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Ranzig/Prophetös


 

Architektonischer Traum - ich lief durch einen sommerlichen Park und betrat ein quadratisches Holzgebäude, dunkelbraun umgaben mich Wände und Treppen und ich ging dort Stockwerke hinauf und hinunter. Die Funktion des Gebäudes war mir nicht klar - vielleicht ein altes Gradierwerk zur Salzgewinnung oder ein Tempel. Ich zog mehrere Runden, irgendwann aber wollte ich wieder hinaus, fand jedoch den Ausgang nicht mehr - so als ob es nie einen Ein- oder Ausgang gegeben hätte - oder dieser sich immer wieder aus meiner Reichweite bewegen würde. Sehr unangenehm, zumal das Gebäude sehr luftig konstruiert war, keine geschlossenen Wände hatte, sondern zwischen den einzelnen Brettern Licht drang und der Blick nach außen möglich war, aber eben kein Ausweg. Ich erinnere mich auch an einen anderen Traum in dem ein Alpenhaus auftaucht, dass aber am Fluss in meiner Heimatstadt steht. Drei- oder viergeschossig lauert es dort an der Uferstraße, dunkel grau mit düsteren Fenstern und ich verspürte eine sehr starke Angst, wenn ich vor ihm stand oder es betrat, denn Geister wohnten darin. Oder die immer wieder kehrenden Episoden, in denen ich durch ein System aus braunen Gängen, tief unter der Erde irre, während andere Menschen dort ihren Spaß zu haben scheinen. Zeitweise gelangte ich dann in große vollkommen leere Höhlen, dort keine Dunkelheit sondern bräunliches Licht und braune Felswände. 

Dann ist es doch ganz angenehm, wieder zu erwachen. 

Letzte Nacht befand ich mich aber auch im diesseitigen Leben an einem unwirtlichen Ort: Ich nutzte eine Raststätten-Toilette auf der A14. Der Raum war vollständig gefließt und von hellem Licht erleuchtet. Ich ließ Wasser an einem der drei Edelstahlpissoirs und schaute während dessen zuerst auf die sich rechts von mir befindliche Schiebetür zu den WCs, die halb offen stand, und mir einen Blick in das dort befindliche Dunkel erlaubte...dann bewegte ich meinen Blick nach oben -  dort war ein Stahlgitter als Decke eingesetzt, dass sich über die gesamte Raumfläche erstreckte, darüber eine fast im Gegensatz zur Kälte der Fließen und des Stahls stehende freundliche Dachbalkenkonstrukion aus Holz mit einem Fenster. Und gerade als ich realisierte, dass das Stahlgitter voller Spinnennetze war, aber deren Bewohner wohl gerade außer Haus, zischte das Pissoir vor mir, wie ein aggressive Riesenspinne, ein Schwan oder Drachen und ich erschrak sehr. Danach wollte ich mir meine Hände waschen, aber die Wasserhahnautomatik funktionierte nicht. Stattdessen starrte ich in mein verschwommenes Gesicht in dem ebenfalls aus Edelstahl bestehenden Spiegel, der aber durch häufiges reinigen mit Hochdruck und speziellen Reinigungsmitteln, wie bereits erwähnt schon sehr stumpf war. Ich verließ diesen Ort durch die ebenfalls aus Stahl gebaute Schiebetür, hinaus ins Dunkel, ging vorbei an einem Transporter mit laufendem Motor und stieg wieder ins Auto.

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