Als ich noch ein normales Mobilfunktelefon/Dumbphone hatte, es war im Sommer des Jahres 2015, hatte ich die Angewohnheit, eben jenes Gerät aus Frustration und Schmerz auf den Boden zu donnern oder auf die Gehwege. Meistens Nachts.
Und dann klaubte ich am Folgetag unter den Strahlen einer gerechten Sonne die Einzelteile wieder zusammen. Das Telefon lebt immer noch. Inzwischen bin ich aber versmombt. Der Prozess verlief erschreckend schnell.
Bei einer dieser Schmetterlingsaktionen schritt ich gerade die Straße ab, während die Musikgruppe Wanda an mir vorbei lief und bei dem Eismann mit der leicht geschmacksentgrenzten Deko, Eis leckte und dabei fotografiert wurde. Ich grummelte blinzelnd und denke jetzt, mit etwas Abstand: Ganz gutes Bild für die verschiedenen Möglichkeiten sich die Welt zu formen: Die einen Suchen die Einzelteile der Kommunikationsmittel zusammen, während die anderen ein Eis essen gehen.
Inzwischen flossen ein paar Monate Wasser, ausnahmsweise spreche ich hier wirklich und ausschliesslich von Wasser und nicht von Tränen, den Fluss hinab. Ich verspüre kein Verlangen mehr mein Telefon zu zerstören, was ja nur ein Symbol der Kommunikationsüberfordertheit darstellt.
Ich spüre die Zeit. Und notierte mir zuletzt dies hier:
Es ist gut zu wissen, dass die Zeit voranschreitet. So kann trauriges zurückgelassen u schönes erst vor einem liegend entdeckt u beim darauf-zulaufen gegriffen werden. Zumindest in der Theorie.
Liegt es an meiner Übermüdung, die meine Wahrnehmung verändert oder spüre ich gerade den tief in mir liegenden Sinn u das unumstößliche ausgeliefert sein an die Zeit, die uns vor sich her schiebt u drängt, weiter zu gehen?
Vor uns erstreckt sie sich unendlich wie ein Ozean u hinter uns türmt sich zu riesigen Bergen mit weißen Gipfeln auf. Auf den Gipfeln ruht gefroren das Wasser der Meere, emporgetragen vom Strahlen der Sonne. Der Wunsch des Meerwassers von der Sonne auf die Berggipfel getragen zu werden ist erfüllbar. Und wir stehen dazwischen und blinzeln.
Der Mensch versucht die Unendlichkeit zu begreifen.
Aber wie soll er es tun, wenn er selbst endlich ist?
Er glaubt einfach daran.
Ich auch.
T.
Aber wie soll er es tun, wenn er selbst endlich ist?
T.
Der Mensch steht dazwischen und blinzelt.
AntwortenLöschenHerrlich!
Ich möchte deinem Text ein kleines Gedicht anschließen. Auch hier geht es um das Wasser und den blinzelnden Menschen:
Man sagt die Welt geht unter
Doch lebt sie jetzt
Viel mehr denn je
Es rauschen Bäche runter
Und wo zuletzt
So ruhig der See
Da brechen alle Dämme
Und der Mensch
Vergisst sein Ziel
Hält inne im Getöse
Nie bedeutet
Er so viel!