Heute völlig aufgelöst nach traumloser Nacht und Überlegungen am Abend davor, wie mit den schwarzen Quadraten umzugehen sei, die Allerorts als Zeichen der Solidarität mit People Of Color welche Gewalt, Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt sind, gesetzt worden. Zuvorderst: Was gerade passiert, ist nicht neu. Rassismus ist so schrecklich, weil er schon seit langem grassiert. Nicht nur unter Polizisten.
Dann: Ich habe kein schwarzes Quadrat gepostet, da ich mich dabei komisch gefühlt habe. Auf Hinweis von T aus Übersee wurde mir nochmal deutlich, dass der soziale Druck, den ich in diesem Moment zu spüren glaubte, ein Hauch von jenem ist, was People Of Color alltäglich spüren. Andersartigkeit, Angst vor Ausgrenzung, sozialer Ächtung. Ein erster Schritt zur Bewusstwerdung über das Problem, denn nur weil ich es offensichtlich nicht habe, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Welcome to the TV bubble.
Am Ende habe ich mich entschieden für das Bailproject einen Betrag zu spenden. Dieses US-amerikansiche Projekt leistet Prozesskostenbeihilfe für zu Unrecht festgehaltene Menschen. Denn eine staatlich Hilfe gibt es dort nicht, so wie wir es hier kennen. Im Moment wird da vor allem Demonstranten geholfen, die auch wenn sie nicht plündern, brandschatzen und ähnliches tun einfach verhaftet werden, wenn nicht sogar schlimmeres. Natürlich hat sich das für mich ein bisschen wie Ablasshandel angefühlt. Eine sehr interessante Sicht auf die Dinge, hat Trevor Noah auf die Dinge. Dieses Video hier, fand ich sehr aufschlussreich, bei Bedarf gibt es Untertitel:
Überhaupt ist es eine verzwickte Situation, finde ich. Ich wurde mir bewusst darüber, dass ich mich bisher weniger mit Rassismus und Antirassismus auseinandergesetzt habe, als ich glaubte. Klar, meine musikalischen Quellen sind nahezu ausschließlich aus Anglo-Amerikanischer Kultur, zb. Blues. Aber das hilft natürlich nichts. Wer Lust auf einen Langlies hat, dem sei dieser Essay über kulturelle Aneingung nahegelegt, den ich auf DLF fand.
Überhaupt ist es eine verzwickte Situation, finde ich. Ich wurde mir bewusst darüber, dass ich mich bisher weniger mit Rassismus und Antirassismus auseinandergesetzt habe, als ich glaubte. Klar, meine musikalischen Quellen sind nahezu ausschließlich aus Anglo-Amerikanischer Kultur, zb. Blues. Aber das hilft natürlich nichts. Wer Lust auf einen Langlies hat, dem sei dieser Essay über kulturelle Aneingung nahegelegt, den ich auf DLF fand.
Bevor ich euch Hoffnung darauf mache, dass der Artikel euch eine klare Richtung vorgibt, was okay ist und was nicht, enttäusche ich euch lieber gleich. Alles hat zwei Seiten, die Wegen enden nie, wie Tobias Levin und ich in einem Text für ein Lied geschrieben haben. Soll heißen, ja ich, als Beispiel kann Blues spielen, vielleicht sollte ich es sogar, um damit eine Vielfalt und Vermischung zu bewirken, aber ich werde dadurch nicht zu einem besseren Menschen.
Und das geht dann so weiter...ich war etwas ratlos, fand aber diese Hinweise, die mir ein paar Tipps gaben, was ich von Europa aus tun kann, ganz ratsam. Es bleibt kompliziert. Aber das ist okay.
TV
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