Junge Junge, nix los heute hier im Motel. Hab die Blumen gegossen. Vorhin flog ein Graureiher übers Zuckerrübenfeld. Wo der wohl hin wollte? Hier ist doch gar kein See oder Fluss in der Nähe. Ich hab den halben Tag versucht Worte in einem Lied richtig zu betonen und Draht auf eine alte Fantadose gespannt und darauf herumgezupft. Das Ergebnis lasse ich mal über Nacht liegen und schaue es mir morgen an. Oder ich frag den Graureiher, wie er’s findet. Gleich kommt die Urlaubsvertretung zur Einarbeitung. Wann habe ich zum letzten Mal Urlaub gemacht? Ist das wichtig? Ich bin ja die ganze Zeit im Motel.
Als Soundtrack zu diesem Eintrag abspielbar: Im Traum alles voller Verlustängste: Naheste Menschen aus verschiedenen Zeiten vermischen sich zu einer Person und sind nicht erreichbar für mich. Typischerweise am Telefon. Rufton, Automatische Mailbox. So oft anrufen, bis die Mailboxstimme vertraut wird und die Vision entsteht, das sei die zu erreichende Person. Herumirren in einem schmalen Zimmer und immer wieder zwei Bettdecken aufschütteln von denen eine blaugelb gemustert ist und gar nicht mir gehört sondern aus einer WG stammt, die doch gar nicht in der Stadt ist. Wurde ich verstoßen und in der Fremde aufgenommen? Ich rede mit den WGlern, dass ich die Flure und Wände gar nicht so dunkel getüncht und unrenoviert in Erinnerung habe, es aber mag. Das Haus sieht von außen nämlich ganz anders aus. Hell und neu mit ganz geraden Fensterfronten und elektrisch verstellbaren Sonnenschutzrollos außen dran. Die WGler wirken peinlich berührt und meinen, es gäbe hier gar keine dunklen Flure. Es sc
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