Ich fühl mich als Musiker manchmal etwas minderbemittelt oder fähigkeitsbeschränkt. Es erscheint mir so, dass nahezu jeder Musik macht. Neben der Malerei, neben dem Job bei DHL oder in der JVA oder während dem Sedieren der Schutzbefohlenen als Tagesmutter.
Und wenn ich dann gefragt werde, was ich so mache, zum Beispiel in der Mitfahrgelegenheit, von einem Schmerz in den anderen, pendelnd zwischen Ja und Nein, und sage: Musik. Dann fragen viele: und was noch? Ich dann: nix.
Bin ich einfach zu wenig Helle in der Sachsen-Anhaltinischen Birne, dass ich nur 1 Sache machen kann? Letztens wurde mir das Wort Inselbegabung entgegengeworfen. Asperger-Syndrom, Neu-Schwabenland-Trauma. Hab ich das vielleicht? Das unterbewusste Verlangen mit einem UFO ins Innere der Erde zu fliegen?
Nee, oder?
Auf der anderen Seite sagte der mir Nahe stehende Crazy S heute wieder: vielleicht ist es nicht so gut, sich nur mit Musik zu befassen. Du brauchst einen Ausgleich. Sport zum Beispiel. Sagt auch Rising Reissig. Nur welcher Sport? Ich war früher Rennruderer, davon träume ich manchmal noch. Aber wieder in so ein dünnes Boot und rasend über den Fluss? Ich weiß nich.
Dann doch eher Kampfsport. Ebenfalls von Crazy S empfohlen, hab ich mir den Film "Warrior" angesehen und war völlig ergriffen, ja ich habe am Ende sogar feuchte Augen gehabt.
Ein Familiendrama im Boxerfilmgewand. Zwei Brüder, ein Vater. Sehr männlich. Toll. Mich hat tatsächlich nur gestört, dass die Hauptantriebskraft das Geld ist. Ein bisschen BILLO: der Mann muss in den Kampf ziehen um das Geld ranzuholen und so die Existenz zu sichern.
Das Geld ist das Mammut unserer Zeit. Aber ich glaube, am Ende geht's um die Basics. Zumindest für das flächendeckende Erreichen von Menschen. Und, der Rest der Story hat ja auch mir Tränen beschert. Aber es ist wie immer, ihr müsst euch drauf einlassen.
Ich schreibe zur Zeit wirr, ich weiß. Ich bin müde und nicht in Hochform. Viel zu tun.
Ich suche, wie alle, Liebe. Und ich glaube mehr und mehr, dass meine neue Platte, davon handlen wird: Verlieren, Suchen, Finden von Liebe. Gemischt mit ein bisschen Horror und natürlich dem ein oder anderen Boogie-Woogie und launisch bis fahrigem Gitarrengehacke.
Soviel sei schon mal verraten.
Kitsch as Kitsch can be.
Aber auch primitiv.
Die Erschliessung neuer Märkte.
Toxischer Zynismus.
Die Lethale Dosis.
Bro' Sis.
In sanfter Verbeugung, verbeult und hoffend:
Timm.
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