Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom März, 2017 angezeigt.

Von den Nächten die zu Tagen werden

Ich bin fasziniert und angewidert zu gleich. In den letzten Wochen bekam ich die Möglichkeit, im Internet die Serie "Sopranos" zu geniessen. Und versank darin, fand mich diesmal zu Abwechslung nicht direkt in einer Hauptfigur wieder, sondern gefiel mir darin, einige Verhaltensweisen anzueignen und dies im Verlauf der nächsten wärmenden Wochen zu intensivieren.  In erster Linie: auf einem Klappstuhl an der Straßenecke sitzen und dem Betrieb der glücklichen Menschen nachzuschauen. Etwas neidisch, aber aus der Klappstuhlperspektive zumindest in Teilen Dandy-istisch. Habe ich mit Glossy S letztens schon mal testweise probiert, aber da es zu regnen begann, hielten wir es nur für eine halbens Bier und eine Tasse Kamillentee aus und verzogen uns dann wieder.  Verziehen und verzeihen, doch vorrangig verziehen, das war meine Tätigkeit in den letzten Wochen, um den Stoffen des Rausches zu entsagen. Und es klappte ganz gut, bis auf ein, nein zwei Aussetzer. Und ich stellte erne

Alles/Manches/Nichts Beroien

Le roi, der König. Mit einem Floß auf dem Fluss der Träume landet er an neuen Ufern. Sandig oder mit Kieseln bedeckt. Das Floß besteht aus vier Plastikkanistern Bautzener Senf Mittelscharf, wie sie von gastronomischen Großverbrauchern benutzt werden, bevor jene sie in die Fluten des Traumflusses werfen. Sitzmöglichkeiten und Kopfbedeckungen gegen den Regen hat er sich aus Joghurtbechern von Lidl geschnitzt. Der König ist ein Stadtmensch, denn vor allem in der Stadt sind die Ränder der Gewässer mit Müll übersät und die Wasserbewohner lernten anstatt aus Holt und Gras ihre Fortbewegungsmittel aus Plastik zu bauen. Aus Obst und Gemüseplastiktüten besteht das Segel. So bewegt er sich also schweigend und träumend über den Fluss. Der ist erwartbar trübe, denn Träume erzählen meistens in mindestens undeutlicher Sprache. Wenn sie nicht sogar nuscheln oder lallen.  Ich erwachte in den vergangenen Nächten nicht selten und glaubte mich berauscht von Tresen heimkehrend, bevor ich gewahr

Völker hört die Signale, also sprach Timm Völker

Hör auf dein Herz, hör auf deinen Magen, hör auf deine Füße und lass' sie dich tragen. Dorthin wo es gut für dich ist. Ich hab mir ne Woche "AUS" genommen, ich bitte um Verzeihung bei all jenen, die eine Abhängigkeit von dieser Schreibe entwickelt haben, so wie ich von Ritualen.  Was ist passiert? Nichts besonderes. Die völkische Müdigkeit nach zu langem Aufenthalt in verglaster Dunkelheit trat stärker denn je auf. Jetzt bin ich wieder in der Einschienenbahn und tippe munter vor mich her, sehe langsam am Horizont die Insel Caprona auftauchen, die in meinem Zusammenhang mit den Aufnahmen meines neuen Albums (aktueller Arbeitstitel: Knabenmorgen - Blütenträume") zu sehen ist. Wenn ich Caprona an Bord eines deutschen U-Boots des ersten Weltkrieges erreiche, werde ich für einen Moment glücklich an einem Palmenstrand liegen. Bevor ich von einem Dinosaurier gefressen werde und die ganze Insel, auf der die gesamte Evolution des Lebens in einem wiederkehrenden Zyklus en