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Panedmonia 9 - Rocknroll-Wühlmaus

Ging ein bisschen was ab im Schädel:

In einer Episode ging ich durch ein Einkaufszentrum und traf auf einen thailändischen Jungen, der ein blaues Auge hatte. Wir waren beide auf der Suche nach einem Elektronik-Laden und gingen durch eine offen stehende Glastür und befanden uns im Lagerbereich von Conrad Elektronik. Eine Mitarbeiterin in einer blauen Weste sagte uns, dass dies kein Eingang sei. Hier fände eine Veranstaltung statt. 

Der Raum hatte die größe einer Messehalle und war durch Absperrungen und schwarze Sichtschutzstoffe verhangen. Wir schlichen uns trotzdem durch und befanden uns in einem improvisierten Backstagebereich. Der thailändische Junge verschwand zu diesem Zeitpunkt. Ich realisierte, dass an einem Tisch zwischen vielen Leuten die Musiker von AC/DC saßen und ich mich in ihrer "Garderobe" befand. Ich ging kurz auf den Tisch zu und hob den Daumen bei gleichzeitiger Verbeugung um meine Ehrerbietung zu verdeutlichen und verschwand dann aus dem Bereich, um zur Bühne zu gelangen. 

Dort standen schon sehr viele Leute und warteten auf den Support-Act (eine AC/DC-Coverband?), der gerade sein Set zu beenden schien. Plötzlich gab es ein starkes Gedränge und jemand nahm den Gitarristen auf die Schulter. Die Leute drängten aus dem Publikumsbereich in das, was ich als Verkaufsfläche bezeichnen würde. Da war eine weitere Abgrenzung und eine Leinwand auf die das Konzert projeziert wurde. 

Auf einmal schwang ich mich auch auf die Schultern von jemandem und sah, dass vor der Bühne vier Menschen durch Pogo-Tanz den Bereich frei machten. Das Publikum fand dies nicht gut. Ich schlich mich vor zur Bühne und sah eine rote tropfenförmige Gitarre dort liegen und einen Techniker, der ausklappbare Lautsprecher an den Seiten der Bühne bewegte, wodurch ich meinen Kopf einziehen musste. Ich dachte mir, dass ich hier vorne warte bis es losgeht. Wann genau das sein würde, wusste ich nicht. Bekam aber ein Gespräch zwischen zwei Managern mit, in dem deutlich wurde, dass jemand von AC/DC sich darüber mokierte, dass die Hotelbettwäsche aus PVC-Baumwolle sei und er nicht Franzose und es gefälligst Satin zu sein habe. Es drohte dadurch Abbruch der Veranstaltung wegen Nicht-Einhaltung von Vertragsparagrafen. Der andere Manager sagte, wir kriegen das hin auch wenn es sehr teuer wird, aber der Aufwand lohne sich. 

Ich ging noch einmal zu der Empore bei der Leinwand und sah dort T stehen, der auch schon sehr aufgeregt war. Ich war uneins ob ich immer noch vorne auf die Show warten sollte oder dadurch, dass ich schmal bin mich später auch so nach vorn drängen könnte. Hier endet die Episode.

*

Später bin ich in einer der Wohnungen in der ich als ca. 20-Jähriger lebte. Die Wände sind weiß und hoch in der Wohnung gibt es einen langen Flur und wie auch in den anderen Traumwohnungen stets Räume die hinter anderen Räumen liegen, manchmal unzulänglich oder zugänglich aber von einer feindlichen Aura erfüllt. Ich stelle fest, dass mein Vater mir einige Möbel gebracht hat. Zwei braune Hängeschränke, die in ca. 70cm Abstand zueinander an der Wand hängen und daneben eine schwarze Kommode. 

Ich sehe, dass in der Wand sehr viele Dübel von Vormietern zu sehen sind und glaube deshalb die Wohnung bei der Übergabe nicht renovieren zu müssen. Ich freue mich darüber, dass mein Vater mir damit eine Freude machen wollte und bin auch etwas traurig, dass er es allein machen musste und ich ihm nicht half. Ich finde eine Spielzeugangel. Ich frage ihn, ob wir die Schränke vielleicht einfach direkt nebeneinander aufhängen können, denn ähnlich wie mit den Boxen bei dem AC/DC Konzert muss ich mich ducken und er meinte daraufhin, dass ja noch einige andere Dübel in der Wand seien. 

Dann stelle ich fest, dass die gewinkelte Wand gegenüber der Tür aufeinmal eine Tapete zeigt, auf der sehr große kindlich anmutende Zeichenfiguren mit einem Ball spielen. Mein Vater sagt, dies sei wohl mal ein Kindergarten gewesen und er hat bei seinem Renovierungsversuch festgestellt, dass sehr viele Lagen von Tapeten übereinander geschichtet sind. 

An einer anderen Wand reißen wir die Tapete ab und zählen neben weiteren Motivtapeten mindestens 4 Schichten und mehrere Gipsbordüren, die entlang aller Seiten der Wände gezogen worden. Wir reißen weitere Schichten ab und es kommen Wandteppiche zum Vorschein. Ich berühre einen, bin aber auch etwas angwidert, weil ich glaube, dass dort Parasiten wie zum Beispiel Flöhe hausen könnten.

*

In dieser Wohnung finde ich im Bad, dass in seiner Badewannen und Waschbeckenausstattung sehr DDR-Anmutig ist, den goldenen Ohrring einer österreichischen Musikerin, den sie mich am Vortag bat zu suchen. Der Ohrring ähnelt in seiner Form der Brustschärpe der Feldjäger der Wehrmacht, war aber statt aus Silber aus Gold und mit einer sehr feinen Zierkette am oberen Ende und zwei Ringen bestückt. Auf der Schärpe war ein stilisiertes Fahrzeug aus den Anfängen der Automobilgeschichte zu sehen, dass vor einem Schloss stand und darüber war zu lesen: "1885-1975 90 Jahre Automobil Kurs Schloss Trauenstein"  - ich freute mich, den Ohrring wiedergefunden zu haben und halte ihn mir vor dem Spiegel ins Ohr. Gleichzeitig frage ich mich, warum die Musikerin solch einen Ohrring besitzt, bzw. was sie mit einem Automobilkurs zu tun.

TV

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