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Homogenes Abflussregime

Tatsächlich ist das Shirt mit der Mauer von dem ich vor einiger Zeit schrieb wieder aufgetaucht.
Kurze Freude.
Dann weiter durchs Tal.
Egal.

Bei meiner Eintragung, die ich letzte Woche hier vornahm ist mir aufgefallen,
dass mich meine Auslassungen tief herunter ziehen. 
Nach Fertigstellung des Posts lag ich den ganzen Tag stumm im Bett. 
Das finde ich nicht so gut.

Deshalb habe ich mir heute vorgenommen, etwas besseres zu schreiben, das Shirt übergestreift und losgetippt.

Denn: 
Ich schrieb doch einmal auf und erzähle es auch jedem, der es hören will:
Du kannst alles schreiben. 
Das was dir widerfahren ist
Oder alles was du willst,
dass dir widerfahren soll.

Äquivalent dazu,
kannst du dein Glas heben und eine Träne vergiessend auf deine verflossenen Freunde trinken.
Oder:
Kannst du dein Glas heben und aus Fremden neue Freunde machen.
Richtig schlaue Menschen kriegen es sogar hin, beides zu vereinen.

Leben ist das, was du draus machst.
Soweit die beschissene Theorie.
Genauso, wie meine dumme Idee, ein Kleidungsstück würde mir beim Überwinden irgendwelcher
innerschädeligen Problemchen helfen.

Dumm. Einfach nur dumm. Denn: jetzt sitze ich hier und hacke Müll in die Tastatur.

Als ich vor einigen Tagen durch die Stadt Halle lief, 13Uhr mit Gitarrenkoffer, leicht transpirierend über eine sandige Baustelle, wurde mir auf einmal klar, dass ich niemals ein aggressiver Muskelmann sein werde. Das ist eine Welt, die mir verschlossen ist. 

Dabei wünschte ich mir manchmal nichts sehnlicher, als kräftig, selbstsicher einem Job nachzugehen und echte Probleme zu haben, die dann auch echt lösbar wären. Zum Beispiel, es nicht so schwer zu nehmen, sich mit anderen Menschen abzugeben. Zu Feiern, zu schlagen usw.

Anders gesagt: im Moment zu existieren.

Und nicht immer in dieser DUMMEN Kopfwelt mit den Schatten zu kämpfen und dabei festzustellen selbst schon längst keinen Schatten mehr zu werfen. Immer in der Region kurz vor dem Jetzt oder kurz danach abzuhängen. Wie in so einer vollgepissten Betonhaltestelle irgendwo zwischen Probstheida und Schochwitz. Mit Betonung auf WITZ.

Und ich gelangte zur Erkenntnis:

Jeder will Gewinner, Baby!

Ich schliesse mich da nicht aus.

Auch wenn eine gewitzte und beeindruckend fatalistische Dame mir vor kurzem fast den Wind aus den Segeln genommen hätte, in dem sie sagte, dass mein Streben nach Arbeit, Disziplin und eben der Gedanke des Gewinnens ganz einfach aus dem System in dem ich lebe, herrührt.

Ich schloss daraus, dass ich also ein vorbildliches Produkt des Kapitalismus bin. Auf dem Weg gescheitert und ein defektes Modell, aber im Rahmen des Realen. Mein Handeln ebenso. Und fast hätte ich gesagt, na dann, lasse ich das mit der Anstrengung und der Disziplin und tauche tief in das stinkende Kanalwasser und lasse mir von 100 Jährigen Welsen die Knochen abnagen. Weil ich nämlich nicht ins System gehören möchte.

Und an dieser Stelle höre ich jetzt auf zu schreiben.

Es bringt einfach nichts.
Weder dir, ihnen, euch oder mir.
Von einem UNS ganz zu schweigen.

NICHTS.
NUR HASS.

TV.

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