Wir hätten alle tot sein können am Sonntag Abend 22.30Uhr. Denn zu diesem Zeitpunkt flog ein recht großer Asteroid in keinem sehr großen Abstand an der Erde vorbei.
Die Astronomen sagten: er fliegt vorbei.
Ich: glaubte es nicht und erging mich in der Fantasie, dass es jetzt Sinn ergäbe, dass erst Michael Jackson, dann Bowie und Prince "gestorben" seien.
In Wahrheit hätten sie die Erde nur Rechtzeitig verlassen. Michael Jackson natürlich so früh, damit er bevor die anderen kämen schon ein musikalisches Imperium oder sagen wir eine Welt aufgebaut hätte, derer sich die anderen dann hätten fügen müssen. Mark E. Smith hat dann als letzter den Absprung gemacht. Von dem kenne ich übrigens gerade mal einen Song. Ist an mir vorbeigegangen. Aber das muss nichts heißen, denn an mir geht so einiges vorbei.
Des weiteren ergab der Einschlag des Kometen für mich Sinn, da ich in der Woche vor seinem Einschlag einige gute Ergebnisse im Erwerb lang ersehnter Dinge vorweisen konnte. Neue tolle Sonnenbrille (dank Ziemos!), neue Jacke und insgesamt ein ungewöhnlich unschlechtes Gefühl zu mir selbst. Auch neu: eine Tür, die richtig schliesst (dank Dirty Derksy) und ein kleines Ritzel für mein Fahrrad für schnelleres Fahren. Und diese ganzen Dinge, die wie ich gerade feststelle erschreckend materialistischer Natur sind, sammelte ich alle genau vor dem Einschlag um mich.
Und laut meiner Theorie und Erfahrung ergeht es mir meistens so, wenn gerade alles mal okay scheint, ich wieder eine rein gedrückt bekomme, die Welt einen Kometen reingedrückt bekommt.
Siehe Song vom ersten 206 Album:
Nun ist also Dienstag und ich lebe noch. Ihr auch?
Der Einschlag blieb offensichtlich aus. Ich schlussfolgere also, das Reindrücken noch aussteht. Zweifel an der Zartheit meiner Musik zum Beispiel schlichen sich alsbald wieder ein. Also das extreme Zeiten extreme Musik erfordern und was ich mache zu seicht ist. Mir riet mal jemand, meine Zweifel für mich zu behalten, die Schnauze zu halten und mich groß zu gerieren.
Mit diesem jemand habe ich aber seit geraumer Zeit nichts mehr zu tun, außer in meinen Träumen, in denen mich diese Person noch häufig aufsucht, was mir wiederum lästig oder doch zumindest unangenehm ist.
Unangenehm ist auch auf einem sinkenden großen Schiff zu sein und nicht davon herunter zu kommen, obwohl das Schiff im Hafen liegt, die Rettung also nahe ist. Ebenfalls ein Traum. Von letzter Nacht um genau zu sein. Auch mal wieder geträumt: Auto fahren. Diesmal allerdings nicht: bei durchgetretenem Gaspedal keine entsprechende Beschleunigung, sondern zu enger Fußraum und schwer erreichbare Bremse. Das Auto war rot und ich hatte nicht etwas Angst, die Kontrolle zu verlieren sondern war einfach nur genervt davon, dass wieder etwas nicht funktioniert.
Es kommt äußerst selten vor, dass meine Traumautofahrten mal ohne technische Probleme ablaufen. Das ist dann ein Genuss. Meistens aber: Irgendwas ist immer. Anstrengend.
Man kann jetzt sagen: Sind doch nur Träume. Ja, sind nur Träume. Aber es belastet mich trotzdem.
Meine Tür, die von der ich eben schrieb ist übrigens schwarz und sie war vorher nicht rot. Ich hatte allerdings ein schwarzes Tuch, dass ich an jenem Abend verlor an dem ich die erste Nacht mit der schwarzen Tür verbrachte. Ergo: entweder schwarzes Tuch oder Tür. Beides scheint nicht zu gehen.
Dieses Schwarz erscheint mir, wenn ich des Nächtens von meinem Bett aus erblicke wie ein Tor in eine andere Welt, eine dunkle. Denn im Liegen bei Dunkelheit verschwimmen die Konturen der Tür und sie sieht aus wie ein großes dunkles Nichts. Dann schaudert's mich und ich starre sie an und dann fange ich an zu träumen.
Ich werde die Tür bald hell machen.
Eine helles Tor, ein Höllentor.
Ein Tor, das mich nach Halle bringt.
Obwohl ich es doch immer in mir trage.
Vielleicht bringt das Weiß aber auch einfach
Das schwarze Tuch zurück.
Jaja...auf in die Woche 1 nach dem ausgebliebenen Einschlag.
Jetzt wird alles besser, heller, höllischer, hallescher.
TV.
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