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Grantel-Garant/Krokant-Tarantel

Endlich mal wieder ein paar Träume, nicht, dass ich keine hatte, aber...jedenfalls schliff ich einen halb-bewusstlosen Christoph Schlingensief gemeinsam mit meiner Schwester an seinen Füßen durch eine Heidelandschaft. Tannen, sandiger Boden, warme Temperatur. Schlingensief war aber nicht wirklich Schlingensief sondern ein psychopathischer Mörder, den wir bevor er uns etwas antun konnte, überwältigt haben und jetzt irgendwo abgeben wollten. Er redete die ganze Zeit vor sich, lachte verrückt, was mich nach einer Weile dazu brachte, anzuhalten und mit einem Ast auf ihn einzuschlagen, dabei wechselte meine Perspektive auch für kurze Momente in die, des am Boden liegenden. Schläge, die dumpf im Schädel vibrieren und das Bild für kurze Momente schwärzen. Dann wieder ich als ich, wie ich Schlingensief betrachtete, der sich lachend und wimmernd am Boden wand, irgendwie kläglich und Mitleid erregend. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass meine Schwester und ich, wenn wir ihn so zu einer Wache oder einem Krankenhaus bringen würden, als die Verdächtigen erschienen. Und als ob er meine Gedanken sehen könnte, mischte sich unter das Leidende in S. Gesichtsausdruck der Triumph, dass seine Taktik aufgegangen ist.

Und dann schlich ich durch große alte Eisenbahnhallen. Sie kamen mir bekannt vor. Es war dunkel, die Gleise, es gab ungefähr 6 nebeneinander, waren überwachsen, schienen aber teilweise noch in Betrieb. Über allem lag ein Ölfilm von Reparaturen und Kohlenstaub von den Güterzügen, die aus den Tagebauen hier durchrollten in Richtung der Heizkraftwerke. Durch die Fenster drang wenig Licht. Ich lief ungefähr fünf Minuten durch die nicht endenden Hallen, zwischen denen nur kleine Bereiche waren, die nicht überdacht, dafür aber von jungen Bäumen bewachsen waren. Dann sah ich eine improvisierte Bar und erkannte einen Elektromusik-Club, der hier scheinbar schon viele Jahre existierte. Es war ein Wochentag, kein Betrieb, nur die üblichen Arbeiten, säübern, Getränke auffüllen, Licht reparieren wurden von den Betreibern erledigt. Ich realisierte, warum ich hier her gelaufen bin: Ich wollte meine Trinkschulden, die ich von einem Besuch vor vielen Jahren noch hatte, endlich begleichen. Der Besitzer sagte mir, es seien genau 300 Euro und ich wühlte in meiner vollen Geldtasche, weil ich unbedingt mit Hunderteuroscheinen zahlen wollte. Nachdem ich sie herausgefischt und übergeben hatte, meinte der Besitzer, den ich scheinbar gut kannte, dass ich mich nicht schlecht deswegen fühlen sollte. Inzwischen kämen auch immer wieder Hollywoodstars hierher und würden anschreiben lassen. Dann fuhr er gemeinsam mit einem anderen modisch gekleideten jungen Mann, der ihn abzuholen schien, auf einem Segway davon. Der junge Mann fuhr, bevor sie diese Halle verließen noch ganz langsam über ein kleine Fläche von Lavasteinen, die als haptische Kunstinstallation Teil des Klubs war.

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