Direkt zum Hauptbereich

Alles Alaska

Liebe Gemeinde, ich bin ein bisschen auf Durchzug geschalten oder sollte ich schreiben, ich habe den Zug am Montag verpasst? So oder so: Deshalb heute ein Mittwochs-Geschreibe. Woran das liegt mögt ihr euch vielleicht fragen. Ob das wirklich so ist, kann ich von meinem digitalen Elfenbeinturm aus gar nicht sagen. Denn ihr, meine geehrten Leser, erscheint ja für mich nur in Form von Zahlen oder diesen Kurven, die mir zeigen, wie viele von euch wann klicken. Aber, sei's drum. Manche von euch, klopfen mir ja doch mal im RL auf die Schulter und dann flüstere ich ein Danke.

Und warum zur Hölle schreibe ich gerade so sozial? Verändere ich mich oder liegt es daran, dass die Welt gerade neu verfugt wird mit fragwürdigem Führungskitt und die zittrigen Zitterspinnen-Denker näher zusammen rücken? Ihr wisst was ich meine und ich hab mir auch so ein paar Gedanken zu IHM gemacht und DENEN, die hinter ihm stehen. Bin sogar dabei, IHN und seine Moves für meine Kunst zu nutzen. Kein Protest-Song oder sowas, sondern das Antlitz und die Bewegungen des Bösen für Gutes. Denn oft sind die Tanzschritte und Blicke des Bösen ja doch schön. Nur eben in blödem Gewand. So ungefähr. Mein Kopf dreht grad viele Runden auf der alten Aschebahn hinter der Grundschule, wo auch der rostige Fahnenmast steht, an dem schon lang keine Fahne mehr wehte. Hoffen wir mal, dass sich das ändert, IM POSITIVEN, also eine schöne Fahne.

Ein anderer Grund für meine Sozialität könnte auch von einfacherer Natur sein:

Es wird kalt. Das merke ich daran, dass ich seit 14 Tagen meine zweite Bett-Decke aktiviert habe. Ohne ging's nicht mehr. Und eigentlich ist es auch Decke Nummer 3, denn es gibt noch Purple-Deck, ein Lila-Prince-Gedächtnis-Gewebe, dass sehr schön wärmt. Und so liege ich dann und hoffe, dass sich nicht zu viele Spinnen einnisten in den Textilien. Denn, so las ich, bevorzugen es diese Achtbeiner in kalten Zeiten in warmen Betten zu verweilen. Was ihnen nicht zu verübeln ist. Spinnen sind auch nur Menschen und Menschen sind Spinner. Manche. Manche sind aber auch ganz toll.

Und weil mir schon ganz schwummerig von meiner sozial-faserei ist und das ABER auf der Innenseite meiner Stirn tätowiert liegt, lege ich noch etwas entgegen, dass schon lange in meiner "Blog-Thema" Liste steht. Die disziplinierte Anwendung des kurzen "Tschüss". Irgendwann habe ich mir angewöhnt "Tschüüüüüüs" zu sagen. Leicht melodierend und mit einem langen Ü. Seit einigen Wochen trainiere ich mir wieder an das kurze Tschüss anzuwenden, etwas deutschlich und streng vielleicht, aber PRÄZISE. Interessanterweise, reagieren die Menschen darauf auch anders, ich würde sagen: strammer. 

Wobei es natürlich nicht darum geht, irgendwen zu streng von sich zu weisen. Es ist mehr so eine Übung für mich und Selbstbeobachtung. Und es ist echt schwierig, dass durchzuziehen. Aber ich streng mich an und für das warme Tschüüüüs habe ich auch ein Äquivalent: CIAO! bzw. Tschau.
Aber mit weichen TSCH. Denn manchen Menschen sende ich gern ein warmes Tschau.



In diesem Sinne,

CIAO TSCHAU CIAO.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dior Straits / At the gates

Als Soundtrack zu diesem Eintrag abspielbar: Im Traum alles voller Verlustängste: Naheste Menschen aus verschiedenen Zeiten vermischen sich zu einer Person und sind nicht erreichbar für mich. Typischerweise am Telefon. Rufton, Automatische Mailbox. So oft anrufen, bis die Mailboxstimme vertraut wird und die Vision entsteht, das sei die zu erreichende Person. Herumirren in einem schmalen Zimmer und immer wieder zwei Bettdecken aufschütteln von denen eine blaugelb gemustert ist und gar nicht mir gehört sondern aus einer WG stammt, die doch gar nicht in der Stadt ist. Wurde ich verstoßen und in der Fremde aufgenommen?  Ich rede mit den WGlern, dass ich die Flure und Wände gar nicht so dunkel getüncht und unrenoviert in Erinnerung habe, es aber mag. Das Haus sieht von außen nämlich ganz anders aus. Hell und neu mit ganz geraden Fensterfronten und elektrisch verstellbaren Sonnenschutzrollos außen dran. Die WGler wirken peinlich berührt und meinen, es gäbe hier gar keine dunklen Flure. Es sc

Garaus/Windrinde

Ein Wildschwein rennt durch die Straßen. Es hat auf seinem Rücken langes Fell, dass mindestens genauso hoch wie es selbst nach oben aufgestellt ist, eigentlich so aussieht, als sei es geföhnt und an den Kanten ganz sauber geschoren und in die Form eines Quaders gebracht. Das Schwein wird von Hunden gejagt und der Fellquader auf seinem Rücken verwandelt sich in einen weiteren Hund. Die Menschen dort greifen nicht ein. Ich bemerke, dass ich meine eigene Hand halte. Ich bin nicht verängstigt, versoffen oder verzweifelt, erinnere mich aber an Momente, in denen ich in solchen Zuständen erwachte und mir selbst versuchte durch sanftes reiben der Oberarme Halt zu geben, mir selbst die Hand hielt, um nicht allein zu sein mit der Übelkeit und den pergamentenen Zuständen, in denen sich Körper und Geist nach Feierein befinden.  Aber schon Baron Münchausen wusste, dass er sich und sein Pferd nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen konnte und auch ich bin mir klar, dass mein Mir-Selbst-Die-

Abag/Zetapak

Was für ein Tod wäre das gewesen: Pseudo-Rebell-Rocker überfahren von einem Sixpack - ich wollte eine Straße mit dem Fahrrad queren, die ich mindestens drei mal in der Woche vor mir habe. Seit einem Unfall ohne Verletzungen, aber mit erheblichem Sachschaden und Schock meinerseits, weil der Besitzer, des zerstörten Fahrzeugs (Unterboden pfutsch oder futsch?) zu mir meinte, "Ich solle nach Russland abhauen oder mir gleich einen Strick nehmen." , schaue ich lieber zweimal nach rechts und links und warte, bis die Autos vorbeigezogen sind, auch wenn sie noch ein gutes Stück von der Position entfernt sind, an der ich am Rand der Straße warte.  So stand ich auch diesmal wartend auf die sehr kurze Grünphase der Ampel an besagter Straße. Diese Phase ist so kurz, dass man es gerade mit dem Fahrrad herüber schafft, bevor das grüne Männchen wieder rot wird. Früher regte ich mich darüber auf, aber inzwischen gehe ich entspannter damit um, denn es ist eine sogenannte Bedarfsampel, dass b