Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Juni, 2020 angezeigt.

Pandemonia 100 - Steppdecke fällt zu Boden

Als ich schon fast glaubte zu schlafen, hörte ich einen lauten Knall durch das offene Fenster. Ich erinnerte mich daran, gelesen zu haben, dass, wenn Menschen aus größerer Höhe fallen, bzw. springen der Aufschlag des Körpers klingt, wie der eines großen Sacks klingt. Und so überlegte ich, ob da gerade jemand ganz in der Nähe den Freitod gewählt hat. Nach dem Knall blieb es still, in der Ferne war ein Auto mit präpariertem Schalldämpfer zu hören, dass laut beschleunigte. Sonst nichts. Keine schreienden Nachtvögel, keine feiernden Feiermeinschen. Etwas befremdlich empfand ich meine Faulheit, nicht einmal nachzuschauen, was es gewesen ist. Den Schlaf zu finden schien mein oberstes Ziel. Später glaubte ich jemanden sagen zu hören: "Au, mein Knie." Und so schlief ich mit dem Gedanken ein, dass das was wie ein gefallener Sack klang, wahrscheinlich wirklich nur ein Sack war oder eine Tür die zufällt. Dies ist der Eintrag 100 des Pandemonia-Blogs. Er ist hiermit abgeschlossen. In Zuk

Pandemonia 99 - Hauch von Halogen

Ich schritt durch die Nacht um mir Kühlung zu verschaffen und kam an einem Ladengeschäft vorbei. Hier war mal eine Tätowierstube ansässig. Das erkannte ich an dem Schriftzug, der auf der Scheibe zu sehen war. Dahinter: nichts. Die Scheibe selbst: sehr schmutzig. Warum lassen Ladenbesitzer ihre Logos, Leuchtschriften oder Schilder so oft hängen, wenn sie ihre Geschäfte verlassen oder auch verlassen müssen? Möglich ist, dass sie es als Markierung ansehen, um zu zeigen, hier war ich. Ich hab es versucht. Eine andere Variante ist, dass sie im Eifer der Räumung keine Zeit mehr hatten, das Schild zu lösen, da es beim Einzug richtig fest ins Mauerwerk gesetzt wurde oder die Schrauben die Muttern und Gewinde inzwischen so verrostet sind, dass sie sich nicht mehr schnell genug lösen ließen, bevor der Miettransporter wieder abgegeben werden musste. Beim Einsteigen, vor sich die Cola-Derivats-Flasche oder auch Sprudelwasser im grauen Handschuhfach (die Sitze sind auch grau, alles ist grau in Tran

Pandemonia 98 - Ende Nah

Ich erwachte am Morgen zu den hysterischen Schreien der immer hungrigen Vögel und freundlicherweise konnte ich den Satz, der mir im Einschlafen erschien: Hier endet die Geschichte - hier fängt die neue Straße an. Ich habe jetzt 100 Tage lang täglich etwas verfasst, seien es Traumnotizen, die üblichen völkerschen Gedankensträucher oder Beobachtungen aus meinem Alltag. Dies stand in Zusammenhang mit der Krise, die, welchen Ursprung auch immer sie hat uns alle durchgeschüttlet zu haben schien und auch noch weiter begleiten wird. Vielleicht mach ich ja ein kleines Heft draus und überführe die Digitalnotizen in die Realität. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit. Vorrangig über mich selbst und in welchen Bahnen ich kreise, auf welchen Trampelpfaden ich reise. Und welchen ich verlassen sollte, um den staubigen Füßen das Polster der weichen Wiese zu gönnen. Dort war ich natürlich den Stichen von parasitären Tieren ausgesetzt und ohne, dass ich es bemerkte wurden drei juckende Stellen ziemlich

Pandemonia 97 - Flücht

Ich sitze hier und esse ein Eis am Stiel, von Schokolade umhüllt und von vanill'nem Geschmack. Und heute morgen stand folgender Satz von innen auf meiner Stirn geschrieben: Lange Finger nützen nicht viel, wenn man weglaufen muss. Ich sah auch entfernte Bekannte, die mich begrüßten an einem Tisch sitzen. Und einem von ihnen zupfte ich an der blauen, aus feinem glänzenden Stoff genähten Baseballjacke. Er ließ es geschehen, schien überrascht mich zu sehen. Ich sagte nicht viel, ich sagte gar nichts. Und wachte auf. TV

Pandemonia 96 - Dämmerungs-Anhänger

Ich stieg aus einem Auto und sah die Straße hinab. Es war sehr heiß, es war Nachts. Ich sah eine Frau mit einem Fahrrad auf mich zu kommen. Das Fahrrad war mit einem Kindersitz ausgestattet, dazu noch ein Anhänger, ebenfalls zum Transport von Kindern. Ich empfand diesen Anblick als merkwürdig. Aber warum? Hat sie ihre Kinder irgendwo zurück gelassen oder ist sie auf dem Weg sie abzuholen? Oder ist es gar nicht ihr Fahrrad und sie hat es geliehen oder entwendet, um Alkohol für eine Feier zu transportieren? Während ich da stand und dem Geräusch der auf 6 Bar gepumpten Reifen auf dem Kopfstein lauschte, begann ich wieder zu schwitzen. Die Frau verschwand im Dunkeln und diese kurze Episode war vorbei. TV

Pandemonia 95 - Rote Ovationen

Ich war in einem Gitarrenlager mit braunen sehr hohen Holzregalen in engen Gängen und ein mir bekannter Musiker und Gitarrenexperte zeigte mir eine rote Mandoline der Firma Ovation. Das besondere war einen im 80-Grad gewinkelte Kopfplatte und auf dem Griffbrett waren neben Bünden auch schwarze Schalter, die wohl eine Intonationsfunktion hatten. Er führte mir die Mandoline vor und ich war nicht so sehr an ihr interessiert, er reichte sie mir trotzdem herüber und ich spiele einige Töne auf ihr, bevor ich begann das für das Mandolinenspiel übliche Tremolieren zu probieren. Tremolieren heißt, die Saite wird durch Plektrum oder auch puren Finger in sehr schnellen Auf- und Abschlägen angeschlagen so das ein sirrender aber auch zitternder Ton entsteht. Als typisches Beispiel sei hier italienische Abendsonnenfolklore genannt. Zu meiner Verwunderung beherrschte ich das Tremolieren gut, auch wenn mir die Saiten etwas lasch gespannt schienen. Mich beobachtete ein weiterer Bekannter, der sehr beei

Pandemonia 94 - In Baden nicht baden

Gestern verbrachte ich Zeit an einem Ort, der im guten Sinne umfunktioniert wurde. Wo bis vor einigen Jahrzehnten noch Kohle gewonnen wurde, kamen findige und geduldige Menschen auf die Idee aus den daraus entstandenen Löchern Seen zu machen und eine Renaturierung vorzunehmen, also Wasser und Regenwasser dort hineinzuleiten und Flora und Fauna anzusiedeln. Einige Jahre später, also ungefähr jetzt, sieht das alles ganz possierlich aus. Es wurden Häfen für Boote und Strände für Wassersport angelegt. Im Hintergrund sieht man neben den überall präsenten Windrädern einige alte Schlote, sehr hohe Schornsteine und durch die Luftmassen, die zwischen Betrachter und Objekt liegen, in ihren Konturen unscharfe Gebäude aus der Kohlezeit. Die neu errichteten Gebäude sind durchweg sehr kantig, modern, energiesparend und etwas kühl. Ein Flair von Mediteranität liegt in der Luft, aber eigentlich riecht es nach Mitteldeutschland. Ich bemerkte, dass hier Investitionen getätigt wurden, Gebäude hochgezogen

Pandemonia 93 - Hugos Behausung wegsaugen

Gestern legte ich mich auf den Teppich. Mir war nach Abspannen zu Mute. Doch als ich lag bemerkte ich unter einem kleinen Möbelstück ein Spinnennetz großen Ausmaßes. Ich ordnete es der Zitterspinne zu, deren Umtriebe ich vor einiger Zeit hier beschrieb. Offensichtlich hat sie ihr Jagdgebiet ausgweitet. Das Abspannen war für mich vorbei. Ich organisierte mir einen Staubsauger und begann die Netze am Blumentopf, wo die kleinen Fliegen über den Rand kletternd, direkt zu Nahrung werden und besagtes Netz in Bodennähe zu entfernen. Doch ich hielt inne, als ich die Spinne, nennen wir sie Hugo, in einem weiteren Netz, dass zwischen einer Vase und einem Lautsprecher gespannt war, sitzen sah. Mit welchem Recht erlaube ich mir eigentlich, die Behausung von Hugo zu zerstören? Ich kenne die Probleme einiger Mitmenschen mit ihren Vermietern, die realitv rücksichtlos Miete erhöhen und Bewohner vertreiben. Ganz zu schweigen von den Bildern, die ich aus Elendssiedlungen kenne, wo Bulldozer Behausungen

Pandemonia 92 - Schwalbe

Ein weiterer Morgen der in mir einen Satz kreisen lies, diesmal eine Mischung aus der ewigen Mühle des Neubeginns und asiatischer Vogelweisheit: Jeden Tag wie neu geboren Und stets ein anderer geworden Schwalbe lernt im Schlaf zu fliegen Wenn Wörter neue Schwingen kriegen TV

Pandemonia 91 - Männer behände

Von ca. 5Uhr morgens bis 9:30 folgenden Satz im Kopf hin und hergewendet: Männer haben gern etwas in den Händen das sie kontrollieren können, mit dem sie spielen und das sie unter Druck setzen können. Sie denken ausschließlich mit den Händen. Nur ganz wenig mit dem Kopf und dem Herzen. Hat man das begriffen, hat man sie in der Hand. TV

Pandemonia 90 - Ci Ka Deh

Wie kommt die Pinzette in das tote Geäst des Weins an der Hauswand? - falls sich jemand diese Frage stellt kann ich sie heute gern beantworten. Davor in Kürze noch eine Episode aus den Träumen der letzten Nacht: Ich war in einer von homosexuellen Männern frequentierten Bar. Ich war dort schon öfter. Saß an einem grünlich beleuchteten Tisch am Fenster. Als ein junger Mann auf mich zu kam und mich küssen wollte, lehnte ich höflich ab und er begann sich darüber aufzuregen, dass ich hier nicht rumsitzen soll, wenn ich nicht auch angemacht werden will. Ich sagte, ich möge einfach die Musik, die hier läuft. Im hinteren Bereich der Bar saßen zwei andere Männer, die ich von der Straße kannte und beobachteten das Streitgespräch mit verachtenden Blicken. Nun aber zur Frage der Pinzette. Üblicherweise befinden sich Pinzetten ja in Badnähe, wo man sie zum Entfernen von Haaren oder Splittern zu Hilfe nimmt. Oder im Modellbauwerkzeugkasten, wo sie beim Anbringen kleiner Teile und Details hilft. Desh

Pandemonia 89 - Synthetik um die Hüfte

Heiß ist es draußen. Und so plötzlich. Geträumt habe ich von kurzen Episoden eines Bekannten und einer Nachbarin aus meiner Kindheit. Desweiteren dass der Hinterreifen meines Fahrrades auf dem Viertel eines langen Weges platzt und ich mir denke: Oh nein, jetzt muss ich den ewigen Rest schieben. Am Telefon am Tag danach sprach meine Mutter dann genau von jener Nachbarin, die nach mir fragte. Und auf einer etwas längeren Fahrt fuhr ich über irgendetwas, das unter dem Reifen laut knackte. Doch das Fahrrad blieb heil und brachte mich zum Ziel. Jetzt wo es so warm ist, erinnere ich mich als erstes an verkaterte Wege nach Hause unter einer gnadenlosen Sonne auf der Suche nach Dunkelheit. Ich erinnere mich an ein Ausgeliefertsein, dass gleichzeitig furchtbar, aber auch angenehm war, denn es gab keine andere Möglichkeit der Existenz in diesem Moment. An einen dieser Wege erinnere ich mich besonders, ich führte ein Kurznachrichtengespräch über Texte in denen ein Song von der Band "Joy Div

Pandemonia 88 - Elemente brauner Soße

Ich bin heute gar nicht so früh aufgewacht, hab mich aber trotzdem nochmal umgedreht, weil ich feststellte, dass es im Bett doch fast am angenehmsten ist. Da ist es ruhig und weich. Erfreulicherweise haben die Nachbarn auch mal nicht mit ihren Renovierungsarbeiten 8Uhr angefangen, was sie seit 3 Jahren täglich machen. Entweder Bohrhammer oder seit neuestem mit dem Elektrohobel Türen abschleifen. Das schöne an beiden Klängen ist, dass sie stetig minimal variieren. Man denkt erst, es sei rhythmisch und gleichklingend, aber ständig verändert sich die Tonhöhe, Länge und die Frequenz der Wiederholung. Und so ist es, wie häufig: Erst wenn es nicht da ist, merkt man wie stressig es wirklich ist. Schöne deutsche Probleme. Ich drehte mich also nochmal um und in mir erschien folgender Satz: Nehmen wir für einen kurzen Moment an, dass die chemischen Elemente auf der Erde auf zwei Arten reduziert seien. Die Wahren und die Unwahren. Wer würde sich freiwillig den Unwahren zuordnen? Ich schaute mir

Pandemonia 87 - Sumpfblau

Ich war in der Stadt Halle im Bereich eines zentralen Verkehrsknotens in der Nähe des Bahnhofs wo Autos in einem Netz aus Straßen und Hochstraßen ihre Fahrtrichtung wählen können. In der Mitte befand sich eine Aufschüttung die mit ödem, den Abgasen ausgesetzem Gras überwachsen war. Ich konnte auf meinem Fahrrad unter und über den Fahrwegen hindurch und sah mal Autos von oben und dann von unten. Ich bewegte mich auf die Grasfläche in der Mitte zu. Dort traf ich einen Schulfreund und wir erklommen die Aufschüttung, die sich als Gebäude, das halb unter und überirdisch konstruiert war herausstellte. Aus der Nähe war es viel höher, als erwartet und wir kletterten an einer Kante aus der einige verwitterte Backsteine herausragten bis auf die obere Eben. Wir konnten den gesamten Verkehrsknoten überblicken und fragten uns, wer hier wohl wohnen oder welche Institution hier ihren Sitz hätte. Es gab auch einen Eingang in eine Vorhalle, bzw. eine überdachte Parkfläche. Am Ende im Halbdunkel war ei

Pandemonia 86 - Nach Oosten

Im Jahr 1986 kam das Album "Reign In Blood" der Band Slayer. In der Nacht stand ich auf einem Feld voll trockenem Getreide und Gräsern. Es kam mir aus früheren Träumen bekannt vor. Über mir ein grauer Himmel. Kalt war es nicht. Ich ging einen Weg entlang der mich nach Osten führte und ich beschloss ihn so weit zu gehen, bis ich nicht mehr kann. Irgendwann kam ich in Russland an. Dort wurde mir gesagt, es habe jemand für mich angerufen um mir die Nachricht zu hinterlassen, dass der christliche F sich kur vor seinem Geburtstag gestern betrunken hat und von einem Zug erfasst wurde, wahrscheinlich ein Triebwagen oder eine Dampflokomotive. Ob es ein Unfall oder provoziert war ist noch nicht endgültig geklärt. Ich schluchzte kurz und sprach mit hoher unkontrollierter Stimme zum Überbringer der Nachricht, bevor ich begann im Kreis zu gehen und beschloss den Rückweg anzutreten. TV

Pandemonia 85 - Money

Nachdem mir Messer P im März dankenswerter Weise das Album "Dancehall Style" von Horace Andy nahegelegt hat und ich tief darin eintauchte, bevor ich es weglegte und vorgestern wieder auflegte, ging ich Besorgungen machen. Insbesondere das Lied "Money Money (Root of all evil)" brannte sich doch recht tief in meine Windungen ein und es gibt diverse Anlässe, die Refrainzeile zu singen: Am Geldautomaten, beim Geld zählen oder beim Griff in die (leeren) Taschen. Vor der Kaufhalle stand ein älterer desorientiert wirkenden Mann.  Als ich mein Fahrrad anschloss kreuzten sich unsere Blicke für einen Moment und er interpretierte dies als ausreichende Symphatiebekundung um auf mich zu zu taumeln. Er blickte mich an und sagte: "Money" . Ich verstand das Wort nicht recht und sagte: "Wie bitte?" und er wiederholte: "Money, money" . Ich nickte und fasste in meine Tasche. Ich ertastete einen 10 Euro Schein, einen 5er und drei 20 Cent Münze

Pandemonia 84 - Biber im Gerichtssaal

Ich träumte von einem Frühstück, bei dem es zwei Stück Butter, die schon angebrochen waren, gab. Das Papier war aufgerissen, man konnte Messerspuren am Butterkörper erkennen. Und jedes gehörte einer der Personen, die beim Frühstück saßen. Während des Frühstücks an dem ich etwas verhalten Teil nahm, lief auf einem alten Fernseher ein VHS Video ein Film. Man konnte einen amerikanischen Gerichtssaal erkennen. Braune getäfelte Wände, einen argumentierenden energetischen Anwalt, eine Jury und einen Richter. An dieser Stelle möchte ich Kund geben, dass ich mich sofort nach dem ich das hier zu Ende geschrieben habe, über das Prinzip von amerikanischen Gerichten und den Geschworenen informieren möchte. Denn seit meiner Kindheit frage ich mich, warum normale Bürger mitentscheiden, wenn es um die Bestrafung eines Menschen geht. Aber da ich nicht weiß, wie genau es abläuft, da ich mich seit vielen Jahren nicht darüber informiert habe, werde ich jetzt nicht weiter spekulieren. Anlass dieser ewige

Pandemonia 83 - Zeige keine Gnade

Im Jahr 1983 erschien das erste Album der Band Slayer. Es trug den Titel "Show No Mercy". Manchmal ertappe ich mich dabei, Ereignisse und Erlebnisse meines Lebens oder auch der Zeitgeschichte nach Erscheinen der Alben dieser Band zu sortieren oder sie in Zusammenhang damit zu stellen. Heute aber dachte ich, nachdem mein Herz im engen Brustkorb schlug nur: Es wäre schön, weniger mit Menschen sprechen zu müssen. Aber es ist so schwer, wenn man selbst einer ist. TV

Pandemonia 82 - Langsam zurück

Gegenüber ist ein Fenster angekippt an dem innen ein Lamellenrollo angebracht ist. Durch den Wind wackeln die einzelnen Bestandteile des Rollos und reflektieren das Licht. Manche sind geknickt, andere sind noch völlig unversehrt. Es sieht aus wie ein gestörtes Fernsehbild und ich würde gerne den ganzen Tag darauf starren und mich von dem sich stetig ändernden Rhtyhmus der Reflektionen benebeln lassen. Denn ich bin leicht zerknirscht aufgrund der Tatsache das reden über Erkenntnisse noch lange nicht bedeutet, diese Erkenntnisse umzusetzen. Dazu gehört dann auch noch Willensstärke gegenüber der Wirklichkeit und ihren Angeboten. Diese Wirklichkeit kommt gerade schneller als vermutet und gewünscht in mein Leben zurück. Und ich will lernen die Dinge die mir diese Wirklichkeit bietet im richtigen Maß an mich heran zu lassen. Und das ist wie immer gar nicht so einfach. TV

Pandemonia 81 - Versionen der Zukunft

Heute mal zwei Varianten von Utopie aus meiner Fantasie, wie es in den Vereinigten Staaten von Amerika weiter gehen könnte: 1. Erinnert ihr euch noch an den Tag an dem das Internet voller schwarzer Quadrate war, die aus Solidarität mit der Black Lives Matter Bewegung und Protest gegen Rassimus und Polizeigewalt von Erdenbürgern gepostet wurden? Ich hatte mir überlegt, dass es grandios wäre, wenn diese schwarzen Flächen eine kosmische Anziehungskraft dunkler Materie gleich entwickeln würden und als ein karmisches schwarzes Loch den amtierenden Präsidenten der USA mitsamt seinen Gefolgsleuten einsaugen würde und auf dem Planeten Giedi Prime, Heimat des Hauses der Harkonnen wieder ausspucken würde. Wer nicht weiß, wo dieser Planet liegt, checke dies hier. Sting ist auch da. Relevant bei Minute 1:35.                                         Hier wäre natürlich die Frage zu stellen, wer da alles eingesaugt wird. Ist es wie beim jüngsten Gericht, wo Erzengel Michael

Pandemonia 80 - Hoch auf dem rotz'gen Wagen

Als ich eben auf dem Fahrrad unterwegs war, fuhr jemand vor mir, der eine Technik angewendet hat, die sich Kutscherpfiff nennt. Vor allem unter Radfahrern ist diese Technik sehr beliebt, da man sich mit ihrer Hilfe einhändig und ohne zusätzliche Hilfsmittel ungewolltem Naseninhalt entledigen kann. Man nimmt den Daumen der Hand, die man nicht am Lenkrad hat und presst den Daumen von außen fest auf einen Nasenflügel. Dann atmet man kurz und kräftig durch die Nase aus. Der dabei entstehende Druck ist im besten Fall so stark, dass der schleimige oder auch feste Inhalt hinaus geschleudert wird und so das Atmen erleichtert, was wiederum bewirkt, dass mehr Sauerstoff ins Blut gelangt und damit letztlich Power in die Pedalen. Das alles ohne Abzusteigen.  Keine schlechte Idee.  Aber: Für den der dahinter fährt, in dem Fall ich, ist es ratsam sich aus der Schleimflugbahn bewegen, wenn man nicht scharf darauf ist Tröpfchen oder Bröckchen abzubekommen.  Das Sprichwort sagt, hinterher ist

Pandemonia 79 - Wie man von Europa aus die Black Lives Matter Bewegung unterstützt

Heute völlig aufgelöst nach traumloser Nacht und Überlegungen am Abend davor, wie mit den schwarzen Quadraten umzugehen sei, die Allerorts als Zeichen der Solidarität mit People Of Color welche Gewalt, Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt sind, gesetzt worden. Zuvorderst: Was gerade passiert, ist nicht neu. Rassismus ist so schrecklich, weil er schon seit langem grassiert. Nicht nur unter Polizisten.  Dann: Ich habe kein schwarzes Quadrat gepostet, da ich mich dabei komisch gefühlt habe. Auf Hinweis von T aus Übersee wurde mir nochmal deutlich, dass der soziale Druck, den ich in diesem Moment zu spüren glaubte, ein Hauch von jenem ist, was People Of Color alltäglich spüren. Andersartigkeit, Angst vor Ausgrenzung, sozialer Ächtung. Ein erster Schritt zur Bewusstwerdung über das Problem, denn nur weil ich es offensichtlich nicht habe, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Welcome to the TV bubble. Am Ende habe ich mich entschieden für das Bailproject einen Betrag zu spende

Pandemonia 78 - Rei-Leer

Ich wurde nach einem Konzert von einem Mitmusiker in seiner Wohnung bekocht. Mir ging es aus einem nicht genau zu definierenden Grund nicht gut. Danach teilten wir brüderlich ein Bett in einem kargen Zimmer. Das Licht blieb an. Ich wachte mehrmals auf mit dem Gefühl, zu Atmen vergessen zu haben. Ich tat schwere Züge und frage mich, ob das real oder Teil einer Schlafparalyse war. TV

Pandemonia 77 - Nix

Junge Junge, nix los heute hier im Motel. Hab die Blumen gegossen. Vorhin flog ein Graureiher übers Zuckerrübenfeld. Wo der wohl hin wollte? Hier ist doch gar kein See oder Fluss in der Nähe. Ich hab den halben Tag versucht Worte in einem Lied richtig zu betonen und Draht auf eine alte Fantadose gespannt und darauf herumgezupft. Das Ergebnis lasse ich mal über Nacht liegen und schaue es mir morgen an. Oder ich frag den Graureiher, wie er’s findet. Gleich kommt die Urlaubsvertretung zur Einarbeitung. Wann habe ich zum letzten Mal Urlaub gemacht? Ist das wichtig? Ich bin ja die ganze Zeit im Motel.