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Pandemonia 5 - Durch den Wald/Es sind die Menschen

Nachdem ich gestern bei einem Livestream 3 Hannemann-Gedächtnisbier trank und zwei meiner "Lieder" zum Besten gab, entschloss ich mich durch den Wald zurück in meinen Palast zu fahren. Das Licht, welches ich beim Fahrradfahren in der Hand halte, um halbwegs legal durch die Gegend zu gelangen (Big O riet mir, die Lampe dich auszuschalten, damit mich die Viren nicht sehen.), signalisierte mir schon auf dem Hinweg durch dreifaches kurzes Blinken, dass es bald komplett ausgeht. 

Und siehe da, auf dem Rückweg beim Hinabfahren des kleinen Hügels in den Wald ging es aus. Ich habe dann mein Handylicht benutzt und rollte in das Dunkel. Zwischendurch schwenkte ich das Licht mal nach links mal nach rechts in den Wald und sah umgestürzte Bäume und ihre Schatten und dachte an Geister und die Blair-Hexe. 

Nachdem ich an der Brücke am Fluss nochmal anhielt und in der Stille urinierte, rollte ich gleichsam mit dem Licht nach vorn und manchmal zu den Seiten schauend durch den zweiten Waldabschnitt. Dort raschelte plötzlich rechts von mir etwas großes und ich sagte zu mir selbst: "Jigga-Jigga". So wie ich immer mit mir selbst rede. Das wird vielleicht in nächster Zeit nicht mehr so auffallen, weil alle es zum Zeitvertreib machen werden. 

Was es auch war, es verkroch sich in den Wald und ich dachte daran, was für ein Städtling ich doch bin, dass mir sowas schon einen Kick gibt. Ich stellte mir vor, es sei ein Reh und dachte: Gefährlich ist es doch nur, wenn es ein Bär wäre. Dann aber dachte ich, am Ende wird es wirklich bedrohlich, wenn es Menschen sind, die im Unterholz lauern. Denn wer ist des Menschen größter Feind? Richtig, der Mensch. Zumindest aus der Sicht eines Städters. Reicht für heute.

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