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Es werden Posts vom Juni, 2024 angezeigt.

#396 Waschanlage für Waschmaschinen/Waschbärbarbaren

Mir wurde mal gesagt, es lohnt sich nicht, auf den vermeintlich richtigen Moment zu warten, Dinge zu tun oder sie sich aufzusparen für einen Zeitpunkt an dem es sich wirklich lohnt...zum Beispiel ein Eis essen. Deshalb gehe ich aus der Tür und hole mir eine Kugel Oreo-Eis und laufe die Straße runter. Es regnet und ich stelle fest, dass ich vorher noch nie ein Eis im Regen gegessen habe. Nach dem Eis kommt dann der Durst und ich gehe die selbe Straße auf der anderen Seite zurück.  Ich betrete meine Räumlichkeiten und lasse mir aus dem Wasserhahn etwas Wasser in ein Glas und bevor ich es trinke, wundere ich mich mal wieder über die Selbstverständlichkeit mit der das trinkbare Wasser aus der Leitung kommt. Und während ich das Glas an den Lippen habe und das Wasser schlucke, frage ich mich, wie lang das noch so gehen wird und die Zivilisationsangst überkommt mich. Es kann auch eine Angst aus Langeweile sein. Denn ich habe ja eben ein Eis essen können, einfach so. Ich habe Münzen in der...

#395 20 Euro in den Toaster/Walfleisch in der Schulspeisung

Sich vorzustellen ein Waschbär zu sein, ist recht verlockend: Den ganzen Tag in der Baumkrone einer Eiche abhängen, der Ast auf dem man döst, schaukelt leicht im Wind, in der Dämmerung dann langsam nach unten Klettern und in der Kleingartensiedlung gegenüber, einen kompletten Kirschbaum leer fressen. Mit etwas Glück sind sogar ein paar Maden in den Früchten und der Proteinbedarf ist auch mit abgedeckt. Dann vollgefressen wieder runter und erstmal wieder ein Nickerchen. Entscheidend ist doch aber, ob man dieses wunderbare Leben als Waschbär überhaupt realisiert. Eigentlich geht das nur, wenn der Mensch, der ein Waschbär sein will, mit seiner vollständigen Fähigkeit zu denken in den Waschbär hineinversetzt wird. Denn als Waschbär allein, ist einem nicht klar, dass man Waschbär ist und was man für ein herrliches Waschbärleben hat. Das geht nur mit der menschlichen Vorstellungskraft und Fantasie, die in die Lage versetzt, sich alternative Existenzmöglichkeiten zu erdenken. Und das klingt s...

#394 Oh-Ha/Alt wie ein Grönlandhai

Die Pflanze muss gegossen werden. Ich schäme mich, wenn ich es vergesse. Und es geht mir nicht mehr aus dem Kopf, wenn ich die Wohnung verlasse. Deshalb entstand dieses Gedicht: Fürsorge Die Stufen der Fürsorge, also Geweckt aus dem Verlangen Verantwortung zu übernehmen Sind die folgenden: Blume, Pflanze, Hamster, Katze, Reptilie, Hund und Kind. Aus dem Verlangen heraus Etwas gelingen zu sehen In den Laden hinein Und eine Pflanze gekauft Dann wieder Zuhaus Ihr beim Wachsen zuschauen Man Kümmert sich um sie - Im Gegensatz zum Kind oder Tier Nicht so kompliziert Und auch nicht ganz so schlimm Wenn es nicht funktioniert Schreit nicht Kratzt nicht, bellt nicht Kann nur Mit Wachstum Oder welken Blättern Die Heftigkeit der Pflege kommentieren Die ihr zugute kommt Grüne Freundin,  Was würdest du sagen Wenn du sprechen könntest? Welchen Gemütszustand hättest du - als ein Wesen, Dass sich den Ort  An dem es lebt nicht ausgesucht hat Oder ihn verlassen kann? Alles was du tust, tust du: ...

#393 Allergologischer/Sinkflugtarif

Ich entdecke die beruhigende Wirkung von Bäumen im Wind. Ich kann mich glücklich schätzen, an einem Fenster sitzen zu können und ohne der Forderung nach einem tieferen Sinn auf die Blätter der Bäume schauen zu können. Sie wiegen an den schwingenden Ästen ganz leicht hin und her, wackeln, winken und in diesen ganz konkreten Bewegungen ohne Bedeutung verblassen meine selbstauferlegten Listen mit Aufgaben und ich drifte in ein Starren, nur unterbrochen durch das Blinzeln damit die Augen feucht bleiben. Die Bäume. Die Bäume, sie nehmen den Wind einfach hin, genauso wie die Hitze und alle anderen Witterungserscheinungen. Obwohl sie Wesen von erstaunlicher Größe und Kraft sind, so könnte man denken, schwingt eine Hilflosigkeit in ihrer Existenz mit. Sie können sich den Platz an dem sie leben nicht aussuchen, vor allem, wenn die Bedingungen ungünstiger werden, können sie nicht gehen. Und sie nehmen es hin, wirken bei genauerer Betrachtung eben gar nicht so hilflos, sondern erfüllt von einem G...