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10000 Robota kommen in Wellen

Ich pump J-Dilla so hart. Ruff Draft! Findet ihr alles auf YT. Am meisten mag ich den hier, wegen der WICKED Synth-Line:


Und natürlich dem Thema Geld. Wer kennt es nicht. Swaggy Flo gab aber Entwarnung und sprach davon, dass Geld kein Naturphänomen wie Gewitter sei oder gar ein Gott oder von einem solchen erschaffen und deshalb diesem in die Schuhe zu schieben sei. Nope, es ist von Menschen für Menschen gemacht. Ob das jetzt beruhigend ist, oder nicht, weiß ich nicht. Ich warte auf meinen Brief vom Zoll. Wegen US-Import-Kram. Yo! Gotta go and get the dough bzw. SansAmp. Luxusprobleme eines gescheitelten Musikers.

Die letzte Woche verlief sich im Dunst und Wasserdampf, ich bekam Anrufe von Nummern, die bei Rückruf nicht existieren.  Was soll das? Anruf aus der Zukunft oder dem Jenseits? Oder meinem betrunkenen Alter-Ego? Mein Kopf geht sein Trampelpfad, das Herz schleppt sich hinter her und setzt sich noch oft trotzig an den Wegrand und will nicht weiter. Vor allem Nachts. 

Und da der Frühling immer strenger seine Tentakel ausstreckt, bäume ich mich ein letztes mal black-dressed auf, bevor's in die Hotpants geht (naja, erstmal in die Turnschuhe). Und zwar in Form einer Geschichte. Leicht Murakami-infiziert. Das ist der andere Dude den ich grad pumpe. Dank (sprich es wie den Dude von Dallas aus) JR-Jule, die mich neben Büchern von Murakami auch mit feinstem Gebäck versorgte und meinen Needy-Sonntag gestern mit einer Papiertüte voll Brownies versüßte. Sweete Props dafür. Neue Welten. Irgendwie.

Nun denn, hier kommt die Story für alle, die eine klamme Hand noch an den winterfesten Herzmuskel klammern und ängstlich das andere Unterärmchen vor's Gesichtchen halten, geblendet vom Sonnenmonster:

Reiher & Milchshake

17Uhr, kurz bevor es dunkelt erwache ich und schlender' durch den kalten März, eine lange gerade Bundesstraße entlang, die gesäumt ist von Industriehallen und Nutzflächen. Leichter Nebel steigt auf. Ich bin in Flussnähe und hoffe das die Kälte meinen Kopfschmerz etwas beruhigt und der Blick auf die klare Geometrie der Plattenbauten am Horizont meine Gedanken begradigt. Am Ende der Straße liegt ein Fast-Food-Restaurant, dort hol' ich mir ein Schokomilch-Shake. Das mache ich regelmäßig. 

Dann stolpere ich, leicht hirngefrostet weiter durch den neu angelegten Park, halte Abstand zu den Hunden und ihren Besitzern und wechsele den Blick mit einem Reiher, der bis zu den Knöcheln im Kanal steht. Ich empfinde dabei nichts ehrfürchtiges. Es scheint mir eher so, als Blicke ich der emotionslosen Natur direkt ins Gesicht, in eine Vogelauge, dass schon die Dinosaurier in ihren Schädeln trugen. Einer Natur, die wenig darauf gibt, ob ich hier stehe oder nicht. Darauf hin fliegt der Reiher ein Stück weiter. Ob er mich gehört hat? Hab ich überhaupt etwas gesagt? 

Ich trage das inzwischen leere Milch-Shakebehältnis immer noch mit mir herum, da sich auf dem gesamten Park-Gelände nicht eine Mülltonne befindet und ich mich moralisch verhalten will. Wenigstens hier. Meine Hand wird lila. Mich treibt es weiter bis auf die kleine Landzunge bei den Kraftfutterspeichern, die ihren monotonen milchsäurigen Mönchsgesang in den Himmel summen. Ich versuche inne zu halten und zu seufzen. Von außen betrachtet könnte es auch als ein etwas tieferes Ein- und Austatmen durchgehen. Ich bin flachatmig. Manche halten mich, wenn ich schlafe für tot. Neben mir stehen Birken zusammengedrängt in einer kleinen Gruppe. Ihre Rinde, das noch wintergelbe Gras und die Blätter leuchten von innen, als ob sie verzögert zum Tag ihre Kraft an die Nacht abgeben. Die bricht gerade langsam herein und ich stelle mir vor, wie sich eine Neungeschosser-Hohe Welle in dem Hafenbecken vor mir auftürmt. 

Auf ihrer Spitze reiten alle meine verstorbenen schwarzen Katzen und der weiße Kater Wassilly, den ich abgeben musste, in kleinen Glaskugeln und blinzeln mich schnurrend freundlich an. Ich schaue zu ihnen auf, während mir das schlickige Wasser das Genick bricht. Es wird warm und ich reite mit ihnen in ein anderes Land.

Der Frühling kann kommen, Brüder und Schwestern! 

T zu dem V. Miau!

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