Die Tropfen des Regens tippen wie unruhige Finger auf das Fensterblech und wecken mich aus dem Schlaf und für wenige Sekunden mit halb offenen Augen spüre ich einen Frieden, eine Sorglosigkeit bevor die alltäglichen Gedanken und Sorgen sich wie die beiden Flügel einer gebogenen Schiebetür vor meinem Blickfeld schließen. Die Schiebetür ist schmutzig, viele Gedankenfinger haben sie berührt, nachdem sie Pizza gegessen, an Motoren geschraubt oder Blut aufgewischt haben. Diese Verschmutzungen werden Fettfinger genannt. Fettfinger auf Glas machen das Glas trübe und ich frage mich, halbwach, wo ich denn den Fensterreiniger finden könnte - hier in diesem Konstrukt, dass ich meinen Geist nenne. Eine Zeitlang half die Dusche nach dem Aufstehen das Glas klarer zu kriegen. Der Spiegel beschlug zwar und der Raum war voller Dampf, aber unter dem Duschkopf stellte ich mir vor, wie ich den vorigen Tag und die Nacht von mir abwusch, einer rituellen Waschung gleich. Wenn ich die letzten Zeilen jetz...
Timm Völkers dunkle Sprüche, gute Gerüche und Gerüchte.