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Es werden Posts vom September, 2022 angezeigt.

Du bist ein Verb/Ich bin ein Objekt

Self-Titled (Demo 2003) by Steve Moore Letztens führte die Frage nach einem Brotteller im Bistro dazu, dass die Kellnerin erst ganz konfus wurde (wieso nur?) und dann nach der Speisung allen am Tisch als Geste der Verzeihung süße und herzhafte Croissants in kleinen Papiertüten mitgab. Wahrscheinlich aus Angst vor einer realen oder internettigen schlechten Bewertung. Ein Phänomen unserer Dienstleistungsgesellschaft, dem ich höchst skeptisch gegenüber stehe, da doch es doch vorrangig dazu beiträgt, dass wir uns gegenseitig selbst regulieren, überwachen und maßregeln und in einer vermeintlich perfekten Service-Welt enden in der alle äußerlich lächeln, aber innerlich vor Reibung und Spannung brennen, wenn nicht schon emotional verkohlt sind.  Ich wählte trotzdem ein süße Lauge, da ich Süßes sehr gerne esse, hatte dann aber doch ein herzhaftes Gebäck bekommen, was ich merkte als ich gegen 00:04 auf einer kleinen Raststätte hineinbiss. Und es war trotzdem ausgesprochen gut, vielleicht sogar

Auge knarzt wie alte Dielen/Autonarko

  In dieser Nacht wachte ich auf und rang mit den Vorstellungen, wie es sei mit einer Fähre in der herbstlichen Ostsee in einem Sturm unterzugehen und den Dingen die ich für die nächste Woche in Form zu bringen hatte. Atemkonzentration half nicht und ich blickte auf die Sterne vor dem kleinen Fenster. Nach ein paar Minuten versuchte ich es mit einer alternativen Technik, die ich schon einige Male angewendet habe: ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie ich in ein Auto vor der Tür steige und eine Strecke fahre, zb. von Leipzig nach Halle.  Dabei stelle ich mir alles möglichst im Detail vor: Ich steige in das Fahrzeug, richte mir den Fahrersitz so ein, dass ich über das Lenkrad schauen kann und an die Pedale komme, starte den Motor und lege den Gang ein. Hier fängt die Vorstellung an zu holpern. Wann schalte ich in den dritten Gang? Da vorne kommt die Kreuzung, aber auf die Bundesstraße komme ich da nicht. Ist es mir jetzt, da es eine Vorstellung ist, erlaubt das Fahrzeug einfach

Narbenwetter/Das letzte Ende

Beim Trinken mach ich's wie der Mond Einmal im Monat bin ich voll Dann zieh' ich das Ironie-Shirt an Und mal den Teufel an die Wand S und ich gingen durch den Wald und loteten die Untiefen des Herzens aus. Wir hielten uns auf den Hauptwegen und bogen dann auf den Komposthof. Da lag gemähtes Gras, ich sagte auch kurz "mäh" als wir die Haufen umrundeten und S sprach von Dinosaurierscheiße und ich meinte, dass sind dampfende Büffel, die sich erst in der Nacht aus dem Boden erheben und da hinten, dass sei eine riesige haarige Ghibli-Raupe, die schläft. Danach kurze aber angenehme Desorientierung, in welche Richtung wir jetzt weiter gehen (müssen) - ich führte das auf die mehrmalige Umrundung der Büffel zurück.  Als wir uns dann später an einer Straßenecke verabschiedeten, hatte ich eine meiner im Nachhinein witzigen Gestenverwirrungen: S hielt mir seine rechte Hand mit der Handfläche nach oben hin, was für mich aussah als sollte ich da irgendwas rein legen, als ob er bez

Die Donauwelle ist ein höfliches Gebäck/Waldsalami

Das ist einer von den Sätzen, die mich erreichen, wenn ich nachts erwache. Liegt vielleicht daran, dass ich meinen Aktiv-Zucker-Konsum reduziert habe. Aber hey, zumindest im Moment keine Ängste im Schlafbereich - nur manchmal der kalte Hauch einer Ahnung, dass noch eine Person/eine Entität mehr im Raum sein müsste, dass eine fehlt, die doch eben noch da war. Das geht mir auch auf Tour häufig so. Im Auto sitzend, durch die Gegend gleitend, von einer Spielstätte zum nächsten Spielort denke ich, dass wir doch eben noch mehr Leute waren und dann bekomme ich Angst, durchzudrehen oder einen anderen Geisteszustand zu erreichen, den ich gar nicht haben will.  Sehr unangenehm bekannt ist mir dieses Phänomen seit einiger Zeit auch von Tagen nach Trinkerei. Der Körper fuselt dann herum und geht mit Übelkeit und Schwäche in einen Energiesparmodus. Das finde ich noch ganz in Ordnung, ist es doch eine konkreter Wunsch nach Rekreation, dem ich mich gern hingebe. Aber da ist dann auch noch diese Verän