Die Zeit vergeht. Was soll sie auch sonst tun und ich schreibe Sätze von geringem Belang. Politische Krokodile erheben ihre Köpfe gelassen aus dem Wasser und im Fernsehen sieht man türkische Panzer deutscher Fabrikation. Genauer gesagt: Leopard 2 Kampfpanzer. Noch genauer: Leopard 2A4. Und dahinter Unimogs. Also deutsche LKWs. Nennt man das Doppelmoral oder liegt hierin der Grund, dass deutsche und türkische Politiker sich wieder nähern wollen? Weil man ein gutes Geschäft abgeschlossen hat? Wohl kaum, die Panzer rollen ja schon länger dort. Es sind gute Panzer, manche sagen, die besten Panzer der Welt. Unsere Leo's. Was für ein Witz. Aber es geht natürlich auch noch besser: der einen Konfliktseite verkauft man Panzerhaubitzen (PzH 2000) und der anderen Fregatten. Dann beschießen sich beide Fronten gegenseitig. Und im besten Fall geht alles kaputt und Deutschland kann neue Waffen verkaufen. Aber! Die Waffenindustrie ist ja nicht gleichzusetzen mit der Politik oder gar dem Land oder gar dir oder mir. Oder? Ich ergehe mich hier wieder in oberflächlicher Betrachtung moralisierender Sachverhalte. Und Moral ist ein kritisch zu betrachtendes Schwert. Darauf wies mich jüngst Power Phil hin (und ich danke ihm dafür) und es schwirrt mir seit dem permanent durch den Kopf: Kritik auf Grundlage von Moral gilt es kritisch zu betrachten, da sie keine fundierte also den Sachverhalt auf Grundlage von Fakten kritisierendes Verhalten ist. Sondern auf Emotionen und einem Überlegenheitsdenken basiert. Schaut man sich auf Grundlage dessen einen Großteil der in der Presse veröffentlichten Meinungen zu diversen Themen an, kann man Angst bekommen oder Zweifel. Man kann aber auch interessiert schauen und sagen: soso, tatsächlich...und feststellen, dass sich viele Leute der feindlichen Seite moralisch überlegen fühlen. Das ist ja auch okay. Aber geiler wäre es eben, der andere Seite oder gegenüber dem zu kritisierenden Objekt auch inhaltlich etwas entgegenzusetzen. Im Sinne von: In ihren Gesetzesanträgen macht die AFD nicht nur ihre menschenverachtenden Ansichten deutlich (ich würde das jetzt mal als moralisierend bezeichnen) sonder offenbart auch in der fehlerhaften Zusammenstellung und juristisch falschen Anordnung, ganz zu schweigen von unglaubwürdigen Statistiken, die zu Rate gezogen werden, ihre chaotisches und inkompetentes Verhalten. Hierzu kann ich nicht müde werden zu betonen, dass sich jeder die Debatten bzw. Anträge über den Youtubekanal von Phoenix reinziehen kann. Einfach AFD in die Suchleiste eingeben und dann geht es los. Mir hat das die Angst genommen. Ein wenig. Gut ist jedoch trotzdem noch nichts. Und witzig schon gar nicht. Das kann einer der Gründe dafür sein, dass sich die anfängliche Witzigkeit der Einträge an dieser Stelle des Netzes minimiert hat. Einerseits drehe ich mich ja hier viel um mich selbst und verarbeite Eindrücke die mir die Fontanelle eindrücken, andererseits hege ich eine gewisse Skepsis, ob Witz noch das adäquate Mittel ist, den Umständen des Lebens und der Gesellschaft beizukommen. Der Witz oder Zynismus scheint mir, wie auch die schon öfter erwähnte Ironie zu viele Netze zu haben, die einerseits das Risiko minimieren, dass man Kritik-Mässig auf die Fresse fällt oder kriegt andererseits die ausgeübte Kritik auch immer abschwächen. Das ist meine Sicht. Natürlich verfolgte auch ich amüsiert die Beiträge der Daily Show oder jene Stephen Colberts oder einem der anderen sehr guten amerikanischen Talkmaster, die sich mit der Regierung Trump auseinandersetzen. Aber kann man darüber wirklich lachen, was dort passiert? Ist das Lachen nicht auch Ausdruck einer Hilflosigkeit, ein Versuch sich überlegen zu fühlen? So recht weiß ich es nicht. Und erhebe auch, wie oft erwähnt keinen Anspruch auf Herrschaftswissen. Aber ich lache weniger, wenn's nicht so viel zu Lachen gibt. Andererseits trieb und treibe ich Leute damit in den emotionalen Wahnsinn, wenn ich in unpassenden Momenten vor mich hingrinse. Dann denken sie, ich nähme sie nicht ernst. Dieses Grinsen scheint mir jedoch eine der Urformen des Lachens zu sein: das zeigen der Zähne, als Zeichen der Verteidigungsbereitschaft, Abwehr, Angst. Daher stammt es nämlich evolutionär, das Lachen. Es ist ein Abwehrverhalten und aus diesem Abwehrverhalten hat sich eine abstrahierte Form der Gestik entwickelt, die letztlich im Lachen als Ausdrucksform von "etwas-nicht-verstehen" oder "nicht-fassen" endete. Und wenn man sich die Welt und das Geschehen anschaut, dann ist vieles nicht zu fassen. Und dann lacht man eben oder flüchtet in eine Parallelwelt.
Ist schon okay.
Mehr aber auch nicht.
T.
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