Direkt zum Hauptbereich

Pandemonia 8 - Die Nacht die Kracht

Patrice Lipeb und ich durften letztens mit Fouad Boutahar und den Dylans eine Coverversion von Lovesick des Bob Dylan zum Besten geben. Danke dafür. Es gibt ein Video davon:



Nachdem ich in aller Stille ins Traumland gereist bin erklang aus einem Auto ein etwas pathetisches Alter Ego meiner eigenen Stimme und sang:

Ich will wie ich sein
Wie ein Lichtschein
Aus der Sonne
Überall hinein

Gedanke im Nachgang: Ganz passend zur etwas zerstreuten Situation in der ich mich, wie wir alle, befinde. Gespannt zwischen die Pferde "Egoistischer Rückzug" und Verantwortende Hilfe". Da ist es gar nicht so einfach zu wissen, wer man ist und wer man sein will.

Ich bin von dem Gesang erwacht und lag eine Weile wach ohne ihn zu notieren. Er erfuhr bis eben noch einige Modulation, denn ich denke, was gut ist, hält sich im Gehirn bis zum wirklichen Erwachen. Der Rest kann auch eine Finte des Hirns sein, dass mir nur das Gefühl gibt, etwas erdacht zu haben. Ich habe diese Theorie schon länger, basierend auf der Tatsache, dass Nachts Gedanken fertig verknüpft werden, die Tagsüber nicht zum Ende kamen. Und wenn ich den ganzen Tag über etwas brüte und es nicht gebacken kriegte, kam manchmal im Traum der Anschein der Erkenntnis. Das Gehirn hat sich also selbst Befriedigung geholt und gaukelte mir das schöne Gefühl vor, dass jeder kennt, wenn etwas geschafft ist. Und ich wollte es im Halbschlaf aufschreiben und dann war da nichts.

Mit etwas Glück kommt diese Woche auch ein Reißig und Völker Podcast (Klick für Link zu spotify) live zu euch geströmt. Da gebe ich aber nochmal laut. Bis dahin hier weiter täglich Träume.

Viele Grüße

TV

Kommentare

  1. timm, welches schöne gefühl hat dich zuletzt überrascht und in welcher situation?
    und wann hast du dich das letzte mal ein bisschen in jemanden verschossen?

    AntwortenLöschen
  2. Interessante Frage. Ich war tatsächlich heute mal wieder von einem schönen Gefühl überrascht, als mich der Klang eines Akkords warm umspülte. Da war ich sehr froh, Musik zu haben und die Kraft die in ihr steckt spüren zu können. Verschossen...keine Ahnung. Viele Grüße T

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dior Straits / At the gates

Als Soundtrack zu diesem Eintrag abspielbar: Im Traum alles voller Verlustängste: Naheste Menschen aus verschiedenen Zeiten vermischen sich zu einer Person und sind nicht erreichbar für mich. Typischerweise am Telefon. Rufton, Automatische Mailbox. So oft anrufen, bis die Mailboxstimme vertraut wird und die Vision entsteht, das sei die zu erreichende Person. Herumirren in einem schmalen Zimmer und immer wieder zwei Bettdecken aufschütteln von denen eine blaugelb gemustert ist und gar nicht mir gehört sondern aus einer WG stammt, die doch gar nicht in der Stadt ist. Wurde ich verstoßen und in der Fremde aufgenommen?  Ich rede mit den WGlern, dass ich die Flure und Wände gar nicht so dunkel getüncht und unrenoviert in Erinnerung habe, es aber mag. Das Haus sieht von außen nämlich ganz anders aus. Hell und neu mit ganz geraden Fensterfronten und elektrisch verstellbaren Sonnenschutzrollos außen dran. Die WGler wirken peinlich berührt und meinen, es gäbe hier gar keine dunklen Flure. Es sc

Garaus/Windrinde

Ein Wildschwein rennt durch die Straßen. Es hat auf seinem Rücken langes Fell, dass mindestens genauso hoch wie es selbst nach oben aufgestellt ist, eigentlich so aussieht, als sei es geföhnt und an den Kanten ganz sauber geschoren und in die Form eines Quaders gebracht. Das Schwein wird von Hunden gejagt und der Fellquader auf seinem Rücken verwandelt sich in einen weiteren Hund. Die Menschen dort greifen nicht ein. Ich bemerke, dass ich meine eigene Hand halte. Ich bin nicht verängstigt, versoffen oder verzweifelt, erinnere mich aber an Momente, in denen ich in solchen Zuständen erwachte und mir selbst versuchte durch sanftes reiben der Oberarme Halt zu geben, mir selbst die Hand hielt, um nicht allein zu sein mit der Übelkeit und den pergamentenen Zuständen, in denen sich Körper und Geist nach Feierein befinden.  Aber schon Baron Münchausen wusste, dass er sich und sein Pferd nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen konnte und auch ich bin mir klar, dass mein Mir-Selbst-Die-

Kirre Kälte/Wirre Kirschen

Ich laufe am Altersheim vorbei, ob es jetzt das an der Brücke ist oder das gegenüber der Arkade, spielt keine Rolle. Vor beiden liegen Hundehaufen - morgens noch unberührt, im Laufe des Tages plattgetreten und über einige Meter in der Form von Schuhabdrücken auf dem Bürgersteig verteilt. Bürgersteig, Bürgersteig , was wenn ich kein Bürger mehr wäre? Mein Ausweis ist abgelaufen, da muss ich jetzt wohl im Rinnstein gehen, dem kleinen Stück Pflasterstein zwischen Bordsteinkante und asphaltierter Straße und meine Füße dürften kein der beiden Begrenzungen berühren, ein einziges Balancieren aus dem ich mir dann doch einen Spaß machte und die Bürger beobachtete wie sie Bögen um die Hundehaufen gehen müssen.  Aus den Heimen kommen immer Schreie, die mich schaudern lassen, denn sie klingen wie die Schreie von Kindern oder die Warnrufe von Vögeln und jungen Katzen und manchmal auch wie von großen Raubkatzen, ganz tief und wütend. Und hinter den bodentiefen Fenstern in der zweiten Etage des Heims