Deperomondo-Monolog Nr. 3523:
Fische in glückliche Folien gewickelt, wackeln nicht mehr mit den Flossen. Aber woran ist dann zu erkennen, dass sie glücklich sind? Daran, dass sie schmecken? Ich esse keinen Fisch, deshalb kann ich das nicht wissen. Man sagte mir, da entgeht dir was, schon mehrmals aus mehreren Mündern. Nun lebe ich in einem Momentum der Entsagung, klang und sanglos. Oder wollte ich sagen sarglos? Oder vielleicht doch irgendwann in Arglosigkeit hinweggefegt, von den Winden der Zukunft, die schon heute, wie leichte Brisen über erreghte Körper und Geister wehen. Während ich sitze oder meistens liege und mich frage: Wer bin ich? Wo bin ich und wieso? Ich liege in der Nacht und höre lang gezogene Töne, wie Klagelaute längst ausgestorbener Tiere, höre Metall auf Metall reiben, riesige Stücke von Metall und weiß, es sind nur schwere Züge, die an den Rändern der Stadt ihre Waren loswerden wollen. An den Rändern des Bewussten, wo ich treibe und mich gern fallen lasse in Traumbereiche, die der Wirklichkeit gleichen. Nur mir leichten Abweichungen und etwas sorgenfreier, als das was man eben als Realität beschreibt. Hat jemand mitbekommen, dass ich seit geraumer Zeit das Wort "man" benutze. Seit ich in der 7. Klasse Ethikunterrricht hatte und auf die Unpersönlichkeit und den diffusen Charakter des Begriffs "man" hingewiesen wurde, verbannte ich ihn aus meinem Sprachgebrauch. Bis zur Mitte des letzten Jahres, fand er keine Verwendung in Alltag und meiner sogenannten Lyrik für die sogenannte Musik, von der ich manchmal kaum mehr weiß, was sie soll. Luxusprobleme. Und vielleicht ist es ja auch mit dem Eingangs erwähnten Fisch so, dass er, wie das "man" in meine Welt Einzug hält, wenn ich etwas nachlässiger werde. Mit dem Alter, dass mich schon immer plagte. Was mich auch plagt und mir immer radikal bewusster wird: mein Kopf ist ständig voll rasender Gedanken. Am deutlichsten wird das, direkt nach dem Erwachen. Nach spätestens 3 Sekunden einer angenehmen Ruhe, fallen die Gedanken zurück in meinen Kopf und ich nehme sie war, als spitze Lichtstrahlen, die sich mit hoher Geschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit?) in meinem Kopf umher bewegen, sich kreuzen und mich so unruhig machen, dass ich nach Außen so ruhig wirke, wie ein Lama. Aber innen, sind Strudel die mich manchmal richtig fertig machen. Letztlich denke ich, wäre es wohl doch besser ein Stück Fisch zu sein, in einer Folie. Denn Folie heisst auf französisch: Torheit und ein Tor ist ein glücklicher nicht so schlauer Mensch. Oder reicht es schon, wenn ich mich selbst nicht zum Fisch mache, sondern so wie ich bin in Folie gehüllt durch die Gegend schreite? Ist dort das Glück zu finden? Schließlich ist es das, wonach ich Suche. Glück und Ruhe. Zunächst zu finden in den Momenten des Musikmachens und des schon oft erwähnten Schlafes. Alles andere erscheint mir oft, zu oft, als eine Existenz in der ich mich bemüht den Handlungen und Dingen anpasse, die mich umgeben.
Was hat er nur?
Ist er ein Langweiler, der eigentlich nichts zu sagen hat und den es zu küssen gilt, genau aus diesem Grund?
Oder sollte man ihn, einer sexuellen Spielart gleich, in Frischhaltefolie gewickelt, an die Heizung anketten und dem Erstickungstod ausliefern?
Besser: erst filetieren, dann panieren und ab in die Pfanne und ihn so wie er ist vertilgen.
Soviel dazu.
T.
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