dem ich hier zum ersten Mal stocke beim schreiben, wo doch sonst die Worte immer fließen. Weil ich gar nicht weiß, wie ich das beschreiben soll.  Ich lasse einfach ein paar Zeilen offen und genieße die Stille der Erinn

To be: Not in the lake/Nicht in der Lage sein

Ich schwamm durch eine natürliche Hafenbucht, ein Hafenbecken. Das Wasser war dunkelblaugrau, der Himmel verregnet. Meine Geschwindigkeit war unnatürlich hoch, da ich Schiffsschrauben an meinen Füßen hatte. Bei der Durchquerung des Beckens (ich bewegte mich von einer Seite einer Stadt zur anderen, so in etwa von der guten auf die schlechte oder umgekehrt) sah ich die Rückenflossen mehrerer Haie die Wasseroberfläche durchschneiden.  Es waren Weiße Haie. Neben den Schiffsschrauben hatte ich wohl auch noch ein Funkgerät eingebaut. War ich ein Schiff? In jedem Falle verkündete ich durch dieses Funkgerät, dass sich mehrere Weiße Haie im Hafen und Badebereich befinden. Später erkannte ich, dass zumindest einer der Haie ein Hammerhai war. Und ich schloss daraus, dass auch die anderen "nur" solche Haie waren. Hoffen wir mal, dass ich recht hatte. Als ich an Land ging, hatte ich nichts an. Ich betrat eine Bar und saß gesenkten Hauptes am Tresen. Und dieses Mal zahlte sich das

Lebende Liegende/Addicted to Korn

Wer liegt, der lebt. Meistens. So beobachtete ich es an mir selbst. Ich wanderte neulich auch mal durch die herbstliche Gegend und fühlte mich ganz gut damit, dass sich die innere und äußere Grauheit etwas angleichen. Seit neuestem versuche ich auch Jazz zu hören. Swaggy Flo drückte mir nen ganzen Stapel CDs in die Hand und ich mich dem Experiment hingegeben, für ein paar Tage nur Jazz zu hören. Mal sehen, wie mich das verändert. Hoffentlich zum Guten. Was mir auf jeden Fall nicht gut tut, ist die Band Korn zu hören. Mit 16 genoss ich ihre Musik sehr und hatte zwischen durch immer mal eine Phase, in der ich mich den ersten beiden Alben (Korn und Life is Peachy) hingegeben habe. Aber ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Korn sich nicht gut aufs Gemüt auswirkt.  Also, irgendwie ist es schon gut, denn die teilweise witzige Groove- und Schreiverzweiflung bietet es an, sich darin zu verlieren und im Mondlicht badend im Lotussitz mit dem Oberkörper (gekleidet in schwarz) leicht

Attribute unter Planen/Sterben im Wald

Was bedeutet es nur, wenn die Art, wie ich auf der Straße stehe oder meine Aussagen gehäuft mit dem Attribut "süß" versehen werden? Dass ich ein anderer bin als ich zu glauben scheine? Dass ich mich, obwohl ich immer glaube, total stumpf zu sein, weicher verhalte als erwartet, weil ich keine Ahnung habe? Oder weil ich einfach total gut darin bin, Leuten etwas vorzumachen? Oder bin ich einfach süss, weil ich viel Süßes esse? Die Welt ist kein Schwarz/Weiss-Film. Leider. Denn zumindest, dass was ich bisher von einem großen Schwarz/Weiss-Filmemacher sah, fand ich sehr gut. Er heisst Antonioni. Und ich sah von ihm den Film "La Notte", auf deutsch: Die Nacht.  Ein klassischer Beziehungsfilm aus männlicher Sicht. Schon allein dadurch, dass er eben schwarz/weiss ist. Die erkaltende Beziehung eines Ehepaars, sie Angehörige einer reichen Familie, er mehr oder weniger erfolgreicher Autor. Beide reden kaum, scheinen auseinander zu gehen. Sie besuchen einen sterb

Phoenix aus der Tasche/Knüppel in den Sack

Ich muss es tun, ich will es tun:  Heute ist ein Feiertag. Der Tag der Einheit. Ich lebe in dem Land, dass gerade am meisten Kloppe ausgeteilt hat und deshalb auch die meiste Dresche zurück bekommt: Sachsen.  Und ich komme aus dem Land, auf das selbst Sachsen mit Verachtung blickt: Sachsen-Anhalt.  Die Leute von dort, sollen äußerst DUMM sein, sagte mir mal ein Mitarbeiter im Zoo, bzw. kündigte er schlimme Wochen an, weil demnächst "die Idioten aus SA* Ferien haben und uns (den Zoo im Allgemeinen und die Eisstände im besonderen) überrennen werden." Ich meinte, ich käme auch von da. Und ich kann mich gerade gar nicht dran erinnern, ob er dann einfach gegangen ist oder den legendären Beschwichtigungssatz brachte: "Naja, bei dir ist das was anderes."  Oder hat er vielleicht gesagt: "Du bist der Beweis."? Ich habs vergessen, zu viel Hirnfrost damals.  Dieser "Naja, bei dir..."-Beschwichtigungssatz fällt ja auch oft in Zusamme