Ich war in einem Gitarrenlager mit braunen sehr hohen Holzregalen in engen Gängen und ein mir bekannter Musiker und Gitarrenexperte zeigte mir eine rote Mandoline der Firma Ovation. Das besondere war einen im 80-Grad gewinkelte Kopfplatte und auf dem Griffbrett waren neben Bünden auch schwarze Schalter, die wohl eine Intonationsfunktion hatten. Er führte mir die Mandoline vor und ich war nicht so sehr an ihr interessiert, er reichte sie mir trotzdem herüber und ich spiele einige Töne auf ihr, bevor ich begann das für das Mandolinenspiel übliche Tremolieren zu probieren. Tremolieren heißt, die Saite wird durch Plektrum oder auch puren Finger in sehr schnellen Auf- und Abschlägen angeschlagen so das ein sirrender aber auch zitternder Ton entsteht. Als typisches Beispiel sei hier italienische Abendsonnenfolklore genannt. Zu meiner Verwunderung beherrschte ich das Tremolieren gut, auch wenn mir die Saiten etwas lasch gespannt schienen. Mich beobachtete ein weiterer Bekannter, der sehr beeindruckt von meinen Fähigkeiten schien. Ich schielte während dessen auf den anderen, der ein Kiste wegtrug in der ich einige Gitarrenleichen und eine schwarze abgespielte ES-335 mit nur einem goldenen Tonabnehmer am Hals erkannte. Die hätte ich viel lieber angespielt als die Mandoline.
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