In meinen Träumen sang ich ein Lied und zu meiner Verwunderung endete jeder Vers mit einem Paukenschlag, einem Knall. Mit halbem Auge erwacht, realisierte ich, dass das Knallen von außen kam. In regelmäßigen Abständen wurde etwas gezündet. Ob es Knallkörper waren oder sich Schüsse lösten, vermochte ich nicht zu deuten. Was ich aber zu deuten vermochte, war das Gefühl. Ich war einerseits verunsichert, da ich stets den Fantasien eines Aufstands erliege und mir Menschen auf den Straßen vorstelle, die sich auflehnen gegen eine Staatsmacht. Andererseits schien es, als sei es die Stadt selbst, die Straße, die das Knallen erklingen ließ. Und es verstärkte sich, da es sich an den Wänden der Häuser in Echos brach. Menschen konnte ich, zumindest im halbwachen Zustand nicht ausmachen. Später hörte ich dann Lachen, Schritte und einen kreisenden Hubschrauber und stellte mir die Stadt von oben vor. So wie ich sie noch nie sah und dann die schlafenden Menschen in ihren Betten im Gegensatz zu denen, die durch die Straßen schleichen und den Aufstand proben und denen dort oben in der Luft in einem Kasten aus Metall und Kevlarverbindungen. Dann war da noch ich, taumelnd zwischen Schlaf- und Wachzustand. Ein Schläfer, der darüber nachdachte, auf die Straße zu gehen und zu schauen, was dort geschieht. Aus Faulheit sah ich davon aber ab, da ich danach noch weniger müde seien würde, als ich es ohnehin schon war und der ersehnte Schlaf nicht eintreten würde.
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