Direkt zum Hauptbereich

Keine Lizenz - kein Trubel / Smombofantastico

Mein (sic!) Konzentrationsfähigkeit ist auf dem Niveau einer Niveadose. Eine, die obwohl schon fast leer, noch die silberne Folie dran hat. Genau der richtige Zustand, um ein bisschen assoziativ in den Spuren zu lesen, die der Assoziationsfinger in der weißen Masse hinterlassen hat. 

Früher wurde ich gecremt, also als Kind. Woraus besteht Creme eigentlich? Ich will auch mal eine Creme kreieren. Wie würde die sein?

Vanille würde drin sein und vielleicht so eine leichte Note von Metall. So wie die Hand riecht, nachdem ich mich an einem Geländer von einem Geschoss in ein anderes ziehe. Oder der Geruch alter Schulbänke. 

Ich hab ziemlich viel Zeit damit verbracht, die graue Schrumpfplastik an den alten Bänken abzuknaupeln. Es gab immer kleine Risse im Gewebe und irgendwann zog ich riesige Fetzen ab und konnte die angestaute Energie herauslassen, die sich im Laufe des Tages ansammelte.

Heute morgen, bin ich seit langem mal sehr früh aufgestanden. Reif war auf dem Sattel des Fahrrads. Auf meiner Nase eine Brille gegen die Helligkeit. Special K erzählt grade davon, dass Menschen sich auf Parkplätzen direkt hinter der Schweizer Grenze legal Sterbehilfe geben lassen.

Wonach riecht Sterbehilfe?

Angstschweiß? Schweiß der Erlösung oder Erregung und Freude?

Ich würde euch gerne mit dieser Frage in die Nacht entlassen.
Denn:

Ich hab zu tun. 
Musik und Menschlichkeit.
Sind die Ponys die ich lerne zu reiten

Gib mir eine Wellblechhütte
Ich bell dich an
Bellst du zurück?

T.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

#412 Atemschrei

Seit 10 Jahren kehrte er das Treppenhaus eines Buchlagers. Ein alter Plattenbau mit Stufen aus glattem Beton und definierten Winkeln und Kanten. Nicht wie die ausgetretenen Holzstufen im Nebengebäude der Tierpathologie, in der er vorher angestellt war. Den Dreck dort aus den Rissen und Fugen herauszubekommen, dauerte Stunden. Aber hier auf dem Beton fühlte es sich an wie ein Tanz, wenn er den Besen in sanften Wellen über den Boden schwang. Auf dem Weg dort hin und zurück kam er jeden Tag an einem kleinen Geschäft vorbei. Lange Zeit war es ein Imbiss, betrieben von einer Frau und einem Mann, die Filterkaffee, Cola in Dosen und zwei Sorten Flaschenbier verkauften. Dazu ganz akzeptable Pommes aus einer in die Jahre gekommen kleinen Fritteuse.  Als er sich entschloss, mit den beiden einmal mehr Worte zu wechseln, als "Eine Cola, bitte."   - "1,20" und "Stimmt so." teilte ihm die Frau mit, dass sie in zwei Wochen endgültig schließen - Rente. Beide hatten bis z...

#411 Lachwald

Die nassen Blätter der Bäume im Wald hängen tief, so tief, dass sich Silvio entscheidet, den Arm zu strecken und sie zu berühren. Eine Entscheidung bewusst treffen, sie in Signale umwandeln, die den Körper eine Handlung vollziehen lassen, geben ihm das Gefühl ein wenig Kontrolle über sein Leben zu haben. Er sieht den Menschen, die ihm entgegenkommen ins Gesicht. Er lächelt sie an. Irgendwann hat er damit aus einer Laune heraus angefangen und jetzt wird er diese Gewohnheit nicht mehr los. Früher, war er dafür bekannt, finster drein zu blicken. Wie oft sagten die Menschen zu ihm: "Lach doch mal." Aber es ist ja klar, dass "Lach doch mal" - das letzte ist, was einen dazu bringt, zu lachen, also wirklich zu lachen oder zu lächeln und nicht nur die Mundwinkel nach oben zu ziehen, bis die Zähne zu sehen sind und man aussieht wie ein perverser Clown.  Eigentlich, und daran erinnert sich Silvio immer wenn er lächelt, ist lachen nur ein evolutionäres Überbleibsel einer Verte...

#410 Bibelfliege

Steve sitzt an seinem Küchentisch. Der Tisch ist aus einem hellen Holz gefertigt, er hatte ihn gebraucht gekauft, einige dunkle Verfärbungen, dort wo schon vor ihm jahrelang Menschen ihre Arme abgelegt hatten. Erst beim Essen und später auch die Köpfe nach langen Trinknächten. Da sind auch Kerben, wo rohes Fleisch und Zwiebeln direkt auf dem Holz geschnitten wurden. Vielleicht sogar, so denkt er sich, hat auf diesem Tisch mal jemand Buchstaben aus einer Zeitung für einen Erpresserbrief mit dem Teppichmesser ausgeschnitten und dabei kleine Kerben hinterlassen.  Er fährt mit seiner Hand über den Tisch. Hinter ihm fällt flaches Sonnenlicht durch das Fenster. Die Blätter der beiden Bäume auf dem Hof verlieren langsam ihr Grün, aber der Wind ist noch nicht stark genug, sie von den Ästen zu reißen. Neben dem Tisch hängt ein Schrank, der zu der ebenfalls gebrauchten Einbauküche gehört, die Steve einer Frau abgekauft hat, die aus ihrer Stadtwohnung aufs Land zog. "Aus gesundheitlichen Gr...