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Pandemonia 18 - Verblüfft unter Feuer am Hufeisensee

No fear my dears,

ich hatte mir eigentlich vorgenommen nach dem Frühstück direkt an die Tasten zu gehen. Jetzt ist es etwas später geworden. So...der erste Fetzen, der dann doch noch von der Nacht hängen blieb, (ich wache ja inzwischen fast panisch auf, wenn ich nichts geträumt habe, aus Angst den Jüngerinnen und Jüngern keinen Stoff liefern zu können) war ein Telefonat zwischen einer Bekannten, die liiert ist mit einem mir näher stehenden Menschen und mir. 

In dem Telefonat ist die Person aufs äußerste beleidigt, weil ich scheinbar vergessen habe, dass sie inzwischen in einer anderen Wohnung ohne die andere Person lebt. Was mich wiederum erschrickt, denn ich habe gar nicht damit gerechnet, dass diesen beiden so etwas passiert. Und was habe ich damit zu tun fragte ich mich. 

*

Die zweite Runde spielte dann in meiner Grund/Sekundarschule, einem Standard-Neubau aus DDR Zeiten. Ich weiß von dem Standard, weil ich mal zu einem "Tag der offenen Tür" ein Kunstgymnasium ansah und beim Betreten stellte ich verblüfft fest, dass die Grundrisse exakt die selben waren, wie in der Schule in der ich noch mein Dasein fristete. 

Der genaue Ort des Traums war die Treppe bei den Sportumkleideräumen. Ich stand am oberen Rand der Treppe. Links von mir der kleine Verschlag in dem der Sportlehrer sein Büro hatte, rechts die Umkleide der Jungs. Die Treppe hinunter befand sich ein Seitenausgang der Schule, der nach einem nicht nachvollziehbaren System mal offen und mal verschlossen war. 

Von dieser Ebene ging noch eine Treppe in die entgegengesetzte Richtung hinunter zu den Mädchenumkleiden, die ich nicht einmal von Innen sah und den Werkräumen. Die sah ich wiederum öfter von Innen und erinnere mich gerade an die Horrorarbeitsschutzbelehrungsgeschichte von dem Mädchen, dass keine Schutzschirmmütze beim Arbeiten an der Drehbank benutzen wollte und sich dann selbst skalpierte. 

Ich glaube da war auch ein Luftschutzraum und mir wird gerade bewusst, dass dort alles noch extrem zonig anmutete, obwohl die DDR zu diesem Zeitpunk schon ein paar Jahre Geschichte war. Ich stand also dort oben an der Treppe und beobachtete eine Gruppe junger Menschen die sich dort versammelt hatten, um V zu lauschen der irgendeinen Text zum Besten gab. Ich glaube sogar Poesie. 

Ich mischte mich ein, in dem mich bemerkte, dass sein Vater hier in der Sportlehrerkammer immer seine Texte schreibt und jetzt bestimmt auch da drin hockt und das versetzte die Menge in Aufruhr und keiner hörte mehr dem Vortrag von V zu. 

Gleichzeitig wusste ich seinen Vater in der Kammer sitzend, traurig, dass er sein Dasein dort fristete und noch trauriger darüber, dass sein Sohn durch den sinnlosen Kommentar eines Querulanten (ich) in seinem Vortrag gestört wird.

Ich empfand Scham über mich und Mitleid mit beiden.

Desweiteren: Kopfkissen nach ca. 15 Jahren gewechselt. Scheu es wegzuschmeißen. Aufgewacht durch das unnatürliche bedrohliche Rattern eines Zuges. Erneutes Einschlafen und Erwachen durch Streitereigejammere einer Katze.

TV

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