Einer dieser Träume, bei denen man beim erwachen denkt, schade dass er nicht Realität ist. Ein Wunschtraum sozusagen. Ich hatte eine Gitarre zur Reparatur gegeben und etwas anderes mit, dass ich eintauschte gegen eine mintgrüne Stratocaster-Copy mit 12 Saiten. Ich wollte sie eigentlich gar nicht, als ich sie dann aber Zuhause betrachtete, dieses Zuhause nebenbei, war die Wohnung meiner Eltern im Zustand von ca. 1999 oder etwas später, stellte ich fest, dass es ein Einzelstück bzw. das Werk eines Gitarrenbauers war. Denn der Hals war nicht geschraubt, sondern eingeleimt und auf der Rückseite des Bodys war ein Name eingeritzt. Michael irgendwas und ein Logo das aussah wie Granetti.
Ich brauchte nur noch neue Saiten und spielte schon mal das Intro von TURN TURN TURN der Byrds an. Dabei hatte ich merkwürdigerweise ein Kork-Plektrum in der Hand, was den Klang etwas matter machte als nötig. Meine Mutter sagte, ich solle ein anderes benutzen und ich zeigte ihr das 0.88er Nylon Plek, dass ich seit den Anfangstagen meiner Gitarrentätigkeit spiele.
Ich sollte auch an einem Bob Dylan Covercontest teilnehmen. Aus dem Hausflur hörte ich ein leises oder fernes Schreien und erkannte das es die schwarze Katze meine Eltern war. Sie hatte sich im Hausflur verlaufen und rannte die Treppen hoch, als sie mich sah. Sie legte sich vor mich und ich streichelte sie, wobei ich bemerkte, dass das Fell auf ihrem Bauch nicht schwarz war sondern die Farben des Instagrammlogos hatte, so eine Art reduzierter Regenbogen.
Beim Aufwachen dann starker Drang eine 12-Saitige Gitarre zu erwerben und das Gefühl, dass mit dem Erwerb alles besser werden würde. Dies ist eine mir bekannte Projektion auf ein Objekt das Erlösung verspricht. Vielleicht auch nur Veränderung der Situation. Meist aber nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich es in den Händen halte. Dann sofortige Ernüchterung, dass alles so ist wie vorher. Muss ich alles erwerben, dass ich will um Erfüllung zu finden?
TV
Was gefällt dir denn an deiner Situation nicht, beziehungsweise was würdest du verändern?
AntwortenLöschenWas ist mit der Erfüllung durch Subjekt statt Objekt?
Sokrates meinte ja auch, dass die Liebe ein Mittel zum Zweck sein kann ;-)
Geehrtes Anonym, langsam erscheinen Sie mir wie ein Orakel, dass die Dinge kommentiert die ich niederschreibe. Ich habe mich schon öfters bei der versuchten und dann gescheiterten Erfüllung durch Konsum ertappt. Es war in den meisten Fällen eine Ersatzhandlung für eine Arbeit oder Veränderung, die ich hätte an mir selbst oder eine meiner Tätigkeiten vornehmen sollen. In seltenen Fällen hat es aber auch funktioniert, dass mir ein neues Instrument eine andere Sicht- oder Spielweise ermöglicht hat. Was will ich ändern? Das ist eine ähnliche Frage wie: Wer will ich sein? Ich selbst. Und vielleicht möchte ich manchmal einfach die Perspektive ändern. Liebe scheint mir immer Mittel zum Zweck, denn sie dient nur sich selbst. Wenn sie wahr ist.
AntwortenLöschenSoll ich aufhören?
AntwortenLöschenUnd inwiefern Orakel?
Bei Leibe nicht aufhören. Als Orakel würde ich Sie bezeichnen, da Sie mir Fragen stellen und Wege legen von denen ich nichts wusste. Und das erinnerte mich an die griechischen Orakel, die stets verrätselte Antworten geben oder sich einen Spass daraus machen, etwas gänzlich andersartiges zu sagen. Mit freundlichen Grüßen TV
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