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Lachen



Leute, ich bin krank. Nicht nur, wie normalerweise allein im Schädel sondern auch in den Atemwegen.

Deshalb hebe ich die Finger mit letzter Kraft und lasse sie wieder auf die Tastatur fallen.

Ich danke dem Schutzengel der Musiker, den Patti Smith in ihrem ausserordentlich glorreichen Buch "Just Kids" erwähnt hat. Leider entfällt mir gerade sein Name, aber ich danke ihm, dass er mich erst erkranken liess, als ich im Bett der Kölner Unterkunft lag, in Tobi's 8-Parteien-WG. Das war nach dem Konzert mit Genepool und Illegale Farben, welches trotz kleinem Keyboard-Technik-Stress ausserordentlich gut für die 206 Reisegruppe war. Ich spielte 2 Marshall JCM 800 Halfstacks mit meinem Stereo-Chorus-Pedal. 

Ziemlich geil, aber auch ziemlich Grungeig, was ja der Vorwurf war in einer Review des Konzertes in Dortmund am Tage zu vor. Ich musste lachen. Grunge...liegt wohl an den Haaren. Womit einmal mehr bewiesen ist, dass der Körper die letzte Bastion der Provokation ist. Denn, als wir am Samstag Nachmittag das Auto entleerten, joggte ein barfüssiger Män vorbei. Ich und Crazy S. starrten ihm hinterher. Special K blieb cool und Baby J war sowieso in Köln. 

Nochmal zurück zu Dortmund: mächtige Anlage, geiler Sound, aber ich fühle manchmal eine gewisse Entertainment-Anforderung des Indie-Publikums, der ich nicht nachkommen will und kann. Machen andere und das besser. Ich bleibe wie ich bin, ein motherfuckin' east german goblin. Wenn ich mal glücklicher bin, werde ich euch daran Anteil haben lassen, bis dahin, wiege ich mich hin und her in meinen Chorus-Pedal-Grunge-Feedbacks. 

Dank gilt an dieser Stelle mal als erstes meiner Gitarre Cindy, deren Saiten nicht rissen, obwohl sie schon ziemlich runter waren. Ansonsten natürlich an Konros, Jan und Sebastain, Leif, auch wenn er nicht mitkonnte sowie Elke. Findus, die uns mitnahmen und unsere erst teilzeitparty, dann halbtoten, letztendlich gutenachtnervösen Moods ertragen haben. Sowie Genepool und Illegale Farben, die die ganze Packung an niveaulosem Kinderquatsch ertragen haben, den wir abseits der Bühne von uns gaben.

Ich persönlich fand es sehr gut. Löst es doch die Stimmung und wenn es eben der kleinste gemeinsame Nenner ist, soll es so sein. Es gab ja auch ernste Momente, nicht zu knapp. Dank auch an die Konzertbauer und Tobi für die köstliche Verköstigung und Unterbringung und Nightdriving durch Köln.

Nächste Woche bewege ich mich nach Hamburg in die legendäre Hasenschaukel, um dort zu brillieren. Am gleichen Abend rocken SAFI im Pudel. Seid mobil und checkt beides. Ich mach auch noch ein paar andere Sachen an dem Tag, von denen ich später berichte. 

Im März gibt's auch noch zwei 206 Konzerte, deren Planung ist aber noch nicht zur Gänze abgeschlossen. Was noch? Ach ja! Am 6.3. liest Wolfgang Welt im Nochbesserleben zu Leipzig. Ich veranstalte das gemeinsam mit Jan. Es gibt Musik und Ruhrpott-Prosa. Alle hin da!

Mir reicht's jetzt. Ich geh wieder ins Bett. Wir sehen uns.

T of V.

PS: der Titel dieses Postings bezieht sich auf die Band Flipper, sehr unheimlich gute Band:

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