Es schien so, als hätte es eine Reihe politisch motivierter Taten gegeben, die an der Kante zwischen Sachbeschädigung und Terrorismus entlangschrammten. Irgendwas wurde kaputt gemacht oder angezündet und die Obrigkeit fühlte sich bedroht oder machte eine Bedrohung daraus. Auf jeden Fall war nicht ganz klar, wer es war und so wurde ermittelt. Ich befand mich in der Gegend um das Haus in der die Wohnung meiner Eltern war. Auf dem Platz auf der gegenüberliegenden Straßeseite war ein mobiles Ermittlungszentrum der Polizei aufgebaut. Zelte, LKWs, Antennen, usw. Dann gab es eine Lautsprecherdurchsage, die ungefähr die obigen Worte enthielt, natürlich ohne den Halbsatz, dass aus den Taten eine Bedrohung gemacht werden sollte, aber mit der Bitte, falls jemand etwas über die Vorfälle wissen sollte, dieses Wissen jetzt am Ermittlungszentrum abzugeben. Die Bewohner der Straße traten vor ihre Häuser und hörten den Ansagen zu, keiner fühlte sich angesprochen. Ich hatte meine M65 Jacke an, und sagte: "Sie brauchen nicht weiter zu suchen, ich bin der Täter".
Die Beamten schauten mich an, auch die Nachbarn. Ich wurde gebeten zum Vernehmungszelt zu kommen und wurde nicht brutal, aber entschlossen zu der Mauer, die auf der anderen Straßenseite war geführt und befragt. Der Beamte dort, an einer Art improvisierten Schreibtisch sitzend, bat mich meine Aussage zu wiederholen und ich tat dies. Es schien mir so, als glaube er mir nicht, da es aber keine anderen Hinweise oder Verdächtigen gab, konnte er mich nicht als Spinner abtun. Ich sagte noch: "Am Ende wird das Gute siegen." als meine Schwester und meine Vater mir eine schwarze Sporttasche mit Klamotten fürs Gefängnis brachten, was mich sehr berührte, denn sie machten sich natürlich Sorgen um mich, waren bestimmt auch erschrocken, dass ich diese Taten verübt haben könnte, standen mir aber trotzdem soweit es ging zur Seite. Während des Verhörs aber wurde immer offensichtlicher, dass ich nichts mit den Vorfällen zu tun hatte, aber die Beamten waren so verunsichert, dass sie mich nicht gehen lassen konnten, sprachen darüber, ob die "Terroristen" mich vielleicht verkabelt hätten, so dass sie die ganze Zeit alles mithören würden.
Hier kippte die Szene dann in eine Fahrt, die ich einsam mit einem weißen VW T4 Bus verbrachte. Ich steuerte das Fahrzeug über Autobahnen und Landstraßen, was zur Abwechslung auch relativ unkompliziert von statten ging. Aber ich hatte einen britischen Akzent und sprach die ganze Zeit etwas in einen Kamera, die in einen Livestream sendete oder für ein späteres Video aufzeichnete und die Straßen wurden zu Kieswegen und irgendwann zu schlammigen Pfaden und ich wunderte mich, warum ich hier lang fuhr, als ob die Strecke außerhalb meiner Entscheidungskraft liegen würde. Der Bus kroch extrem langsam bergauf durch den Matsch, ich wusste, dass ich inzwischen im Harz angekommen war. Dann plötzlich ein Perspektivwechsel nach Außen und der Bus von weit oben. Vor ihm rollte eine riesige Schlammlawine heran, die sich mehr wie ein durch Gezeiten angezogenes Meer bewegte, nur komplett braun war und mich und den Bus unter sich begrub.
Ich wachte liegend auf einer Couch auf und jemand goß mir Bier in ein Glas, was ich als eine zu höfliche Geste ablehnen wollte, dann aber doch geschehen ließ. Das Glas war bis zum Rand gefüllt und ein bisschen Bier blieb noch in der Flasche.
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