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Pandemonia 7 - Eisbär hilft Eisbär aus dem Wasser

Im Traum sah ich eine Steppen-Landschaft unter einer heißen Sonne. Um sie herum erhoben sich Felsen, die als Canyons bezeichnet werden konnten. Unten war das Gestein dunkel und nach oben, also circa 50 Meter in die Höhe steigend wurde es immer rötlicher. Von meiner Position aus gesehen, in 200 Meter Entfernung saß ein Medizinmann auf einer kleinen Erhebung. Vor ihm war eine kleine Pfütze, ich konnte beobachten, wie ein Mensch sich dem Medizinmann näherte. 

Als er bis zu der Pfütze herankam, fiel er plötzlich in diese und verschwand, als sei sie ein bodenloses Loch. Keiner der Menschen tauchte wieder auf oder versuchte sich über Wasser zu halten. Dieser Ablauf wiederholte sich mehrere Male. Der Medizinmann half keinem der ankommenden. 

Ein Fernsehsender berichtete über die Ereignisse und eine Expertin erklärte, dass das Gestein der Felsen mit gewinnender Höhe heller wurde, da es seit der Entstehung der Erde in der Tiefe schon abkühlen konnte, weiter oben aber noch in Glut stand. Das Loch wurde als ein alles verschlingendes Tor bezeichnet. 

Mehrmals versuchte ich unter sehr großer Anstrengung mich auf das höher gelegene Plateau zu ziehen und dieser Gegend zu entkommen. Aber das Gestein zerbröselte bei jedem Versuch mich mit meinen Fingern daran festzuhalten. Als ich erneut den Medizinmann beobachtete, sah ich, dass er sich in einen Eisbären verwandelt hat. Gleichzeitig kam ein anderer Eisbär heran und stürzte auch in die Pfütze. 

Jetzt beugte sich der Medizinmanneisbär nach vorne und umarmte den anderen. Er versuchte ihn aus der Pfütze zu ziehen. Ich empfand ein Gefühl des Mitleids und zwischenmenschlicher (bzw. tierischer) Wärme beim Anblick der sich im Todeskampf umarmenden Eisbären. 

Der Traum endete bevor klar wurde, ob sie diesen Kampf gewinnen konnten. Meine Überlegung im Nachgang lautet: Kann es ein Todeskampf gewesen sein, wenn keiner weiß, was auf der anderen Seite der Pfütze wartet? 

In einem weiteren Traum dieser Nacht betrachtete ich meinen rechten Zeigefinger. Ich sah ein kleines Loch, einem Einstich gleich an der Fingerkuppe. Als ich sie etwas drückte, kam ohne Schmerz eine ca. 10cm lange und etwa 6mm im Durchmesser starke eitrige Talg-Wurst aus dem Loch. Die Konsistenz war fest und als ich noch einmal drückte wurde die Wurst immer länger und schien kein Ende zu nehmen. 

Mit einer Mischung aus Neugier und Scham und Ekel, denn ich wusste, es waren noch andere Menschen anwesend, drückte ich die gesamte Wurst hinaus, bis am Ende ein wenig flüssiger Eiter und Blut heraus ronnen. 

Meine Überlegung im Nachgang: Ich fühlte mich stark erinnert an Videos in denen verstopfte zu riesigen Kugeln angeschwollene verstopfte Talgdrüsen ausgedrückt werden. Ich habe so ein Video lange nicht mehr gesehen. Ist jetzt vielleicht die Zeit gekommen, in der ich mich schlechter Inhalte entledige?

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