Ich trage Holzfenster mit Iso-Glas aus einem LKW in einen Garten. Die Fenster sind gebraucht, die Rahmen sind an den Unterseiten gesplittert. Es sieht aus, als wären sie in Eile herausgebrochen. Mitnehmen, was man greifen kann. Mit Brecheisen, deren roter Lack zu großen Teilen abgeblättert ist. Dort wo jahrelang Hände griffen, hat Schweiß das Material samtig glatt werden lassen. Und wer so ein Werkzeug benutzt, wird den metallischen Geruch noch lang an seinen Händen tragen. Wo die Fenster herkommen, ist mir nicht bekannt. Aus einem der Vororte vielleicht. Der Garten befindet sich in einem Randgebiet und grenzt an eine Brachfläche von denen es hier immer weniger gibt. Inzwischen sind die meisten mit Neubauten bepflanzt getrieben von der Idee schmuckloser klarer Formen als bauliches Abbild eines effizienten geradlinigen Lebens. Diese Idee wandelt sich im Alltag recht schnell in Beklemmung. Das Auge kann sich nur an scharf geschnittenen Flächen und Winkeln orientieren und jede ...
Timm Völkers dunkle Sprüche, gute Gerüche und Gerüchte.