TV, angeklagt wegen Clickbaiting. Das vernahm ich vor genau einer Woche. Ich plädierte auf unschuldig doch im Namen der Völker richtete ich mich selbst und trennte meinen Geist von meinem Körper und fristete eine Woche im Inneren eines Kanadiers.
Damit wiederum ist kein Mensch aus Kanada gemeint, sondern ein Gebäck, dass es nicht so oft gibt. Dank Rainy Vince, traf ich aber auf so einen Kanadier. V empfahl mir den Lindenauer Bäcker Jens-Uwe Jackisch in der Henrici-Straße.
Ebenda wählte ich den Kanadier, der, ich konstruiere mir das jetzt mal zu recht, eine Varitation des Amerikaners ist, welcher wiederum als das Ostblock-Pendant zum Donut erscheint. Denn im Prinzip ist es der selbe Teig wie beim D, nur eben UFO-Förmig. Ziemlich süss und locker und saftig (das Wort habe ich von Sexy T letztens gehäuft gehört).
Der Kanadier wiederum kommt etwas roher oder naturbelassener daher. Er besteht aus Blätterteig und ist gespickt mit Nüssen und Rosinen, ich glaube mich zu erinneren auch ein wenig Pudding im Inneren geschmeckt zu haben. Kann mich aber auch täuschen. In jedem Fall ist Bäcker Jackisch zu empfehlen. Heute hat er geschlossen, sucht aber dringend jemanden, der am Montag den Verkauf übernimmt. Ich hatte überlegt...
Zurück zum Gebäck: Neben der Ausgewogenheit des Geschmacks, macht meiner Meinung nach, ein gutes Gebäck vor allem das richtige Verhältnis der einzelnen Komponenten und damit der Konsistenzen aus. Ich machte dies in einem Gespräch letzte Woche anhand der zur Zeit häufig anzutreffenden Erdbeerschnitte deutlich. Von Meisterhand bereitet, sorgt sie für wahrhaftige Konsistenzerleuchtungen im Mundraum des Vertilgers.
Die E-Schnitte besteht von oben nach unten betrachtet aus 4, im besten Falle 5 Ebenen:
1. die Glibber-Schicht aus Tortenguss
2. in dieser sind die weichen, aber nicht matschigen Erdbeeren eingebettet
3. es folgt eine Schicht aus Vanille-Pudding, diese darf nicht zu mächtig, aber keinesfalls zu dünn sein, denn sonst könnte es zu Enttäuschungserscheinungen kommen, wenn sie zu schnell durchdrungen ist.
4. der weiche Schnittenboden aus hellem Bisquit. Seine Feuchtigkeitsstufe ist sehr wichtig für die Stabilität der Schnitte. Zu trocken: kein Genuss und Verdächtigung auf überlagerte Schnitte. Zu feucht: die Schnitte bricht bei Berührung mit Gabel oder Mundwerk in ihre Einzelteile (GAESU!)
Außerdem bildet der Bisquitboden den Hauptkontrast zu den oberen Schichten, die der Glibber-Gruppe zuzuordnen sind.
5. Das wichtigste Zeichen, der selten anzutreffenden Meisterschnitte:
ein harter dünner Kuchenboden. Kann Keks/Knusperkonsistenz haben, muss sich vor allem aber deutlich vom Bisquit unterscheiden. Er bildet den Kontrapunkt zur Weichheit des Tortenguss.
Nur durch diese 5 Ebenen, die sich im Mund des Genießers vereinen, entsteht das unglaubliche ganzheitliche Geschmacks- und eben Konsistenzen-Erlebnis der Erdbeerschnitte.
Lächz...ich muss weg.
TV.
PS.: ab Donnerstag gehts Rund in Plagwitz:
11.8. Langeweile/Intimacy feat. Tim im Cornershop NBL
12.8. Han Han Huhman Man im Fetti Amore (Deejee Völki Pre und After-Plattenjonglage)
13.8. Timm Völker Solo im Westpol A.I.R. Space
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