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Pandemonia 21 - Kopf überseefest machen

Zwei kleine Fetzen.

In einem fuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben Motorrad. Auf der Flucht vor einer perversen Menschenhandels-Bande mit sehr hoher Geschwindigkeit über eine Landstraße. Blick auf den Tacho und die Betätigung des Gashebels lässt die Nadel von 120 auf 280 schnellen. Aus dem Off eine Stimme die kommentiert, dass genau dies der Reiz des Motorradfahrens sei. Den Körper spüren und sich auf Landstraßen in die Kurven legen. Ich sehe eine rote amerikansiche Zugmaschine vor mir, auf die ich, da ich mich gerade in eine Kurve legte und durch die Fliehkraft nach Außen und damit auf die Gegenfahrbahn gedrückt wurde, zufahre. Ich kann im letzten Moment ausweichen. Das Wetter ist gut.

*

Eine junge dunkelhaarige Frau mit einem runden freundlichen Gesicht erwacht in einem Keller und stellt fest, dass sie nackt und mit ihrem ganzen Körper in einer Kiste gefangen ist. Sie steht senkrecht darin, kann sich aber bis auf ihren Kopf nicht bewegen. Aus einer Ecke kommen zwei bedrohlich wirkende unrasierte Männer auf die Kiste zu. Sie sagen der Frau, dass sie jetzt seetüchtig gemacht wird und arretieren ihren Kopf mit Hilfe eines in einem Rahmen befindlichen Holkreuzes, dass in der Mitte eine Aussparung hat. Sie heben den Rahmen über die Frau und ihr Kopf passt genau in die Aussparung in der Mitte des Kreuzes. Sie stopfen ihren Mund mit einem Knebel. Sie ist jetzt, bis auf die Bewegung ihrer Augen komplett bewegungsunfähig und wirkt panisch. Die Männer sagen, dass sie nun die Kiste mit einem Deckel über ihrem Kopf verschließen werden und sie mindestens 2 Wochen auf See unterwegs sein wird, um an Kunden, die für diese Peinigung bezahlt geliefert zu werden. Sie wird in ihren Fäkalien stehen und Hunger und Durst bekommen. Nach dem der Deckel befestigt wurde, sind mehrere andere Kisten zu sehen, in denen auch Menschen senkrecht für den Transport bereit gemacht wurden.

Ich empfand eine Mischung aus Mitgefühl, Abscheu und Neugier beim Betrachten.

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