Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

Pandemonia 76 - Rezeption

Ich trage heute zum ersten Mal seit langer Zeit helle Kleidung. Ein bunt gemustertes Kurzarmhemd mit Paisleyformen und anderem, leicht afrikansiche Anmuntung. Es war eine großzügige Schenkung. Als Beinkleid sandfarbene Working Pants und dazu die schwarzen Halbschuhe, die ich fast immer trage. Es fühlt sich anders an, einerseits etwas lockerer als üblich. Doch letztlich komme ich mir durch meine fettige halblange Haartracht vor, wie der Rezeptionist eines Motels, der freundlich darauf hinweise, dass der Pool gerade nicht benutzt werden kann.  Das Motel steht an einem staubigen Abschnitt einer Bundesstraße im nördlichen Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Brandenburg. Wie hat es mich hier her verschlagen? Die meiste Zeit verbringe ich mit Lesen, während der Fernseher stumm neben her läuft. Eingestellt auf Tele 5 oder Phoenix. Im hinteren Bereich der Anlage habe ich einen Bungalow in dem ich lebe und Demos aufnehme für mein neues Album. Zwei Zimmer und eine Nasszelle mit einer alte Badew

Pandemonia 75 - Silberstreifzug

Ich musste in einen Außenbezirk der Stadt und wusste um eine Abkürzung, wenn ich verbotenerweise die Gleise des Bahnhofs überqueren würde. Am Bahnsteig wartete ein silberner Zug mit motorisiertem Triebwagen auf seine Abfahrt. Ich bemerkte einen dunkelhäutigen Jungen, der vor einem der Abteilfenster stand. Aus diesem Fenster wurden dunkelhäutige Säuglinge und Kleinkinder geworfen, die der Junge auffing und auf den Bahnsteig setze. Da ich unter Zeitdruck stand, stieg ich durch die Tür eines Waggons ein, mit dem Plan ihn auf der anderen Seite durch ein Fenster wieder zu verlassen, um so die Eingangs erwähnte Abkürzung nutzen zu können. Im Waggon sprach ich kurz mit einer dunkelhäutigen Frau, die sich als die Mutter der Kinder, die nach draußen geworfen wurden, identifizierte. Während des Gespräches fuhr der Zug an und ich konnte nicht mehr aussteigen. Mit dem Wissen, dass ich kein Ticket hatte, hoffte ich darauf beim nächsten Halt unbemerkt wieder aussteigen zu können und meinen Weg in d

Pandemonia 74 - Zurück in der SRK

Erster Gedanke beim Erwachen heute: Freiheit macht nur Spaß, so lange das Leben nicht bedroht wird. Davor: Heftiger Alkohol-Filmrisstraum. Ich war auf einer Art von Festival als Musiker. Ich stand unter dem Einfluss von Substanzen. Ob ich gespielt habe oder nicht, weiß ich nicht. Ich schlich aber durch die Backstagebereiche und lungerte bei einer älteren englischen oder amerikansichen Band herum, die einen sehr großen Raum in einer Villa als Unterkunft hatte. Sie waren amüsiert von mir, aber es war auch zu merken, dass sie lieber ihre Ruhe hätten und ich eindeutig ihre Privatsphäre störte. Dann verbrachte ich Zeit in einem kleineren Raum, in dem eine Band, die aus 4 oder 5 sehr jungen Frauen bestand residierte. Sie trugen alle Kleider und waren sehr freundlich und aufgedreht. Wir alberten herum und ich führte mich auch wie ein lustiger Teenager, was nicht mal als ich Teenager war, meine Art war. Hier verschwimmen die Erinnerungen und ich erwachte einen Tag später und ahnte, da

Pandemonia 73 - Geruch II

Da ich bereits gestern über Gerüche schrieb und die Nacht ohne Träume und aufgekratzt verlief, haue ich heute eine zweite kurze Geruchserkenntnis heraus, die mir beim abendlichen Gang durch die Straßen kam: Ich lief also über Gehwegplatten mit einem Bier in der Hand und etwas Harndrang durch die Gegend und sah von weitem drei junge Männer in Sportkleidung und Bauchtaschen geschmückt, Boxbewegungen und Tanzmoves machend mir entgegenkommen. Ich betrachtete sie fasziniert, atmete aber trotzdem kurz etwas heftiger, man kann ja nie wissen, ein und ein zu langes Nasenhaar kitzelte meine Nase von innen. Als die Gruppe und ich aufeinander trafen, sprach mich ein Mitglied an. Seine Stimme klang sanft und noch nicht sehr tief, aber die Phase des Stimmbruchs in dem die Tonhöhe unkontrollierbar kippt war bereits überwunden. Aus seinem Mund erreichten mich folgende Worte: "Entschuldigen SIE! Haben Sie vielleicht ein Taschentuch?" Vollkommen verdutzt ob dieser respektablen Höflichkeit un

Pandemonia 72 - Kindergartengeruch

Auch ich war einst in einem Kindergarten, davor in der sogenannten Krippe, wenn auch nicht jener, in der Jesus verweilte. Viele Jahre später, ich vermute im Alter von 8 Jahren, als meine Schwester in dieser Krippe betreut wurde und ich sie gemeinsam mit meiner Mutter dort abholte, versteinerte ich im Garderobenbereich.  Der Grund war der Geruch des Linoleums in Kombination mit Reinigungsmitteln, die über Jahrzehnte von dem Bodenmaterial aufgenommen wurden. Ein scharfer, leicht süßlicher Geruch chemischen Ursprungs, der in der Nase eine Anspannung der Schleimhaut verursacht. Diese Anspannung übertrug sich in diesem Moment an einem normalen Nachmittag plötzlich auf meinen ganzen Körper und ich erinnerte mich an dunkle Morgen in diesem Raum, zwischen anderen Kindern beim Anorak an- oder ausziehen.  Ein Transitraum, in dem ich jeden Morgen von meiner Mutter oder meinem Vater in eine selbst zu gestaltende Freiheit unter anderen Kindern und der Aufsicht von Betreuerinnen entlassen w

Pandemonia 71 - Feuerholzkyst

Jemand zeigte mir in einem Keller eine Kiste. Sie war aus Holz und grün und etwas größer als ein Schuhkarton. In der Kiste befanden sich mehrere Stückchen Holz, frische Birken und etwas graue faulige Rinde. Dazwischen lagen Fetzen von Aluminiumpapier und ein kleiner Salz oder Bergkristall. Der Mensch, der mir die Kiste zeigte darauf und sagte: "Das kann man doch niemals als Feuerholz verwenden." Ich meinte: "Wir zerschlagen wohl am besten die Kiste und verbrennen die." TV

Pandemonia 70 - Ratatamtram

Vor dem Einschlafen umwehte mich folgender Satz: "Die Züge waren immer voll - doch nie stieg jemand aus." Und sofort dachte ich an Deutschland und darauf folgend hatte ich eine Deportationsassoziation. Im Traum dann ging ich mit einem leeren Einkaufswagen eine Straße entlang. Mein Ziel war nicht ganz klar, nur dass es zu Fuß lange dauern würde, es zu erreichen. Ich traf auf einen jungen Mann, der ein Straßenbahnkontrolleur war, erkennbar an seiner Umhängetasche mit dem Scanner/Drucker zum Ausstellen der Bußgelder. Er sagte, die Bahn komme gleich und er würde mich so mitfahren lassen oder für einen Euro aber nicht mit dem Einkaufswagen. Die Straßenbahn fuhr schon in den Haltstellenbereich ein und ich suchte panisch nach einem Supermarkt an dem ich den Wagen abgeben und den Euro aus dem Wagenschloss holen kann. Ich sah einen Netto-Markt und rannte mit dem Wagen dorthin, rammte ihn in die anderen hinein, fummelte den Schließmechanismus ineinander und rannte zurück zur Bahn, die

Pandemonia 69 - Roll

Eines Sonntags würdig: Nacht angenehm leer. Am Morgen bemerkt: Es gibt immer einen Vogel der als erster singt und nach und nach die anderen dazu animiert mitzumachen, was am Ende zu der Kakophonie führt, die mich weckt. Am Nachmittag auf der Bundesstraße: Was mich an der Fahrt an Feldern und weiter Landschaft berührt, ist die Tatsache, dass ich anhand dessen, was ich sehe, nicht sofort sagen kann, in welchem Jahr meines Lebens ich mich befinde. Denn Felder, Strommasten und Windräder gab es schon immer und wird es wohl auch immer geben. TV

Pandemonia 68 - Gottes langweilige Erfindung

Ich wachte mit diesem Satz auf: Sogar der Teufel hat ein gebrochenes Herz. Im Traum davor sah ich ein junges Mädchen am Steuer einer Mischung aus Flugzeug und Auto mit einer sehr großen Glashaube. Sie steuerte es in riskanten elliptischen Bahnen, an deren Spitzen die Strömung abzureißen schien, über eine sehr grünes Feld. Im Hintergrund war die Silhouette einer futuristischen Stadt zu sehen. Wie häufig als Beobachter solcher Szenen, war ich mir unsicher ob das fliegende Objekt abstürzt oder in der Luft bleibt und gleichzeitig schien ich derjenige zu sein, der die Macht über die Schwerkraft und damit das Schicksal hat. TV

Pandemonia 67 - Leeren

Drei Fetzen immerhin heut Nacht: Ich stand auf der Parkfläche gegenüber der Kirche in der Stieglitzstraße zu Leipzig und beobachtete eine alte Frau, die ihren Opel Geländewagen vom seltenen Typ Monterey aus einer Parklücke fahren wollte. Es gelang ihr nicht so recht und sie sprach mehr zu sich selbst, dass dieser Wagen eine furchtbare Fehlkonstruktion sei. Man komme damit nur schwer voran. Das metallic-blaue Fahrzeug war an der Vorderachse mit viel höheren Stoßdämpfern ausgestattet als an der hinteren Achse. So dass es vorn extrem nach oben stand, während das Heck fast den Boden berührte. Dadurch konnte man, wenn man am Lenkrad saß nahezu nichts sehen außer den Himmel und die Häuser an den Straßenrändern. Ich war im Auftrag einer Autoschiebergruppe unterwegs und hatte einen Funkempfänger in dem Wagen installiert mit dessen Hilfe ich das Fahrzeug durch eine Fernbedienung steuern konnte. Ich stand an der Bordsteinkante hinter dem Opel und manovrierte ihn aus der Parklücke und die St

Pandemonia 66 - Gutes Zeichen für die Liebe

Jüngst sagte man mir numerologisch gesehen ergibt die Quersumme meines Geburtstages, dass ich mich auf einen sehr hohen Grad an Existenz auf Erden befinde. Davon habe ich bisher nicht soviel mitbekommen, gebe aber zu, dass ich seit einiger Zeit, wenn auch unterbrochen durch beunruhigend plötzlich auftretende Schlammlawinen innerer Mattheit, das Gefühl habe, die Dinge klarer zu sehen. Und ich schaue deshalb auch etwas angsterfüllt auf das, was jetzt wieder zurück kommt. Der Alltag mit den Dingen, die man, in dem Fall ich, TV, so zu tun habe. Ich glaube, ich muss genau schauen, was ich tue und in welchem Maß, denn schnell wird es zu viel, ohne das wir, in dem Fall ich, TV, es mitkriege. Und dann geht es ruckizucki wieder nach unten. Dies ist der 66 Eintrag. Vorgestern und gestern hatte ich überlegt, es mit dieser Nummer zu lassen und wieder auf den wöchentlichen Rhythmus von einst zurück zu kehren. Aber ich las gerade, dass die Zahl 66 auch für bedingungslose Liebe, Glauben, Vetrauen un

Pandemonia 65 - Was die Sonne sieht

Ich möchte nicht klagen. Es scheint mir, als ginge es im Gegensatz zu gestern etwas bergauf. Ich wollte einen Brief abschicken, warf ihn dann aber neben den Briefkasten, da mir die Adresse des Empfängers nicht bekannt ist. Und ich dachte: Wozu auch um Absolution für die Vergangenheit bitten? Ich habe zu viel Blutorangensaft getrunken und fühle mich benebelt. Habe Hunger und keinen Appetit. Das sind alles Dinge von denen ich glaubte, sie überwunden zu haben und dann kam es vorgestern plötzlich über mich in alle seiner zähen Macht. Ich wusste nicht einmal woher. Öffnet Stress tief sitzenden Verletzungen eine Pforte in den Alltag? Äußerlich mache ich keinen Unterschied. Manche sagen sogar: "Du siehst frisch aus." Und vielleicht meinen sie es ernst. Vielleicht waren es zu viele Biere in den letzten Tagen, vielleicht habe ich auch eine Krankheit. Ich nehme mir vor mir gut zu überlegen, welche Dinge ich tue und welche nicht. Allzu häufig passiert es aber trotzdem, dass ich unübe

Pandemonia 64 - Wege in die Oberwelt

Tatsächlich heute noch vergrummelter als gestern. Ein halbherziger Versuch durch duschen auch eine Art innere Reinigung von den schlechten Gedanken vorzunehmen scheiterte. Ich bin sehr überrascht davon, das zurückliegende Erlebnisse doch noch so sehr zu erschüttern vermögen. Hätte ich nicht gedacht, nein nein. Der Trick besteht wohl darin, diesen Erschütterungen nicht nachzugeben und mit leicht gebreitetem Schritt über den rissigen Boden des Selbst zu wanken. Das versuche ich gerade. Links und rechts spotten fiese Gestalten, die aussehen wie lebendige Protestschilder und sagen: "Alles was du tust, ist nur eine Fassade. Denn tief innen leidest du einfach nur an Verlustangst und gebrochenem Herz. Und wir sehen, wie dein Haus gebaut ist. Lassen wir einmal die Erde erzittern, ziehen sich Risse durch alle Wände und zeigen wie du wirklich bist -  brüchig." Runtergebrochen lässt es sich auch so sagen: Es gibt diese Tage zwischen Tagen ohne Ende, an denen ich mich frage, worum es mi

Pandemonia 63 - Zum ersten Mal

Heute zum ersten Mal seit längerer Zeit etwas muffelig auch bekannt als extrem angespannt und dünnhäutig. Ich bemerke an mir selbst, dass meine vermeintliche Ausgeglichenheit nur auf Grund dessen vorhanden war, dass ich drei Wochen relativ sorglos leben konnte. Sobald Probleme auftreten ist es schnell vorbei mit der Tiefenentspannung. Oder sagen wir, dann ist diese Tiefenentspannung auf die Probe gestellt. Es wird ja auch gesagt, man solle durchatmen. Und meistens ist es dann auch schon nicht mehr so schlimm. Was mich fertig macht ist das unverschuldete Ausgeliefertsein an fremde Mächte. Das klingt pathetisch und während ich es niederschreibe denke ich, dass ich übertreibe. Ich werde an dieser Stelle auch abbrechen und erwäge mit der Nummer 66 dieses Blocks wieder in den alten wöchentlichen Rhythmus zurückzukehren. Nacht: voll von Träumen, aber mit dem ersten Lidschlag sofort alles weg. Das wurmt. TV

Pandemonia 62 - Wem Was

Ich war, mehr oder weniger, ein hagerer kahlköpfiger Mann, der in einem Fußballverein spielte. Die Triktos glichen in ihrer Farbgebung denen des Vereins Lokomotive Leipzig, also gelb/blau, jedoch hieß die Mannschaft "FC Empor Leipzig". Ich hatte vor, den Verein nach dem nächsten Spiel zu verlassen und erzählte das auch meinem Schulfreund T, der in einem anderen Team spielte. Während wir auf einer grau-lila Couch in einem Wohnzimmer saßen, sprachen wir über die Zukunft und ich sagte ihm, ich hätte einen neuen Job, der nichts mehr mit Fußball zu tun hat. Ein Teamkollege von ihm saß mit dabei und meinte, dass es kein Wunder sei, da ich ja jeden Tag die "Zeit" mindestens 3 Mal hintereinander "verschlinge". Auf dem Platz begann das Spiel dann damit, dass die gegnerische Mannschaft totale Unordnung verursachte und sagte, ich, die "Mutti" könne das doch jetzt erstmal aufräumen. Ich wurde daraufhin sehr wütend und begriff einen Fehler gemacht zu haben,

Pandemonia 61 - Reduzierte Rosen

Gedanke zum Anschauen von Weltkriegsdokumentationen zum Einschlafen: Vielleicht sind es die schwarz-weißen Bilder, die in ihrer monochromen Beschaffenheit beruhigen. * Im Traum befand ich mich in einem Kellerraum, feuchte unverputzte Wände von zwei oder drei Glühbirnen beleuchtet. In einer Ecke gab es eine Einbuchtung in der Wand in der ein Bürostuhl stand vor dem ein wackliges Mikrofonstativ installiert war. Am anderen Ende des Raumes stand der Grey's Anatomy Darsteller Justin Chambers (Figur: Dr. Alex Karev) in einer Jeans und einem schmutzigen schwarzen T-Shirt. Im Raum waren auch zwei andere Menschen. An dieser Stelle wird meine Erinnerung etwas vage, aber ich glaube einer der beiden anderen Menschen zwang Justin Chambers die dritte Person mit einem Messer zu töten, ihr die Kehle durchzuschneiden. Nach dem er tat, wie es ihm befohlen wurde stand er mit Blut auf seinem Shirt schockiert da und wirkte, als wolle er sich als nächstes selbst das Messer an die Kehle setzen

Pandemonia 60 - Nix vorbuy

Please checken sie out   Theresa Münnichs Feature Reihe "Pandemonia"   <Klick!!! Ich durfte erneut meine Stimme dafür erheben. Heute mal ein profaner Badgedanke. Denn: Von der Nacht blieb nur eine vage Erinnerung an eine moralisch unschöne Situation auf dem Nachhause Weg von der Schule am Galgenberg mit getigerten Raybans. Der Gedanke lautet: Warum wurden eigentlich noch keiner Bad-Spiegel erfunden, die nicht beschlagen? Wäre das nicht für uns alle, die wir wärmer duschen als die vorherrschende Badtemparatur ein Segen? Sonst muss man ja immer die Heizung im Bad laufen haben und das verbraucht wieder Energie. Ich frage mich das immer, wenn ich zur Bartentfernung mein Konterfeit im beschlagenen Glas mehr erahnen als wirklich sehen kann. Einige Schnitte aber auch stehen bleibende Stoppeln sind die Folge gewesen. Ich würde so einen Spiegel kaufen. Ich hatte vor einigen Tagen davon geschrieben, dass ich dem Konsum widerstehen möchte. Ich habe es wie immer nicht ges

Pandemonia 59 - Schlauheit wächst am Mauerstrauch

Vierte Nacht in Folge ohne Träume. Wie soll das hier weitergehen? Immerhin ist morgen die 60. Ausgabe des Pandemonia Blocks dieses Blogs. Vielleicht ist es ein Zeichen und ich kann mich durch die Vordertür hinaus in die Stadt schleichen. Es schleicht was von mir noch übrig ist durch das was von der Stadt noch übrig ist. Als ich gestern mit GG im Jarten saß, pirschte sich plötzlich eine schwarze Katze in typischer Manier an und Strich um unsere Beine. Und dann, tatsächlich so, als befände ich mich in einem Traum sprang sie auf meinen Schoß und ließ sich nieder. Ich streichelte sie und sie bohrte ihre Krallen durch mein Beinkleid. Die Sonne brach schien milchig durch die Wolken und ich spürte für einen kurzen Moment Glück. Kann man das Leben beschreiben, als eine Katze, die auf dem Schoß sitzt, die du streichelst, die dann schnurrt und ihr Krallen in deine Beine bohrt unter einer milchigen Sonne? Ich würde es tun. Ich tue es gerade. Und stelle fest, ich nehme mehr von diesen Momenten wa

Pandemonia 58 - RRTV Blog

Traumlose Nacht - zum Glück traf ich mich mit GG Rising für unseren Podcast. Hier könnt ihr euch anhören, was wir zum Thema Apokalypse und Sinnlosigkeit der Existenz zu sagen haben. Später kam auch noch eine Katze zu Besuch. Listen to "S1 E5 - Meistergeist und Hirnstrumpfbandführer" on Spreaker. TV 

Pandemonia 57 - Wiesengang/Gestank

Mein Kopf ist ein wenig leer. In der Nacht war viel los darin, doch seit ein paar Tagen ist es wieder so, dass ich mit dem Augenaufschlag des Erwachens alles sofort vergesse. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich mich mit GG Rising, er trug kurze Hosen, in einem ganz kleinen Bungalow in der Steppe befand. Die Wände waren beige, es war wohl Tapete und wir saßen an einem dieser weißen DDR Küchentische. Draußen schien die Sonne. Und wir sprachen. Und ich glaubte, dass es wichtig war. Aber genau weiß ich es nicht. Und so gehe ich erst einmal in den Tag. Der vorgestrige Tag war im Übrigen der Tag der schlechten Gerüche. Ich begab mich auf Anraten eines Mannes auf die Suche nach einer Wiese. Überall wo ich entlang ging, stank es aus Boden und Gewässern. Es lag nicht nur am Bärlauch, der gerade verblüht und sich dem Prozess der Verwesung hingibt. Ich hatte zwischenzeitlich die Ahnung, dass der Geruch aus mir selbst kommen könnte. Ernährte ich mich falsch? Ließ ich mich so sehr gehen, da

Pandemonia 56 - TV über TV

Ich sitze gerade neben dem "auf Lautsprecher" gestellten Telefon um eine Behörde zu erreichen. Aller 4 Minuten schrecke ich auf, da das gleichmäßige Ertönen des Ruftons von einer lauten Stimme unterbrochen wird, die mir mitteilet, dass der gewünschte Gesprächspartner nicht erreichbar ist. In der Nacht ging ich durch verschiedene Treppenhäuser, glaubte eine Zahnlücke oder einen Goldzahn zu haben, aber auch in einen Mord verwickelt zu sein. Denn ich fühlte mich getrieben und rief durch das Treppenhaus jemand anderem, einer Komplizin oder einem Komplizen etwas zu.  Jetzt wird mir gerade bewusst, dass das mit dem Film "Nur die Sonne war Zeuge", den ich mir gestern ansah zu tun gehabt haben könnte. Da tötete die Hauptfigur Tom jemanden durch gezielten Schlag auf den Nacken mit einer Buddhastatue jemanden und schleppte ihn dann durch ein wunderschönes römisches Treppenhaus. Der Mord war ein Folgemord, denn "Tom" tötete davor schon jemanden, für den er sich

Pandemonia 55 - Knall unter Fall

In meinen Träumen sang ich ein Lied und zu meiner Verwunderung endete jeder Vers mit einem Paukenschlag, einem Knall. Mit halbem Auge erwacht, realisierte ich, dass das Knallen von außen kam. In regelmäßigen Abständen wurde etwas gezündet. Ob es Knallkörper waren oder sich Schüsse lösten, vermochte ich nicht zu deuten. Was ich aber zu deuten vermochte, war das Gefühl. Ich war einerseits verunsichert, da ich stets den Fantasien eines Aufstands erliege und mir Menschen auf den Straßen vorstelle, die sich auflehnen gegen eine Staatsmacht. Andererseits schien es, als sei es die Stadt selbst, die Straße, die das Knallen erklingen ließ. Und es verstärkte sich, da es sich an den Wänden der Häuser in Echos brach. Menschen konnte ich, zumindest im halbwachen Zustand nicht ausmachen. Später hörte ich dann Lachen, Schritte und einen kreisenden Hubschrauber und stellte mir die Stadt von oben vor. So wie ich sie noch nie sah und dann die schlafenden Menschen in ihren Betten im Gegensatz zu denen,

Pandemonia 55 - Schlecht, dafür von kurzer Dauer

Bezug nehmend auf die titelgebende Zeile dieses Eintrags konstatiere ich eine traumlose Schlafzeit gehabt zu haben. Zudem war sie dazu auch noch von kurzer Dauer da spät begonnen und viel früher beendet, als gewöhnlich. In letzter Zeit stelle ich fest, dass es mir nicht so einfach fällt, gezielt auszuschlafen. Alternative Titelzeile, die nach Medizinartikel klingt: "Wenn das Ausschlafen zur Aufgabe wird" - es scheint nichts zu bringen, sich das vorzunehmen. Mit dem frühen Erwachen, begleitet von einer ganz kurzen Episode, in der ich einen hellen Raum sah, an dessen einer Wand ein Regalbrett angebracht werden sollte, um eine Ausgewogenheit herzustellen, bemerkte ich, dass hinter der Wand eine Familie oder zumindest Kinder zu Gange sein müssen. Das habe ich bisher nicht gewusst. Aber die Tauben, die manchmal klingen wie Will Smith's "Uh-hoo", Springsteens Geheul am Ende von "I'm on fire" haben heute mal eine Variation an den Tag gelegt und klangen n

Pandemonia 54 - Schwan greift ein

Heute Nacht ging ich einen breiten Parkweg entlang zu dessen rechter Seite ein kleine Mauer führte, zur Linken ein Fluss oder Teich. Auf der Mauer sah ich die schwarze Katze aus meiner Kindheit. Sie war vollkommen durchnässt und ihr Fell stand zu Teilen ab und klebte andererseits an der Haut und der dürre Körper der Katze kam zum Vorschein. Sie suchte Hilfe bei mir und klagte. In einiger Entfernung sah ich einen weißen Schwan mit einem Küken, dass schon relativ groß war aber von einem Huhn zu stammen schien. Sein gelbes Gefieder war ähnlich zerwühlt wie das Fell der Katze und es suchte Schutz bei dem Schwan. Als ich mit der Katze auf Höhe des Schwans war erklärte mir jemand, dass es einen Angriff auf die Katze gegeben habe und ich sah in einer Art Rückblende, wie der Schwan die Katze erst ins Wasser schmiss um dann auf der Mauer mit seinem Schnabel ein Loch in ihren Bauch zu bohren, dass er mit kreisenden Halsbewegungen weitete um dann auf die inneren Organe einzuhacken. Der Schwan ha

Pandemonia 53 - Unter der Douche/Linsen

Kurz vor der Bettung trank ich ein kleines Bier um meinen erregten Geist zu besänftigen. Das hatte zur Folge, dass ich kurz darauf in einem Proberaum erwachte. Hinter mir saß Rising Reißig in einem roten Sessel und meinte, wir müssen uns jetzt langsam mal vorbereiten und auf den Weg machen, weil die Show in 30 Minuten losgeht. Ich bemerkte, dass ich vollkommen betrunken war und gerade aus einem Alkoholschlaf geweckt wurde. In meiner Hand hielt ich eine weiß/blaue Plastikkamera mit fester Brennweite, deren Objektiv mit einem kleinen Klappdeckel verschließbar war. Zuerst dachte ich, der Mechanismus sei defekt, weil er aussah, als fehle ihm eine optisch gut aussehende Abdeckung, dann stellte ich aber fest, dass der Klappdeckel so konstruiert war, dass an der Seite zwei kleine Metallfedern zu sehen waren.  Erkenntnis: Besser kein Bier vor dem Schlaf. Das war auch nicht das erste Mal, dass ich so einen Suff-Traum hatte. Es macht mehr Stress, als dass es Enstpannung bringt, außer vielle

Pandemonia 52 - Wo immer blaue Tränen steigen

Stetig wenn ich die Platte "Midnight Love" von Marvin Gaye auflege, habe ich das Verlangen sie per Pitch etwas langsamer zu machen. Vor allem das erste Stück klingt so unglaublich schnell. Eine Frage, die ich mir in dem Zusammenhang häufig stelle: Rührt das Verlangen nach Geschwindigkeitsreduzierung daran, dass der Song zu schnell oder meine Wahrnehmung zu langsam ist? Und woher rührt zweiteres? Unter Stress erscheint mir häufig alles schneller. Rührt vielleicht aus der Erfahrung von Überforderung, Ermüdung und Stress die Entstehung und Huldigung der "Way Slow" Bewegung? Wer sich dafür interessiert, checkt mal dies hier aus. Ich schwelgte vor einigen Jahren way deep darin: Uncle TNUC · SPIROS: A Mix Song For You Was ging in der Nacht? Ich war mal wieder in einem AJZ oder ähnlichem unterwegs auf einer Party. Wie immer ohne zu wissen, was ich dort soll. Im Gedränge in Gängen zwischen grünen Wänden von Schmutz und halb abgerissenen Tapeten bedeckt, wies

Pandemonia 51 - Hörstück: Radio One Is There Anybody Out There

Heute mal audiotronisch. Ich habe zum ersten Mal für ein Hörstück meine Stimme erhoben. Es handelt sich um dieses hier aus der Feder von Patrice Lipeb: Viel Freude beim Hören. TV

Pandemonia 50 - Fast geschafft/Nicht

Jetzt hätte ich es fast nicht geschafft, vor 0Uhr noch was rauszuhauen. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich seit heute morgen 10Uhr tippen wollte, es auch mehrmals aussprach, aber bis jetzt nicht geschafft habe? Unglaublich aber wahr. Und das trotz der Zeit, von der gerade überall die Rede ist. Was mich heute den ganzen Tag umtrieb neben einem Lied, war die Tatsache, dass ich mich gegen meine eigenen Konsumzwang wehren musste. Ich sah am Freitag zufällig eine "Sendung mit der Maus" über die Nachkriegsjahre und erkannte, dass der Moderator Camper anhatte. Ich weiß noch, dass er Armin heißt und er hatte eine rote Nase. Jedenfalls hatte er schwarze Wildleder-Campers-Desertboots an und ich dachte mir, solche könnte ich mir auch mal holen. Also schnell auf kleinanzeigen.e... geschaut. Ja, die App ist wieder auf dem Telefon und auch verschiedene Angebote gefunden. Eins dann am Sonntag ausgesucht, schnell geschrieben, ungeduldig gewartet. Die Ungeduld tritt ja bei mir schon nach 10

Pandemonia 49 - Roter Wein und Eierkuchen

Ich habe gestern den Film "Midsommar" gesehen, wahrhaft eindrücklicher Horror der neuen Schule, S der Metaller erlärte mir dazu vor einiger Zeit und zu meinem Erstaunen, dass dieser Film und diese "Schule" oder diesen Stil ausmacht, dass man als Zuschauer permanent im Unklaren darüber gelassen wird, ob es sich bei dem Erzählten und von den Figuren Erlebtem um Nachwirkungen psychischer Traumata handelt oder doch übersinnlichen Phänomenen zwischen Satan, Heidenkult und Schlotterstein.  Diese Anspannung, der auch ich unterlag, resultierte an mir beobachtet daraus, dass ich zwischen den genannten Polen "psychisches Phänomen" und "paranormaler Aktivität" hin und her schwankte, bei den innerlichen Erklärungsversuchen während es betrachtens. Objektiv gesehen könnte man auch sagen, in diesen Filmen bleibt ein Schockmoment im Sinne des "Jump-Scares" nahezu vollständig aus. Statt dessen und das stelle ich hier mal zur Dikussion ist die ganze

Pandemoia 48 - Kopf ab/Gnade

In dem Zimmer, dass ich gestern malerte fand heute Nacht eine Party statt. Wie sich heraus stellte, befand es sich im 6 Stock eines alten Gebäudes mit Blick über eine Stadt. Nachdem ich alle Etagen hochgestiegen war, fand ich mich in Mitten bekannter und unbekannter Leute, die lässig und unbeteiligt wirkend ihre Körper zur Musik schwangen oder auch nicht. So wie souveräne Leute das zu Beginn von Parties eben machen. Erstmal abchecken und ja nicht zu euphorisiert wirken. Unter diesen Menschen war eine Gruppe mir bekannter junger Männer, die sich auf einer Decke oder Matratze sitzend, den Raum mit Coolness dominierend unterhielten. Ich erfuhr, dass zwei von ihnen sich mit Prostitution ihr Geld verdienen und darüber mit einer Souveränität sprachen, die mich noch mehr beeindruckte. Am Ende so sehr, dass ich mir auf der Feier überflüssig vorkam und ohne etwas getrunken zu haben in den Morgenstunden die Party verließ, als ich durch die Haustür trat, sah ich links von dem Gebäude eine Wiese

Pandemonia 47 - Lautstärkeregler abbrechen

In einem leeren Raum mit ochsenrotem Boden steht eine Alu-Leiter. Ich streiche die Wände mit weißer Farbe. Aus einem schwarzen Radio kommt Musik, die meine Aufmerksamkeit erregt. Ich erkenne die Perkussionsfigur des Haupthemas aus "Terminator 2" unnd freue mich, dass die Radiosender ihr Programm auf das aktuelle Weltgeschehen umstellen. Beim Niederschreiben fällt mir auf, dass die "Terminator"-Thematik über ein T-Shirt in meine Traumwelt gelangte. Denn als ich durch die Sraßen flanierte, sah ich einen Mann eine Sparkasse betreten, der das Logo von "Skynet" auf seinem schwarzen T-Shirt trug. Dies ist das KI-System aus dem Film, dass letztlich für die Machtübernahme durch die Maschinen und damit das Ende der Menschen beginnen ließ.  Davor sah ich einen anderen Mann vor einer anderen Sparkasse sitzen, der mit Hilfe eines Teleskopstabs mit Magnetspitze und einem Multitool versuchte eine Münze zu angeln. Sie war in die Spalte zwischen zwei Gehwegplatte