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Kummer&Kuchen/Der Felsenstern

Da sagt also einer, dass alles egal sei, weil er ein Rockstar ist. Ein Felsen-Stern, kalt fliegend durch das All. Im besten Fall, im idealisierten Fall einer Comic-Welt, wo kalte Pizzas in den Himmel geworfen werden können und neben dem Mond für neue Gravitationskräfte auf der Erde sorgen, so lange, bis alle die Nahrung bekommen, die ihnen zusteht.

Ein Mensch wie eine kalte Pizza, wie ein dunkles Gestirn. Was willst du uns damit nur sagen, Felsen-Stern? Dass du dich gern in den Modus des "Ist alles egal" rettest, wobei du, genau weisst, dass gerade NICHTS egal ist, dass DIR nichts egal ist.

 Felsen-Stern, da hast du wieder genau konträr zu deiner inneren Verfassung geredet. Versuch's doch mal mit Klarheit. Oder schweigen. Oder erzähl' von Dingen, die du beobachtet hast. 

Zum Beispiel, dass seit es die Sportwagenkreation "Audi TT" gibt und die gibt es schon eine ganze Weile, deren Besitzer sich nicht verkneifen können, ihr Nummernschild mit der Zweitbuchstabenbezeichnung "TT" zu versehen, also dem Buchstabenfeld hinter dem Stadtzugehörigkeits-Bereich. 

Oder auch das hast du gesehen: nach Weihnachten tauchen gehäuft saubere Schuhe an den Füssen der Menschen auf. Doch sind es nicht allein geputzte Schuhe, NEIN, es sind meist neue Exemplare. Und jetzt gerade, beim Blick aus dem Fenster des Felsenturms, bestätigt sich diese Theorie. Vor allem bei weissen Schuhen lässt sich das leicht erkennen. 

Ja und? Was fangen wir nun mit dieser Information an? Genauso viel oder genau so wenig, wie mit der, dass du dich als Felsenstern bezeichnest. 

Dann doch lieber eine Prise von dem kalten Vorstellungswind, der in dir wirbelt, gern auch in einer Setzung, die es aussehen lässt, als wäre es ein Gedicht. Also Kragen hoch und los geht's in den Monologsumpf:

Manchmal macht die Vorstellung viel möglich
Manchmal hoffst du, was du siehst
Findet nur in deiner Vorstellung statt
Du gefällst dir in der Rolle des Unverstandenen
Aber bemerkst, dass du immer mehr wirst 
Wie die anderen
Trinkst und winkst
Und redest vom Leben
Lebst wie es kommt
Von Moment zu Monument
Aber anstatt dich damit wohl zu fühlen
Zweifelst du daran
Weil es dir nicht gefällt
Zweifelst solang
Bis du dir gefällst
Das große Endzwanziger-Aufbäumen
Die hastige Suche nach Sinn
Findest du den in
Flüssigen Gesprächen?
Und den grauen Morgen danach?
Du fragst dich das
Weil du nicht dazu gehören willst
Du fragst dich immer irgendwas
Suchst deinen Platz
Es wird geredet von der Angst
Sich festzulegen
Du kennst diese Angst
Und stösst darauf an
Du hast diese Angst
Schon sehr lang 
Sehr tief in dir drin
Nimmst sie als etwas natürliches an
Wo andere ins Trudeln geraten
Weil es doch schön sein soll
Du reagierst gereizt
Wenn jemand anderes daher kommt
Und es locker angeht
Platz nimmt
Da wo du gerade so stehen kannst
Du lässt es mit dir machen
Irgendwie
Und irgendwie auch nicht
Und immer dann
Wenn du etwas tun solltest
Agierst du mit Gleichgültigkeit
Und fragst dich:
Was mache ich hier?


Aber hey, es geht mir besser, als diese Zeilen vermuten lassen, auch wenn ich eine Stille Träne zu "Ohne Dich" von Rammstein vergossen habe.

T.


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