Ich habe gestern den Film "Midsommar" gesehen, wahrhaft eindrücklicher Horror der neuen Schule, S der Metaller erlärte mir dazu vor einiger Zeit und zu meinem Erstaunen, dass dieser Film und diese "Schule" oder diesen Stil ausmacht, dass man als Zuschauer permanent im Unklaren darüber gelassen wird, ob es sich bei dem Erzählten und von den Figuren Erlebtem um Nachwirkungen psychischer Traumata handelt oder doch übersinnlichen Phänomenen zwischen Satan, Heidenkult und Schlotterstein.
Diese Anspannung, der auch ich unterlag, resultierte an mir beobachtet daraus, dass ich zwischen den genannten Polen "psychisches Phänomen" und "paranormaler Aktivität" hin und her schwankte, bei den innerlichen Erklärungsversuchen während es betrachtens. Objektiv gesehen könnte man auch sagen, in diesen Filmen bleibt ein Schockmoment im Sinne des "Jump-Scares" nahezu vollständig aus. Statt dessen und das stelle ich hier mal zur Dikussion ist die ganze Handlung eine einzige Anspannung, zumindest löste sie das bei mir aus. Bei "Midsommar" noch stärker als bei "It Follows" oder "Hereditary".
Dies kann an meiner Stimmungslage, aber auch daran liegen, dass bei "Midsommar" die Linie zwischen Gut und Böse etwas undeutlicher bleibt. Ich find's spannend. Es gab auch nicht wenige Anleihen bei der Bildsprache von L. von Trier, natürlich nicht auf seinem Niveau und leider auch ohne seinen Witz, wenn man von unfreiwillig komisch zu interpretierenden Figuren absieht.
Aber wie sagte schon Conny Ochs letztens in seinem Blog: "Wenn wir hier raus kommen, wird das Kino für viele erstmal Tabu sein." Wahre Worte, die auch nicht einer gewissen Tragik-Komik entbehren. Checkt mal aus, was der Herr an diesem Ort, der mir ein Acker scheint, auf dem Gedanken wachsen, so niederschreibt.
Ich selbst schaue gar nicht so viele Filme oder sagen wir, wenn ich einen anfange, treibt mich meine Unkonzentriertheit doch schnell zur Gitarre und dann skizziere ich irgendwas und kriege nur die Hälfte mit. Ich sollte respektvoller mit den filmischen Werken anderer Menschen umgehen. Und ich denke gerade, Filme können leider nicht die Wirklichkeit ersetzen, sondern uns im Optimalfall ein Entfliehen aus ihr oder eine andere Perspektive auf sie ermöglichen.
Zumindest hat es "Midsommar" geschafft, dass ich nur einmal "Pause" gedrückt habe und am Ende sogar dringend aufs Klo musste aber erst gegangen bin, als der Film vorbei war. Und DAS passiert nicht oft.
Heute hat es ein wenig geregnet. Habe ich hier eigentlich schon mal über das Wetter geschrieben? Mir scheint das gerade etwas relevant, da mit der Trockenheit neue Probleme auf uns zukommen werden. So richtig bewusst ist mir dieses Problem mit dem selteneren Niederschlag erst letztens geworden, als ich mit jemandem über schneelose Winter sprach. Dass es weniger schneit, ist vielleicht einerseits ein Zeichen dafür, dass es wärmer wird, aber vor allem auch dafür, dass es weniger Niederschlag gibt. Denn bekanntlich wird ja Regen, bei Temparaturen unter 0 zu Schnee.
Und den habe ich diesen Winter nur sehr kurz gesehen, als ich gegenüber dem Steigenberger Hotel in Hamburg eine Mahlzeit einnahm und aus dem grauen Himmel plötzlich für wenige Minuten Schneeflocken fielen. Soviel zum Thema Wetter und düstere Niederschlagsprognosen.
Dort und damals hatte einen Teller Suppe vor mir. Heute gab es Eierkuchen. Das einzige Mittags-Gericht von dem ich im Kindergarten Nachschlag erbat. Alles andere: Nie. Nicht mal Grießbrei inkl. Grießklumpen, die ich auch nicht verschmähte.
Und jetzt: ein Glas Wein.
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