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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Pandemonia 46 - Unter einer Höhle liegen

Ich war in einer modifizierten Wohnung meiner Eltern, ich kam von einem Konzert nach Hause, dass ich gegen 1Uhr Nachts nüchtern verließ. Die Sonne schien in mein Zimmer, dass einen Erker hatte. An der rechten Wand stand ein Schreibtisch, links, stand ein Bett, auf dem ich saß. Ich konnte von dem Zimmer über Wanddruchbrüche in eine anderes Zimmer schauen, wo an einem Tisch Nick Cave saß, in einigem Abstand sah ich meine Mutter, die mit ihm etwas Besprach. Dann teilte NC Spielkarten aus und sagte, dass dies ein 52-Karten spiel sei, bei dem von Anfang an alle Karten auf alle Spieler verteilt werden.  Mit einer Geste, die darauf schließen ließ, dass er dieses Spiel schon öfter gespielt hat, warf er mir meinen Kartenstapel durch den Raum. Ich schaute die Karten an und realsierte, dass ich nicht wusste, wie diese Art von Poker funktioniert. NC begann in lockerer Manier seine Karten vor sich auf dem Tisch in verschiedene Gruppen zu ordnen. Nach Farben und zahlen. Ich sah 10er Schell-Kart

Pandemonia 45 - Nach 12 Jahren war's vorbei

Ich fuhr mit dem Fahrrad die Holbeinstraße in Leipzig entlang. Die Straße war voller Autos, die fast ineinander verkeilt vorwärts kommen wollten. Ich schlängelte mich auf meinem Gefährt durch jede kleinste Lücke, manchmal mit eingezogenen Beinen durch die Fahrzeuge und fühlte mich frei und ein wenig überlegen. Als ich auf Höhe der Alfred-Frank-Straße war, sah ich eine Baustelle vor mir. Die Straße war nur noch ein sehr schmaler Streifen Schotter. Rechts davon Baufahrzeuge mittlerer Größe und links davon ein sehr tiefer Schacht in das Erdreich, nicht dunkel und bedrohlich, sondern von Menschenhand erschaffen mit dem Ziel Rohre oder Leitungen, die sehr tief in der Erde zu liegen schienen zu warten, zu verbessern oder ähnliches. Der Schacht erstreckte sich über mindestens 50 Meter in über die ganze Breite der Straße und war ca. 20 Meter tief und von grauer Kalksteinfärbung.  Ich fuhr auf dem schmalen Streifen aus Schotter in hoher Geschwindigkeit und merkte, dass ich zu rutschen bega

Pandemonia 44 - Wendy/Zeit

Eine Konversation unter freiem Himmel und eine Konfrontation zwischen zwei Bürgern. Der eine sitzt in einer Gruppe auf dem Gehweg, während der andere dauerlaufend mit Familie diesen Gehweg entlang kommt. Im Vorüber weist er den Sitzenden zurecht, er möge doch wie alle den Sicherheitsabstand einhalten und nicht den Gehweg blockieren. Es entsteht Anspannung, die sich im gegenseitigen verbalen Abschätzen über eine Distanz von ca. 15 Metern entlädt.  Ich saß dabei und reagierte mit einem breiten Lachen, da ich das ganze sehr absurd fand. Aber jetzt im Nachhinein denke ich, vielleicht lachte ich aus Verteidigungsgründen. Also dem Lachen als abstrahiertes Zähnezeigen und Angriffsbereitschaft demonstrierend. In vielen angespannten Situationen setzte ich dieses Lachen auf. Und zog damit Unmut auf mich.  Später an diesem Tage saß ich dann mit jemandem zusammen, mit dem ich schon länger viel Zeit verbringe, aber zum ersten Mal recht ausführlich Konversation geführt habe. Und frage mich

Pandemonia 43 - Badespaß/Bin Bös

Gestern fühlte ich mich, als könne ich die Zeit zurück drehen. Es geschah unter dem Strahl der Dusche. Nach dem ich mein Haar wusch, griff ich zum Duschbad. So dachte ich zumindest. Als ich das Extrakt in der linken Handfläche hatte, realisierte ich, dass es ein anderes Shampoo war, für welches ich keine Verwendungsberechtigung hatte. Zumal mein Haar bereits shampooniert war. Und es sind diese Momente, in denen sich die eigene Belastungsfähigkeit und Krisenbewältigung zeigt. Und tatsächlich, ich konnte reagieren. Woher die Idee kam, ich weiß es nicht. Aber ich nahm die Tube aus der ich das falsche Shampoo hatte und drückte sie mit der Öffnung nach oben zusammen. Dann kippte ich sie zur Seite auf meine Handfläche und hielt die besagte Öffnung an das Extrakt. Dann lockerte ich die drückende Hand etwas und es war, als hätte ich die Rückwärts-Taste am Videorecorder gedrückt, floss das Extrakt zurück in die Tube. Ich musste den Prozess mehrmals wiederholen und fühlte mich wie ein Zeitreise

Pandemonia 42 - Lesney Matchbox/Flixbus

Ich arbeitete auf einem Feld, ob es mein eigenes war oder ich im Dienste eines anderen Menschen stand ist ungewiss. Der Boden war dunkel und trocken, über mir ein blauer Himmel. Ich zog undefiniderbare Wurzelgewächse aus der Erde und packte sie in ein Sammelbehältnis. * Ich saß am Sterbebett eines mir unbekannten Mannes. Er hatte schulterlanges grau-weißes Haar und einen Bart, ein volles Gesicht und sprach mit leiser tiefer Stimme (der Mann von Tele 5?). Er berichtete von den Erfahrungen seines Lebens und wie er die Welt betrachtete.  Gleichzeitig befand ich mich, in szenischem Wechsel in meinem Kinderzimmer und betrachtete verschiedene Matchboxfahrzeuge. Eines von ihnen stellte einen Flixbus dar. Das Modell basierte auf der Form des seit den 70ern von Matchbox verkauften Greyhound-Busses, was in mir sogleich die Frage aufwarf, warum kein aktueller Bustyp Pate gestanden hat oder ob dies, da es ein Spielzeug ist, zu vernachlässigen sei.  Der Bus war volkommen weiß und h

Pandemonia 41 - Tommkatz - Wombarts

Auf einmal saß ich im Cockpit einer F-14 Tomcat und sollte sie steuern. Und das tat ich auch. Allerdings ließ sich der Steuerhebel extrem schwer bewegen. Oder ich war zu schwach, erst nach mehrmaligen Versuchen stellte ich fest, dass ich ihn sehr stark nach hinten oder vorn bewegen musste, um eine Reaktion des Flugzeugs zu erhalten. Der Steuerhebel befand sich auch auf der linken Konsole, wo normalerweise der Schubhebel sitzt und der wiederum war nicht zu finden. Ein Fluglehrer sprach mir gut zu. Wir befanden uns über einer Wüste. * Nach einem kurzen Zusammenbruch bzw. Realitätsabgleich, stellte ich mir dämmernd vor, wie ich die Musik aufgebe, einen "normalen" Job beginne. Was eigentlich? Friedhofsgärtner oder Modellbaufachverkäufer oder vielleicht verbitterter Musikladen-Verkäufer?  Teil der Dämmerung war, dass ich anstatt die Musik weiter als Hobby betreibe, voll und ganz im Modellbau als "echtes" Hobby aufgehe und ein Modellbauzimmer in meiner Wohnun

Pandemonia 40 - Ende des Traums?

Wie oft habe ich in letzter Zeit gedacht, dass ich den Zustand in dem mich befinde kaum fassen kann.? Kaum fassen im Sinne davon, wie viel Glück ich habe, dass ich einfach meine Sachen machen kann. Und gleichzeitig war stets das Gefühl da, dass es jeden Moment vorbei sein könnte. Manchmal fürchte ich mich auch vor prophetischen Fähigkeiten.  In Zusammenhang mit der derzeitigen Krise, meine ich damit, Fantasien und Gedanken die ich seit 2 - 3 Jahren hegte: "Es könne so nicht mehr lange weiter gehen. Den Menschen geht es zu gut." Den westlichen Menschen wohl gemerkt. Naja. Jedenfalls hat ein kleiner bürokratischer Kontakt heute mein Weltbild extrem ins Wanken gebracht. Oder sollte ich sagen, meine Welt?  Ob es sich als ein Hirngespinst herausstellt wird sich zeigen. Denn an meiner Situation hat sich eigentlich nicht viel geändert, außer, dass ich mir über sie bewusst werde. Was manchmal doch mehr schmerzt, als mir lieb ist. Und dann fühlt sich die Realität auf einmal g

Pandemonia 39 - Kunstharzfasern

Ich hatte gestern ganz vergessen zu schreiben, dass ich träumte einen Regenbogen gesehen zu haben. Hätte ja eigentlich zu Michael Jackson gepasst...wie auch immer heute Nacht in alter Manier wieder Reisen in die Vergangenheit gemacht. Genauer gesagt in das nach Schmierfett, Holz und Schweiß riechende Bootshaus meines Rudervereins in Halle Trotha. Das Wetter war sonnig und warm, in die Halle, die voller Ruderboote auf Metallgestellen war, drang allerdings kaum Licht ein. Die Fenster waren über Jahr hinweg von Staub und Spinnennetzen verhangen. Ich selbst hockte am hinteren Ende dieses Flachbaus aus Beton mit Holzdach unter einem dort gelagerten Wanderruderboot im Dunkel und beobachtete meinen Trainer und eine andere Person, dabei, wie sie verschiedene Rennboote mit Kunstharzfasermaterial behingen, um sie zu reparieren oder zu verbessern. Das ist gar nicht so abgwegig, denn die modernen Boote bestehen aus Ultra-Leicht-Plastik und wenn sie ein Leck haben, was eigentlich sehr selten v

Pandemonia 38 - Heil die Welt

Da muss ich mal überlegen, hatte ich diese Überschrift schon mal? Ich spielte vorhin ein wenig Gitarre, was auch sonst...und stieß dabei auf die Melodie des Michael Jackson Songs "Heal The World" versuchte ihn dann aus dem Kopf zu spielen, spielte dann den Song von Youtube mit und der gesamte Raum war von dieser friedlichen Energie gefüllt. Unglaublich, was Musik bewirken kann. Wenn's kitschig klingt, was ich gerade schreibe, ist mir das egal. Und dann sah ich gerade noch ein Video in Zusammenhang mit dem Auftritt von Michael '97 in Leipzig. Da trug er eine Maske, wie wir sie jetzt alle tragen sollen...ich finde ja Neu-Kontextualisierung oder Re-Kontextualisierung ziemlich interessant. Gerade bei dem Thema Michael Jackson, der ja durch verschiedene Misshandlungsfälle stark in Ungnade gefallen ist. An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass Autor und Werk stets zu trennen sind. Wobei das natürlich bei einem Pop-Star etwas komplizierter wird. Ich hatte

Pandemonia 37 - Die Sonne macht ihr Ding

Heute Nacht träumte ich davon, dass es mir seelisch richtig mies ging. Genauer kann ich es gar nicht beschreiben, ein Gefühl der Hilflosigkeit. Aber beim Aufwachen hat sich etwas gewandelt. Die Einstellung zur körperlichen Mattheit in diesen Morgenstunden. War ich bis vor kurzem sehr geplagt davon und ging davon aus sehr hohe Energie dafür aufbringen zu müssen, in den Tag zu gehen, ist es seit wenigen Morgen so, dass ich diese körperliche Benommenheit genießen kann. Ich fühle mich wohl einfach nur da zu liegen und die Entspanntheit meines Körpers zu spüren.  Wohl weiß ich aber, dass es ein Lauf auf Messers Schneide, bzw. ein Liegen auf selbiger ist. Denn ein zu starkes Ausreizen führt zu dem mir wohl bekannten Zustand, den ganzen Tag einfach liegen zu bleiben und den Runway in den Tag nicht zu verpassen, bzw. um in aeronautischer Begrifflichkeit zu bleiben, nicht abzuheben obwohl die Geschwindigkeit zum Fliegen längst erreicht ist und stattdessen schön übers Ende der Bahn hinaus u

Pandemonia 37 - Balance des Harndrangs

Eine Mischung aus Brockenspitze und dem Hubschrauberlandeplatz aus "Apocalypse Now". Ich befinde mich dort mit verschiedenen Menschen einer Veranstaltungsorganisation. Es regnet nicht, der Himmel ist aber bewölkt und es ist windig. Von hier oben kann man sehr weit in das Land blicken. Ich sehe Felder und Wälder mitteldeutscher Prägung.  Auf dem Veranstaltungsgelände ist eine kleine Bühne aufgebaut, deren Metallgerüst durch Planen geschützt ist, die im Wind wehen. Mir wird ein großformatiges Buch gereicht, in dem ich eine Art Bild-Biografie von Kurt Cobain erkenne. Auf einer Seite sieht man mehrere quadratische Malereien die rosa Blumen mit orangenen Blütenstempeln auf blauem Hintergrund zeigen. Sie sollen aus der Feder von KC stammen und aus einer Phase sein, in der er versucht hat die Schönheit und die Liebe darzustellen.  Auf anderen Seiten sieht man Bilder von wilden Konzerten in kleinen Locations und auf jeder Seite sind Zitate oder Fakten aufgelistet, neben dene

Pandemonia 35 - Silberschwarzer Übervater

Am Küchentisch meiner Eltern, da stelle ich mir gerade die Frage, ob sie eigentlich immer noch den alten Tisch haben. Mein Opa, mein Vater, meine Mutter und ich sitzen dort und es gibt eine Art Speck- oder Zwiebelkuchen oder Quiche. Jedenfalls sind nicht mehr viele Stücke da und mein Opa sagt so etwas wie, na dann teilen wir das eben noch auf und steckt meiner Mutter ein halbes Stück des Gebäcks in den Mund und sich selbst den Rest und lacht. Die anderen Lachen mit, etwas gezwungen. * Ich fahre mit meinen Eltern und meiner Schwester in einem roten Volvo Kombi oder VW Golf Variant in den Urlaub. Es soll nach Italien gehen. Wir fahren die Straße in der wir wohnen entlang und mein Vater macht sich einen Spaß daraus, dass Auto auf Rückwärts auf der falschen Seite zu fahren, um nach circa 200 Metern das Fahrzeug mit einem Drift schleudernd in die richtige Richtung zu drehen. Im Auto wird alles durcheinander gewirbelt, da es sich mehrmals um die eigene Achse dreht. Meine Mutter vers

Pandemonia 34 - Verblühte Schatten

Eigentlich soll das hier am 20.4. enden. Könnt ihr euch ausmalen - ich habe gestern vergessen zu pandemonieren. Nun denn, sind dies die ersten Erscheinungen der Ausschleichung dieses Programms? Als ich begann, ärgerte ich mich gleich am zweiten Tag darüber, was ich mir da aufgehalst habe, denn täglich etwas von sich zu geben erscheint als Pflicht. Dann ging ich dazu über Träume zu notieren, wahrheitsgemäß jene, die mich in der Nacht holten. Im Verlauf der Zeit, der 34 Tage, bemerkte ich, dass sie nicht ausbleiben, aber an manchem Morgen so flüchtig sind, dass selbst mit großer Anstrengung ein Griff nach ihnen ins Leere langt. Ich sagte es schon öfter: Was bleibt ist eine Ahnung, ein Bild. Letzte Nacht war es ein Filmdreh in einem Wald. Genauer in den Bäumen. Dort lebte ein Mädchen mit ihrer grau melierten Katze. Meine Rolle kann ich nicht genau definieren, sah mich aber, wie ich in diesem dichten, mit hochbestandenen Laubbäumen gesäumten Wald einen ebensolchen besonders hohen katzengl

Pandemonia 32 - Bratarschpfanne Raphael vs. Rapollo Creep

Die titelgebenden Namen kamen mir, wie so oft im Traume. Was sie bedeuten, vermag ich nicht recht zu sagen. Bin mir aber bewusst, dass beide Abwandlungen von bereits vorhandenen Existenzen sind. Und gerade jetzt in diesem Moment erinnere mich, denn bis eben rang ich mit mir darüber, dass ich den Inhalt der Träume vergaß, ich erinnere mich also jetzt gerade daran, wie mir jemand ein rot-grün komplementärfarbenes Buch in die Hand drückte, das den Titel "Der Weg Raphaels" trug. Wenn ich jetzt den Blick hebe, schaue ich auf einen Ausdruck der einen Ausschnitt des Gemäldes "Das Jüngste Gericht" von Hans Memling zeigt. Ich habe mir dieses Bild vor ca. 5 Jahren neben anderen Motiven ausgedruckt und es hing seit dem stets in Sichtweite. Ich ziehe es vor, Bilder, auch wenn ich ihren Inhalt meist nicht sofort verstehe, über eine längere Zeit im Blickfeld zu haben, um sie durch die tägliche Betrachtung in mich aufzunehmen, ihre Nachricht zu verstehen. Schon öfter war ich über

Panedmonia 31 - Rückbank Regenplane Volvo 945

Meine Familie wollte in den Urlaub fahren, tat es auch. Es könnte aber auch eine Fahrt aus Flucht gewesen sein, denn meine Eltern und meine Schwester fuhren in einem PKW und mein Opa, meine Oma und ich in einem zweiten. Ich saß auf der Rückbank eines weißen Volvo Kombis zwischen allerlei Kram und hinter mir im Kofferraum war etwas von einer weißen Plane aus Plastik bedeckt.  Es regnete und mein Opa saß am Steuer. Ich wusste, dass er eigentlich nicht so gern Auto fährt. Zudem war es Abends oder bereits Nachts und ich wusste nicht wohin die Fahrt geht. Ich sah nur das grün beleuchtete Armaturenbrett und die weißen Streifen auf der Mitte der Fahrbahn, die im Lichtkegel des Autos auftauchten. Mein Blick ruhte auf dem Geschwindigkeitsmesser. Und ich kam mir sehr klein vor, zwischen den Gegenständen sitzend. Dann wieder in meinem Kinderzimmer im Pressholzkleiderschrank nach etwas zum anziehen suchend. Ich fand eine rote Adidas Trainingshose und zögerte einen kurzen Moment, sie anzuz

Pandemonia 30 - DIY Horror/Schiebetür ins Dunkle

Zuvorderst möchte ich in Kürze darüber berichten, dass ich mich heute erstmalig mit einem Mundschutz auf die Straße begab. Nach mir in den letzten Tagen vor allem ein massiger Mann auffiel, der graden, kriegerischen Schrittes mit Sonnenbrille und Kopfhörern sowie schwarzem Atmenschutz die Straße entlang schritt, zögerte ich ein solches Hilfsmittel aufzuziehen. Mir fiel mein eigener verstörter Blick auf, wenn ich beim Einkauf oder dem Spaziergang jemanden mit Schutz erblickte und schämte mich dann für mein Starren. Also zog ich heute selbst einen über und ging meinen Besorgungen nach.  Die erste Auffälligkeit war, dass ich mich mehr auf meinen Atem konzentrierte, der hinter der Maske warm und gleichmäßig strömte. Desweiteren hielt ich es, in Anbetracht der Beobachtung des Kriegers nach einer kurzen Anprobe für nicht angemessen meine Sonnenbrille aufzusetzen. Es wirkte übertrieben. Da ich jedoch generell und bei Sonnenwetter das Haus nie ohne Sonnebrille verlasse, werde ich die Mask

Pandemonia 29 - Nachtfall für Tagfalter

Heute wieder ganz entspannt durch die Wohnung meiner Eltern gerannt, aber nicht allein. Gemeinsam mit einer Polzei oder Bundespolzei-Spezialeinheit galt es Terroristen Einhalt zu gebieten, die sich im hinteren Teil der Wohung, die sich über mehr Räume als in der Wirklichkeit erstreckte aufhielten. Die ganze Aktion glich mehr einem Häuserkampf, da man sich gegenseitig mit Kleinkalibern und Schnellfeuerwaffen blindlings beschoss, um sich dann direkt wieder hinter einer Wand oder Ecke zu verstecken. Einige mir bekannte Personen, aber nicht meine Eltern gehörten zu der Einheit, so auch A. der fest entschlossen nach vorn durch den Flur ging, eine MP5 in der Hand und mit Dauerfeuer in Richtung der Terroristen schoss. Es war nicht klar, welche Ziele die Terroristen verfolgten, vielleicht hatten sie Geiseln. Vielleicht waren es meine Eltern oder meine Eltern waren die Terroristen. Die ganze Situation glich eher einem Wild-West-Film oder wer es bevorzugt, dem Häuserkampf in Stalinggrad oder Gr

Pandemonia 28 - Tristessbrot gegen glasige Kugel

Kleine Geschichte aus der Instant-Karma-Real World heute zum Einstieg: Mir passiert es leider nicht gerade selten, dass ich mir ein Brot beim Bäcker kaufe und nachdem ich  eine Weile davon zehrte, den sogenannten Kanten irgendwann vergesse. Meistens ist dieser Kanten dann auch dicker als eine reguläre Scheibe Brot. Man könnte ihn auch als ein Fünftel des Brotes bezeichnen, welches dann eingehüllt in sein Brotpapier ein tristes Dasein fristet bis ich es von höchstem schlechtem Gewissen geplagt in den Müll werfe, weil es zu hart zum Essen ist. Ich sage dann stets, mindestens im Geiste: "Brot für die Welt." Hallo Jesus! Heute war es auch wieder soweit und nach einem Hinweis eines weisen Menschen in der letzten Woche, die Küche als Ort des Zusammenlebens sauber zu halten, zog ich dann auch den sehr gefüllten Müllsack samt meinem Rest-Laib aus dem Eimer und drehte in ein wenig ein, damit er verschlossen ist. Bei dieser recht schnellen Drehung um die eigene Achse dann, sti

Pandemonia 27 - Glashausbaustein

Die nächtliche Ruhe. Ich finde sie nach wie vor unglaublich. Nun scheint es mir fast, als wäre diese Stille laut. Versteht ihr? Man nimmt sie wahr, nimmt eigentlich die Abwesenheit des üblichen Lärms war und diese Abwesenheit ist dann auch wieder ein Geräusch. Morgens nur die Vögel, dann kommen die Kinder des Nachbarhauses dazu und Wochenend-Baugeräusche vom Verputzen von Wänden und Hacken von Holz. Ab und zu das Eisenrattern der Straßenbahn.  Was fehlt eigentlich? Fragte ich mich schon in der Nacht. Es scheint die Abwesenheit von Gesprächsrunden zu sein, von Menschen die laut sprechen. Dabei tritt in meinem Geist auch zu Tage, dass ich, wenn ich Nachts durch die Gegend laufe und laute Stimmen vernehme, schnellstmöglich versuche zu deuten, ob es positive oder negative Aggression ist, die von ihnen ausgeht.  Positive Aggression ist daran zu erkennen, dass die Stimmen laut, aber von Lachen begleitet sind. Verwirrend ist dies manchmal, weil "im Spaß" rumgepöbelt oder ge

Pandemonia 26 - Preispistole/Heilungsstrahl

Handy nicht dabei gehabt, deshalb die Vermutung, dass es sehr früh am Morgen war. Extreme Stille in der Welt außerhalb des Bettes, beim erneuten Schließen der Augen stark fragmentierte Eindrücke. Ich, in meinem ersten Kinderzimmer, schraube 3 die ganze Längsseite des Raumes ausfüllende dunkelbraune Regalbretter an die Wand. Das obereste und das unterste stehen weiter heraus als das mittlere und die Löcher, in denen die Schrauben versenkt sind, versprechen typisch Altbau nicht gerade hohe Tragkraft durch hohe Ausfransung. An der Fensterseite beginne ich in das obereste Regal eine Sammlung von National Geographic Heften zu stellen, die sich aber als gelbe Spiegel-Sondereditionen entpuppen, die sich mit Geschichte befassen. Daneben eine grüne Reihe von fest eingebundenen Büchern über die Geschichte Europas. Ich habe diese noch nicht gelesen, lediglich günstig bei Ebay erworben, um sie einer späteren zu diesem Zeitpunkt noch nicht fassbaren Verwendung zuzuführen. Die Bücher und Hefte

Pandemonia 24 - Im Fernseher renovieren

Sie sind da, aber nach dem Aufwachen bleibt nur das Gefühl ihrer Existenz zurück und ihr Inhalt ist nicht zu greifen...ein Blick auf das Licht und den Gesang der Vögel, die einfallende Sonne hat dich Kante vom kleinen Krankenhausschrank noch nicht erreicht, aber die Kreissäge kreischt schon. Es muss also zwischen 7 und 8Uhr sein. Also schließe ich die Augen noch einmal und nehm doch noch etwas konkretes mit in den Tag:  Ich bin in Hamburg und bei einer 6-köpfigen Familie untergebracht. 3 Kinder sowie Mutter und Vater, wobei letzterer selten zu sehen ist. Eine Tochter hat bereits ein eigenes Kind. Alle sind dunkelhaarig und etwas leger/ungepflegt. Leichter Verdacht auf Unterschicht.  Ich bin in der Stadt, weil ich einem Bekannten bei der Renovierung seines Geschäfts helfen will und die Mutter der Familie bietet mir an mich, bevor sie die Kinder in die Schule bringt zur S-Bahnhaltestelle zu fahren. In 10 Minuten soll es losgehen.  Wir schauen TV auf einem großen Flatscreen e

Pandemonia 23 - Pyramidenhut und Peitsche

Ich hatte eine traumlose Nacht - macht mir das Angst?  Vor dem Aufwachen ein kurzes Bild von einem Mensch in einer roten Jacke und jemand der zwei Labrador-Welpen auf dem Arm hält und hinter sich eine braune Lederpeitsche liegen hat.  Ich dachte:  Was man erlebt und was die Zeit macht, dass verändert die Bedeutung der Dinge: Zwei Welpen fürs Vergnügen - eine Peitsche zur Züchtigung Ein Jahr später kann es schon heißen: Eine Peitsche zum Vergnügen - zwei Hunde zur Züchtigung Der Mensch sieht sich gezwungen, alles ständig neu zu bewerten. Auf Entscheidungen, die er trifft zu bestehen oder sie umzuwerfen, nur um sie erneut aufzunehmen. Diese Handlung kostet zumindest mich nicht wenig Kraft und aus irgendeinem Grund, also ohne, dass ich bewusst etwas dafür getan habe, ist mir das klar geworden und aus dieser Bewusstwerdung fällt es leichter, den (vorerst) richtigen Weg zu gehen.  Ich sage nicht, dass der Stein am Knöchel weg ist, aber er hat sich abgeschliffen, w

Pandemonia 22 - Wenn wir uns nicht sehen / Inna di Dub

Geehrte Menschen, ich habe einen Track geschrieben: Ich zolle in diesem Tune meinen Tribut an die jamaikanische Musik die sich Reggae, Dub und später Dancehall nannte und nennt. Seit einigen Jahren begleitet mich diese Musik (weiter unten ein kleiner Text, wie ich sie kennenlernte) und ich sah mich letzte Woche nach langer Zeit im Stande dazu mich an einem Tune zu versuchen.  Ganz in der Tradition der jamaikanischen Tracks griff ich dabei ein aktuelles gesellschaftliches Thema auf und sang darüber, dass es angebracht ist, sich auf Grund der grassierenden Pandemie im Jahr 2020 zurück zu ziehen, was für die meisten eine sehr große Herausforderung darstellt, mich eingeschlossen.  Denn auch wenn ich gern allein bin, habe ich doch in den letzten Wochen gemerkt, dass der Kontakt zu anderen Menschen ein unvermeidbarer Bestandteil meines Lebens ist. Siehe dieser Blog hier... Ich hab mir dann zurecht gereimt, dass es ein kleiner Trost sein kann, sich zu sagen: Wen man

Pandemonia 21 - Kopf überseefest machen

Zwei kleine Fetzen. In einem fuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben Motorrad. Auf der Flucht vor einer perversen Menschenhandels-Bande mit sehr hoher Geschwindigkeit über eine Landstraße. Blick auf den Tacho und die Betätigung des Gashebels lässt die Nadel von 120 auf 280 schnellen. Aus dem Off eine Stimme die kommentiert, dass genau dies der Reiz des Motorradfahrens sei. Den Körper spüren und sich auf Landstraßen in die Kurven legen. Ich sehe eine rote amerikansiche Zugmaschine vor mir, auf die ich, da ich mich gerade in eine Kurve legte und durch die Fliehkraft nach Außen und damit auf die Gegenfahrbahn gedrückt wurde, zufahre. Ich kann im letzten Moment ausweichen. Das Wetter ist gut. * Eine junge dunkelhaarige Frau mit einem runden freundlichen Gesicht erwacht in einem Keller und stellt fest, dass sie nackt und mit ihrem ganzen Körper in einer Kiste gefangen ist. Sie steht senkrecht darin, kann sich aber bis auf ihren Kopf nicht bewegen. Aus einer Ecke kommen zwei bed

Pandemonia 20 - TV§§ in der Spätnacht

No dreams on the TV tonight - sehr spät in die Federn, dafür endlich mal wieder regulär raus...vielleicht ist der verschobene Zeitumstellungsrhytmus wieder gesynct und die inneren Claps gehen wieder zusammen mit der Snare, oder geiler noch: ein bisschen hinterher. Gestern zum ersten Mal seit langem wieder ein Gefühl der Freiheit durch Musik. Am Ende des "Tages" dann noch ein Gang um den Block und ich habe wirklich niemanden getroffen bis auf ein vorbeifahrendes Taxi. Das war nicht so schlecht. Wie wird es weiter gehen? Was kommt heute Nacht im Fernsehen? Geht es bergauf oder bergab oder direkt ins warme Grab?  We will see...bis dahin empfehle euch diesen Song hier (laut) zu hören: TV

Pandemonia 19 - Mittagsheiligabend/Fäkaliengeisterbahn

Ich saß mit meiner Familie in einer ziemlich aktuellen Inkarnation der elterlichen Wohnung am Küchentisch. Es war der Mittag des heiligen Abends und es wurde eine Speise eingenommen, da sich die Familie seit längerer Zeit nicht sah, wurde mit Sekt angestoßen. Mutter sprach einen Toast darauf aus, dass wir alle hoffentlich mit den Mietzahlungsproblemen zurecht kommen. Ich opponierte daraufhin mit dem Satz: "Also ich habe keine Mietprobleme." Mutter fühlte sich provoziert und ich zog es vor den Tisch zu verlassen. Ich wollte die Zeit bis zur Bescherung am frühen Abend mit einem Spaziergang durch die Stadt verbringen.  Davor musste ich aber noch einmal die Toilette aufsuchen. Ich entleerte mich musste jedoch festellen, dass die Fäkalien nicht abflossen. Aus diesem Grund versuchte ich sie zuerst mit Hilfe eines Toilettenpapiers kleinzustoßen, war dann aber gezwungen sie dafür aus der Toilette zu nehmen. Dabei verschmierte ich Kot auf dem Fußboden. Als ich dann den zerkleiner

Pandemonia 18 - Verblüfft unter Feuer am Hufeisensee

No fear my dears, ich hatte mir eigentlich vorgenommen nach dem Frühstück direkt an die Tasten zu gehen. Jetzt ist es etwas später geworden. So...der erste Fetzen, der dann doch noch von der Nacht hängen blieb, ( ich wache ja inzwischen fast panisch auf, wenn ich nichts geträumt habe, aus Angst den Jüngerinnen und Jüngern keinen Stoff liefern zu können ) war ein Telefonat zwischen einer Bekannten, die liiert ist mit einem mir näher stehenden Menschen und mir.  In dem Telefonat ist die Person aufs äußerste beleidigt, weil ich scheinbar vergessen habe, dass sie inzwischen in einer anderen Wohnung ohne die andere Person lebt. Was mich wiederum erschrickt, denn ich habe gar nicht damit gerechnet, dass diesen beiden so etwas passiert. Und was habe ich damit zu tun fragte ich mich.  * Die zweite Runde spielte dann in meiner Grund/Sekundarschule, einem Standard-Neubau aus DDR Zeiten. Ich weiß von dem Standard, weil ich mal zu einem "Tag der offenen Tür" ein Kunstgym

Pandemonia 17 - Panda-Lymph-Spiele

Diese Nacht war Usain Bolt dran. In einer relativ kurzen Episode befand ich mich in einem Olympia-Stadion am Start mit anderen Läufern. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ich selbst war oder nur eine Figur. Wir gingen in die Startblöcke und auf Zeichen des Startrichters erhoben wir unsere Hüften um bereit für den Schuss zu sein. Ich bzw. meine Figur befand sich auf der äußersten Bahn und hatte schwere Probleme das Gleichgewicht und die Körperspannung zu halten, so dass die anderen Läufer warten mussten, bis jene erreicht waren. Ich bekam es nicht gebacken und brach ab. Ob das im echten Sport auch geht, weiß ich nicht. Jedenfalls starteten die anderen Läufer und ein Äthiopier (ich erkannte es an der Flagge auf seinem Anzug) lief lässig voraus und drehte sich sogar um, während Usain Bolt, vermeintlicher Favorit Probleme hatte den Äthiopier überhaupt einzuholen. Dieser lachte und kam als erster ins Ziel. Usain Bolt wurde richtig wütend, weil der Äthiopier ihn aufzog und dann fing Usain Bol