Ich hasse Zelturlaube. Harte Untergründe, Spinnen und keine Decken sondern diese Dinger namens Schlafsäcke. Ich verachtete sie. Bis vor ein paar Tagen. Da nämlich war ich gezwungen dazu, in einen solchen zu kriechen, um die Nacht darin zu verbringen. Vor 2 Jahren hat sich im Ausrüstungsbereich meiner Band ein herrenloser Schlafsack angefunden. Ich nahm ihn an mich, weil es ja doch immer zu einer Ausnahmesituation kommen kann und Krieg ausbricht oder Ausserirdische erscheinen und dann heisst es: schnell die Sachen gepackt und das Bett bleibt hier.
Wie auch immer, ich stieg in den Schlafsack, verschloss ihn und es war WUNDERBAR. Ich konnte mich komplett von der Außenwelt abschotten und fühlte mich ganz wunderbar für mich allein. Das habe ich dann noch eine zweite Nacht so gemacht und neige jetzt fast dazu, jegliche Stunde, die ich schlafend verbringe, dem Schlafsack zu geben.
Meine zweite neueste Entdeckung und Veränderung, die ich an mir feststelle:
Ich kann auf einmal ganz schnell, ganz viel Bier trinken. Es sozusagen in mich hinein schütten. Von pumpen möchte ich nicht sprechen. Es ist ein Schütten. Das habe ich jetzt einmal zur Druckkompensation gemacht und einmal aus Frust. Das ist gefährlich und ich glaube, dass ich diese neue Eigenschaft an mir, nicht weiter ausformulieren oder öffentlich machen möchte.
Ich weiß nicht, was das alles soll.
Vor vielen Jahren, betitelte ich interessierte Zuhörer bei einem Wohnungskonzert als "verdammte Rich-Kids". Weil ich in meiner oberflächlichen Blickweise genau so über sie dachte. Dabei stelle ich langsam fest: Ich bin das "spoiled rich kid", das wimmernd über seine eigene Faulheit und Malaise herumliegt und nicht checkt, was alles gehen könnte.
Was also ist zu tun:
Kombination der neuen Erkenntnisse und im Schlafsack liegend, ganz schnell viel Bier trinken.
So ein großer Spass.
Timm.
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