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Game of Dröhns

Hallo und Guten Tag.

Ich begrüße diese neue Woche mit leichtem Schmerz in den Unterarmen. Sie kommen nicht davon, dass mir ein Idiot/Psychopath, der sich selbst für einen Ritter hielt, die Handgelenke brechen und mich heiraten wollte, weil ich die Königin bin. Nein, das nicht. Denn ich bin ja keine Königin

Sie kommen von verzweifelten 14 Liegestützen die ich am Sonntag Vormittag gemacht habe. Als ich beim zehnten war, war ich schon leicht überrascht. Dann Nummer 11, 12, 13. Und dann habe ich noch nen vierzehnten gemacht, um die Böse 13 zu überwinden.

Den bösen Ritter gibt es wirklich und ihr solltet ihn meiden. Denn auch diese Geschichte ist wahr. Und bald wird es so sein, dass keine Frau mehr allein durch Plagwitz/Lindenau reiten kann ohne von Rittern angegriffen zu werden.

Ich wusste es schon immer und meine das todernst: LEIPZIG IST SCHEISSE. Und wird immer BESCHISSENER. So wie jede andere Stadt in der Menschen leben. Aber jeder kann was dagegen machen.

Und wenn wir schon bei Scheisse sind: Letztens habe ich Baby J auf eine Nachricht übers Schweigen geantwortet: "Schweigen ist Scheisse und Scheisse ist Gold." Einer meiner hellen Momente.

Die Assozationen gehen weiter: Helle Momente kann ich mit meiner Band erstmal hinter mir lassen. Denn nach Monaten des barmherzigen Asyls beim Angel Of  The Morning/Master Of The Building bezogen wir gestern unser neues Fensterloses Domizil. Es ist wunderschön und schützt uns vor dem Sommer. Im Laufe der Zeit, werdet ihr bestimmt das ein oder andere Dokument daraus sehen.

Schön ist es auch, die ganze Nacht Game Of Thrones zu sehen/hören und untermalt von Todesschreien einzuschlafen. Mir tut das ganz gut und ich denke genau dafür sind Serien da. 

Ich hab von einem Actionfilm geträumt in dem die Hauptfigur, eine Frau/Ich die Anführerin einer Superheldengruppe ist. Die vom Staat gejagt wird, irgendwie lief das dann auf eine wahnsinnig absurde Actionszene hinaus, in der die Hautpfrau an der Front eines Macktrucks in die Luft fliegt, weil dieser gesprengt wird. Und ich meine richtig hoch in die Luft. So ca. 1500 Meter. 

Die Front löst sich und sie scheint dort wie gekreuzigt dran zu kleben. Dann wird der Truck noch in der Luft von einer Rakete getroffen/gejagt an der sich die Hauptfrau festhalten kann. Denn die Rakete hat eine blaue Schnur. Dann stellt die Figur fest, dass dies zwar eine Rakete des Staates ist, sie solch eine aber noch nie vorher sah. Und das diese Rakete eine völlige Neu-Entwicklung sein muss. 

Denn: nicht sie sucht das Ziel auf, sondern lockt das Ziel an sich heran. Dann rast die Rakete in ein Hochhaus.

Und in der nächsten Szene wird ein Komplize der Hauptfrau vom Typ Simpsons-Gil unter einer Autobahnbrücke dazu gezwungen erst einen weiteren Partner und dann sich selbst in einem Hechsler zu zerkleinern. Hier treten extreme Todesschreie auf. 

Gil drückt dann seine Hand ganz tief in den Hechsler und holt plötzlich eine Pistole heraus (war die noch von seinem Partner?) und erschießt den vor ihm stehenden Agenten. Seine Augen färben sich rot und das ist dann das Ende des Traums. Der Film ging bis hier her 134 Minuten.

Mir ist nach dem Aufwachen klar geworden, dass es unlogisch ist, dass er den vor ihm stehenden Agenten erschiessen und dann flüchten kann, ohne dass die anderen es mitbekommen (Pistole hatte keinen Schalldämpfer). Aber dafür ist es ja ein Traum.

Die Hauptlehre steckt hierbei für mich vor allem in der Raketenszene: Wenn du dich fragst, wie du in absurde Situationen kommst. Mach nicht die absurde Situation dafür verantwortlich, dass sie zu dir kommt, sondern werd dir klar darüber, dass du durch eigenes Handeln in sie gerätst. (Gilt nicht für Angriffe von Psychopathen).

Es geht ja auch umgekehrt. 

Diese Woche erscheint ein Video von meinem Song Restbetrag, das Jonas Reichert beim Soundcheck im Gebäude 9 gedreht hat. Ich danke ihm dafür.


Und unser Auftritt beim Peissnitzhaus Festival war schön und hat sogar meine Theorie widerlegt, dass all meine postiven Erinnerungen sofort von negativen übertüncht werden. Denn hinter dem pitoresken Peissnitzhaus liegt der alte "Holzspielplatz" meiner Kindheit und auf dem saß ich vor dem Konzert ganz allein und erinnerte mich daran, wie viel ich hier gemacht habe und wie viele Welten ich dort erfand. 

Und das bis heute mache.


Und am Samstag spielen wir mit Candelilla in Leipzig und versuchen den Anteil an Scheisse zu minimieren.


Bleibt True zum Game!

Timm.


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