Ich laber nur rum - gebe vermeintliche Weisheiten von mir und binde meine eigenen Erkenntnisse in jedes Gespräch ein, ob es dem Gegenüber passt oder nicht. Houellebecq sagt: jeder hört sich gern selber reden. Kann ich bestätigen. Damit bestätigt man sich selber, versichert sich der Richtigkeit der eigenen Aussagen oder eben Erkenntnisse so lang das Gegenüber nickt oder nichts sagt. Es läuft auf das selbe hinaus, aber nicht das gleiche. Der Unterschied ist in dem Falle egal. Vieles wird egal, während ich versuche etwas von Bedeutung zu sagen oder zu machen. Und es wird egaler, um so länger ich es versuche, weil ich viele Worte und viele Dinge anhäufe und nach Bedeutungsschwere abgetastet oder mit der Zunge umfahren habe. Das geht dann so lange, bis nichts mehr da ist oder aber das eine Ding von Bedeutung gefunden wurde. Wer lange sucht, hat nicht unbedingt Geduld, wohl aber einen hohen Drang zufrieden zu sein. Wer lange sucht, weiß manchmal nicht wonach. Es ist vielleicht auch nicht das wonach, das mich fündig werden lässt, sondern das WOMIT, also mit welchem Blick unter welchem Aspekt ich etwas betrachte. Ich weiß: das Profane ist meistens Profan und ich finde nichts daran. Sehe mit zierlicher Verachtung zu jenen hinauf, die das Profane erheben und behaupten, etwas größeres darin zu sehen, ihre eigene Profanität als Hebebühne nutzend, um herauf zu gelangen und dann Spuckefäden abzuseilen oder in die Ferne zu blicken. Es könnte sein, dass ich das so machen würde, wäre ich zufrieden mit dem Profanen. Das Komplexe lässt sich schwer erfassen und bereitet Sorge und Brummen im Kopf. Es lässt sich schwer greifen, als trüge ich Fäustlinge, Handschuhe, die ich auch bei Minusgraden niemals trug noch trage und müsste mit jenen an der Kletterstange mit dem Eisengeruch und ner Schleimschicht darauf nach oben gelangen. Ich greife und greife und die Fäustlinge saugen die Schleimschicht der Komplexität auf und irgendwann sind sie trocken und ich kann beginnen mich nach oben zu ziehen. Dann erkenne ich, dass ich zu schwach bin und die Technik nicht drauf habe. Ich habe oben rum die Pelzjacke und die Handschuhe und unten rum nichts an und so stehe ich vor der Komplex-Kletterstange. Es ist auch sehr nebelig dort, wo die Stange steht. Kurzum: müßig und leidvoll, während sich die Profan-Hebebühne über den Nebel erhebt und den Blick gewährt. Worauf frage ich mich? Sind am Horizont Berge oder das Meer zu sehen (da wird mal wieder deutlich, wie BESCHRÄNKT meine Fantasie ist. Das einzige was mir zum Thema "Ausblick" einfällt sind Berge oder Meer)? Vielleicht sieht der Profane auch schon die Horden von Free-Fight-Ausgebildeten, die sich nähern und bereit sind alle jene zu schlagen, zu vernichten, die sich ihnen in den Weg stellen. Denn es ist, aus ihrer Sicht Krieg. Sie gegen Wir, Sie gegen die anderen. Leben den Lebenden...ich bekomme von alledem nichts mit, denn bin ja unten Ohne am unteren Ende der Kletterstange. Und da unten komme ich dann schnell auf den intriganten Gedanken von der Stange abzulassen und nach dem Stromkabel für die Hebebühne zu suchen und mich an jenem bis zum Starkstromanschluss zu hangeln, um dann das Kabel zu ziehen. So finde ich dann Genugtuung. Denn ich werde dem Komplex nicht Herr und die beneideten Profanen bleiben in der Luft hängen und tun nichts weiter, als dem Sturm der Horden entgegen zu schauen. Ein Trauerspiel. Ein Gedankenspiel.
TV.
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