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Posts

Es werden Posts vom Juli, 2023 angezeigt.

Ein Bett in Cornflakes/Ticktack die Friedhofsuhr

Es ist die Zeit, die alle Wunden heilt. Dafür kann man ihr mal dankbar sein. Gerade auch wenn man erst realisiert, dass sie geheilt hat, wenn sie vergangen ist. In der Situation davor, scheint es ja manchmal so, als ginge die Pein, die Angst, der Schmerz nie vorbei und würde für immer herrschen. Und gleichzeitig ist die Vorstellung undenkbar, dass es jemals anders sein könnte. Aber irgendwann ertappt man sich dabei, zu sagen: "Huch, es geht ja."...aber bevor es weiter ins Abstrakto-Land, hier ein paar Profane Nahrungserlebnisse: Los geht es mit der Unzulänglichkeit Käse-, Wurst- oder sonstige Plastikpackungen zu öffnen, die so einen Foliendeckel haben. Dies fiel mir insbesondere dann auf, als ich nasse Hände hatte, weil ich vorher kurz Obst oder Tomaten abgewaschen habe. Hat man die kleine "Hier Öffnen" Lasche endlich hochgeklappt gekriegt, ist es trotzdem nahezu unmöglich die Folie aufzuziehen, denn zwischen den nassen Fingern rutscht sie ständig weg. Natürlich wär

Teerhund/Bronzekatz

Nach fast zwei Wochen temperaturbedingter Unbedecktheit beim Schlaf, konnte ich endlich wieder eine schützenden Decke über meinen Leib werfen und dem nächtlichen Geräuschgemisch aus Regenrausch und Rauschgegröhle lauschen. Der Morgen danach begann mit dem rasselnden Ruf einer Elster, der klingt, als reibe man zwei Schieferplatten ganz schnell aneinander oder ließe einen Stock aus Beton an den Stangen eines Geländers aus Beton entlangklappern. Das ganze aber in einem schalldichten Raum, so dass es eben ganz trocken klingt.  Von diesem Geräusch wachte ich auf und bemerkte, da ich, welch ein Privileg, noch etwas liegen bleiben konnte, dass es verschiedene Aufwachgeschwindigkeiten gibt. Beiden gemeinsam ist, dass der Geist aktiviert wird und seine üblichen morgendlichen angenehm ungeordneten Gedanken durchs die Hirnhallen wirft. Als sehr angenehm empfinde ich es dabei, nur ein Betrachter zu sein und sehe den Dingen und Worten, erschreckend oft sind es auch Zeitungsartikel, die erstaunlich

Ohne Fliegen keine Küchlein/Rüttelstunde

Ich erinnere mich nur an das Gelb und die verschwimmenden roten und weißen Streifen der Plastikabsperrung an der Brücke. Ich musste wohl jemandem ausweichen und flog dabei aus dem Sattel und auf den Asphalt nachdem ich mit der Hand an der Absperrung entlangschrammte. Es regnete heftig und das Blut einer kleinen Wunde an meinem rechten Mittelfinger vermischte sich mit dem Regenwasser und floss in einem verdünnten kurvigen Rinnsaal dem Boden entgegen. Ich beobachtete den Vorgang und lies mich vom Regen durchweichen. Ich hatte getrunken und geredet, geredet und getrunken und nun dachte ich wieder darüber nach, wie es für mich ist, wenn Menschen miteinander sprechen:  Es scheint mir, als sprächen sie am liebsten über etwas, dass beim Gegenüber ein gutes Gefühl auslöst, um sich selbst wohl zu fühlen und sich sich gegenseitig in guter Erinnerung zu bleiben. Und darauf baut dann das Prinzip auf, dass man für die verschiedenen Gesprächs-Themen verschiedene Leute hat mit denen auch jeweils nur

Allfrei/Dornenvoll

Ich fegte Lindenblüten, die jeden Tag aufs neue auf den Fußweg übersäe n mit einem Reißigbesen auf die Straße. Dabei sah ich aus dem Augenwinkel ein großes akkugetriebenes Auto und es schien mir, als zucke das Auto vor den Blättern zurück, die ich in die Richtung seiner Front, also seines Gesichtes fegte. Und ich dachte darüber nach, wann Maschinen und Geräte Emotionen, bzw. Reaktionen Lebewesen einprogrammiert bekommen, damit wir Menschen uns noch mehr an sie binden. Das Auto, dass wie ein erschrockenes Tier kurz zurück weicht und Mitleid erzeugt, das Smartphone das kichert, wenn es an einer bestimmten Stelle des Touchscreens berührt wird...und der Mensch spürt, dass da etwas mit Gefühl auf sein Handeln reagiert und nicht nur einen Befehl ausführt.  Der nächste Schritt ist die emotionale Manipulation des Menschen durch das Gerät, so dass dieser sich an das Gerät bindet, mit dem Gerät an den Hersteller und schon gibt es für den mehr Gewinn. Denn, es ist ja nicht so, dass hinter so etwa

Schön abgedunkelt/Die Scheise (sic!) genannt Leben

Gerade habe ich mir ein Brot namens "Kleiner Rogger" gekauft und erinnere mich, wie wir in einer sogenannten "Projektwoche" in der Grundschule skeptisch bis verachtend dem Programmpunkt "Singen mit Ingo" entgegensahen. Wir waren alt genug (8?) um uns darüber lustig zu machen, hielten das für so eine Art Kloppi-Kindergarten-Show. Als wir dann aber in die Aula geleitet wurden und Ingo mit einer Intpretation des Superhits "Beinhart (Wie n Rocker)" von Torfrock sein Set eröffnete, flippten unser Kollektiv aus. Es wurde im Kreis gerannt, während Ingo das Rocknroll-Riff auf seiner Stratocaster spielte und das "R" im Wort "Rocker" im Refrain übertrieben rollen ließ. Keiner dachte an Rammstein, vor allem weil er das "CK " danach um so weicher fließen ließ so dass es wie das sanfte "G" im Roggen klang. Das hat er gut gemacht, denn er hätte auch mit einem Song der Kelly Family beginnen können. Das Kollektiv hä