Stumme Jemands
Stimme niemand
Nimmst du Teil
Bist du wer
Erhebst du dich
Entfernt man dich
Augen die das Licht
Nicht mehr stört
Laternen am Morgen
Die erst sinnlos
Und dann
Unangenehm werden
Wenn Geräusche
Stimmen werden
Und Stimmen
Zu Geräuschen
Wenn man im Leben
Nichts mehr ändern
Sondern nur noch
Vergessen kann
Dann
Dann
Bin ich lieber
Klar genug
Zu wissen
Dass ich im Nebel stehe
Als ein Teil
Der Vernebelung zu sein
Alles ist politisch außer Musik
Politik ist alles außer Musik
Alles ist Musik außer Politik
Musik ist alles außer Politik
Mal sehen, was daraus entsteht. Ich denke natürlich, dass Musik auch Politik oder mindestens politisch sein kann. Vielleicht sogar muss im Sinne von gar nicht anders kann als politisch zu sein. Denn selbst "nicht zu sein" ist ja ein Politikum. Aber vielleicht stimmt das gar nicht. Denn Politiker singen nicht und Musiker stehen selten im Licht der Politik. Musik wird von der P gern genutzt, um sich selbst in einem schönen Licht zu zeigen. Aber die Musik selber ist kein Politikum. Es gibt natürlich "What's going on" von Marvin Gaye...eine Platte die ich gerade durch gnadenvolle Beschenkung für mich entdecke, wo ziemlich konkret aber auch gefühlvoll kommentiert wird, was in den USA zur Zeit der Entstehung dieses Albums abging. Rassenunruhen , Vietnam und sowas. Und Marvin Gaye hat das gegen den Willen seines Plattenchefs und Schwiegervaters durchgesetzt. Er, der bisher nur Lovesongs sang, singt plötzlich über politische Zustände. Und das auf eine schöne Musik, also nicht so Punkrock "Wir gegen den Staat"-mäßig, sondern aus einem prächtigen Blumenstrauß von emotionaler Tiefe heraus. Das ist einfach nur geil. Nimm deine Wut, deine Trauer und Verzweiflung und mach etwas schönes daraus. Oder?
Dass Musik Politik sein könnte ist evtl. auch einfach nur ein Indiz dafür, dass ich gern etwas von Bedeutung tun würde und nicht nur unterhalten. Aber vielleicht ist das der falsche Ansatz. Man kann erkennen, ich ergehe mich in zweifelhaften Gedanken und habe daran eine kleine masochistische Freude. Und ja, ich bin der Überzeugung, dass Musik politisch sein kann. Politik vielleicht nicht, aber politisch. In dem sie die gesellschaftlichen Verhältnisse kommentiert. Macht sie das nicht unweigerlich?
Wo führt das hin?
Ich hatte heute früh auch die Idee für ein Sequel zu "The Blair Witch Project":
Plot wäre: es wird eine Doku über die Fake-Doku gedreht. Ein Team geht an die Originalschauplätze und stellt Nachforschungen über den Dreh an, beleuchtet den Kult, der um den Film entstanden ist und dann wird schrittweise herausgefunden, dass die ganze Story doch wirklich wahr ist. Also dass das Team, das damals den Film drehte, dann wirklich verschwand, obwohl sie nur einen Film drehen wollten. Selbsterfüllende Prophezeiung und ein paranoid verwirrendes Spiel mit vielen Ebenen von Realität und Fiktion. Der Zuschauer soll möglichst am Ende nicht mehr wissen, was wahr und was nicht wahr ist. Also eine Steigerung zum damals entstandenen Schock...da braucht man dann auch virales Marketing und sowas. Könnte gut werden. Ist aber nur die Idee eines traurigen schlaffen Spinners.
Dieser Spinner spürt inzwischen emotional nach oben und unten auf der Skala immer mehr. Das macht ihm zu schaffen. Und er spürt eine Durchlässigkeit gegenüber Handlungen und Gesten anderer Menschen. Das ist ihm zuviel. Das macht ihn fertig. Meistens.
Was tut er also?
Wand bauen?
Alles durchlassen?
Menschen hassen?
Menschen hassen?
Er weiß es nicht.
Musik hilft.
Musik ist seine Kraft und Liebe.
4 Ever.
TV.
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